Freie Union: Schriftführer fordert Paulis Rücktritt

FELLBACH / FÜRTH Der Schriftführer der Freien Union Werner Winkler aus dem schwäbischen Fellbach bei Stuttgart will offenbar in einem offenen Brief die Parteivorsitzende Pauli zum Rücktritt auffordern. Dies wurde jetzt aus einem entsprechenden Rundschreiben an "Mitglieder und Verantwortliche" bekannt.

Winkler, der auf weitere Unterzeichner seines Schreibens hofft, wirft der Vorsitzenden Pauli "in Anmaßung von nicht durch die Satzung gedeckten Befugnissen" vor, versucht zu haben, zwei Mitglieder des Präsidiums ihres Amtes zu entheben. Pauli übergehe mehrere Beschlüsse der letzten ordentlich einberufenen Sitzung des Bundesvorstandes vom 12.7. in Weimar, zu deren Umsetzung sie laut Satzung verpflichtet sei, etwa die Forderung des Vorstandes nach einer Neuwahl des Vorstandes binnen eines Jahres auf dem nächsten Parteitag einzubringen oder den Beschluss, am 8.8. eine Vorstandssitzung und am 9.8. in Frankfurt einen Bundesparteitag einzuberufen, für den bereits Vorbereitungen getroffen worden seien.

Zuletzt trat der Landesverband Baden-Württemberg durch die Kritik am Landesverband Berlin, der das türkischstämmige Partygirl Kader Loth zur Frauenbeauftragten machte, ins Rampenlicht.

Pauli hat unterdessen zu einem außerordentlichen Bundesparteitag am 26.07. ins Kongresszentrum Celle eingeladen. Ob sie hierbei gegen Beschlüsse oder Satzung verstoßen hat, ist weiterhin ungeklärt.

In Parteikreisen wird inzwischen gemunkelt, Winkler wolle Frau Pauli "weg putschen", um selber den Parteivorsitz an sich zu ziehen. "Mit esoterischem Firlefanz kann man keine Partei führen", kommentierte ein Parteimitglied Winklers Vorstoß in Anspielung auf seine berufliche Tätigkeit. Die "schwäbischen Querelen" dürften der Freien Union in der Tat nicht sehr hilfreich sein beim Wahlantritt zur Bundestagswahl.


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Ergänzung des Angesprochenen selbst

Ich würde gerne ergänzen, dass ich nicht nur beabsichtige, Gabriele Pauli zum Rücktritt aufzufordern, sondern dies bereits in einem Schreiben von heute getan habe. Die Öffentlichkeit sollte erst um 20 Uhr informiert werden, da die Vorsitzende der Freien Union Gelegenheit haben sollte, auf die von mir verfasste Begründung zu antworten.

Inzwischen haben zahlreiche weitere Mitglieder, darunter Vorstandsmitglieder und Landesvorsitzende, den Brief unterzeichnet. Dies wird heute abend so veröffentlicht werden.

Neben meiner Tätigkeit als Schriftführer des Landesverbandes Baden-Württemberg und hier auf Platz 1 der Landesliste für die Bundestagswahl bin ich Mitglied im Bundesvorstand der Freien Union und mit diesen Aufgaben ausreichend ausgelastet - Ziel ist daher auch nicht, wie im Artikel unterstellt, selbst Vorsitzender werden zu wollen sondern die Wiederherstellung satzungsgemäßer Verhaltensweisen innerhalb der Freien Union.

Werner Winkler, Membergstr. 10, 70734 Fellbach, Tel. 0711-528 2882 wewinkler@t-online.de