Verträge zwischen Rußland und China: Beginn eines neuen Kreditsystems?

Helga Zepp-LaRouche sprach bei ihrem Internetforum am 29. Oktober über das Thema „Neues Kreditsystem nach weltweitem Bankrottverfahren". Die Welt stehe vor dramatischen Erschütterungen. Deshalb müsse sich eine Bewegung bilden, die durchsetzt, daß sich die deutsche Regierung den russisch-chinesischen Initiativen für den Wiederaufbau der Weltwirtschaft anschließt.

Die Bundesvorsitzende der Bürgerrechtsbewegung Solidarität Helga Zepp-LaRouche begann ihre Internetsendung am 29. Oktober mit der Feststellung, daß sich die Welt in einer dramatischen Lage befindet. Die Lage könne sich in zwei Richtungen entwickeln: Ein Festhalten an der Kasino-Wirtschaft werde sehr bald zu einem neuen „Megacrash" führen, zu Massenpleiten, Massenentlassungen, zu Versorgungskrisen und zum Absturz in ein neues finsteres Zeitalter. Andererseits gebe es ein Potential, ein neues Weltfinanzsystem zu schaffen und durch Projekte wie die Eurasische Landbrücke die Weltwirtschaft wiederaufzubauen und eine neue, gerechte Weltordnung zu errichten.

Die Linie der neuen, schwarz-gelben Bundesregierung - „Wir haben alles überstanden" - stehe leider in völligem Gegensatz zu dieser Realität. Derzeit sei nicht zu erwarten, daß die Regierung von sich aus ihren Kurs ändere, aber, so erklärte sie später im Verlauf der Diskussion, „die bevorstehenden dramatischen Ereignisse werden Frau Merkel sehr bald mit dieser Frage konfrontieren".

Der Fortbestand der menschlichen Gattung hänge „am seidenen Faden", aber die Fähigkeit Europas, auf diese Krise zu reagieren, sei durch Maastricht etc. stark eingeschränkt, auch wenn es immerhin Anzeichen dafür gebe, daß die Regierung Merkel sich der EU nicht ganz unterwerfen wolle.

Viel wichtiger sei eine „Entwicklung von dramatischer Bedeutung", nämlich der Besuch des russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin in China, bei dem die beiden Staaten 12 langfristige Kooperationsverträge im Volumen von mehreren Hundert Milliarden Dollar abgeschlossen haben. Dabei geht es um die Entwicklung der Infrastruktur und Hochtechnologieprojekte bis hin zu einem gemeinsamen unbemannten Raumfahrtprojekt, also nicht bloß um die Ausbeutung von Rohstoffvorkommen, sondern um die Steigerung der Produktivität, genau wie es Lyndon LaRouche immer wieder angemahnt hatte.

Diese Verträge seien möglicherweise der Beginn einer neuen Weltwirtschaftsordnung, und beim Zustandekommen dieser Politik hätten ihr Ehemann Lyndon LaRouche und sie eine wichtige Rolle gespielt.

Dazu berichtete sie über die Konferenz des „World Public Forum Dialogue of Civilizations", Anfang Oktober auf Rhodos (siehe Neue Solidarität 43/09). LaRouche habe dort in einem Vortrag ein gemeinsames Vorgehen der vier Mächte USA, Rußland, China und Indien gefordert, um das jetzige Weltwährungssystem durch ein Kreditsystem abzulösen, und sie selbst habe in ihrem Beitrag dargestellt, warum eine solche Initiative von Europa derzeit nicht zu erwarten sei.

Insbesondere in Rußland wurde LaRouches Rede von den Medien und im Internet weithin aufgegriffen. Ein Interview mit LaRouche in der Zeitschrift Zavtra veranlaßte den prominenten Menschenrechtsaktivisten und Anwalt Viktor Kusin zu einem Offenen Brief an Präsident Medwedjew, den sie verlas, worin dieser den Präsidenten auffordert, auf LaRouches Ratschläge zu hören.

Dieser Einfluß beruhe auf entsprechendem, jahrzehntelangem Einsatz LaRouches und seiner Bewegung. Sie beschrieb die zahlreichen Initiativen wie die Kampagne für das „Produktive Dreieck Paris-Berlin-Wien" nach dem Fall der Mauer vor 20 Jahren, das bald zum Konzept der „Eurasischen Landbrücke" weiterentwickelt wurde: die Idee, den eurasischen Kontinent mit Hochtechnologie-Infrastrukturkorridoren zu entwickeln, wofür sie und andere in Hunderten Konferenzen und Seminaren geworben haben. Diese Ideen stünden jetzt nicht zuletzt aufgrund der Krise auf der Tagesordnung. Putin habe ausdrücklich erklärt, daß diese Projekte nicht zurückgestellt werden dürften, man müsse vielmehr die Krise durch diese Projekte überwinden. Das, so Frau Zepp-LaRouche, sei auch für Deutschland überlebenswichtig, denn es könne sich an diesen langfristigen Aufbauprojekten beteiligen.

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Den Mitschnitt des Forums finden Sie hier.

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