Was wir an den alten Berufen hatten

Der Lichtwolf, „Zeitschrift trotz Philosophie“ beschäftigt sich in seiner 59. Ausgabe mit alten Berufen. Das Heft ist zum Herbstanfang im catware.net Verlag erschienen, der es auch als E-Book vertreibt.

Die Lichtwolf-Autoren widmen sich den verschwundenen Gelegenheiten, den Lebensunterhalt zu bestreiten, und denen, die es einfach schon sehr lange gibt. Die Idee zu diesem Thema kam den jungen Philosophen bereits auf der Mainzer Minipressen-Messe 2015. Auf der Ausstellung der Kleinverleger und Kunstdrucker kann man über das alte Handwerk staunen, das wie so viele vor ihm dem Untergang geweiht ist. „Am Entstehen und Vergehen von Berufen lässt sich viel über ihre Zeiten und Gesellschaften ablesen“, erklärt Georg Frost, der für das Layout und Titelbild des Lichtwolf verantwortlich ist. Insgesamt 51 alte Berufe werden in dieser Ausgabe beschrieben, einige auch in langen Essays.

Michael Helming bedauert das Aussterben des Matadors als Mittelding zwischen Priester und Metzger, aber vor allem als Signum der Trennung des Schnitzels vom Töten. Bernhard Horwatitsch sieht in Alchemisten und Goldgräbern die bis heute leitende Gier nach Edelmetallen zur Profession geworden. Marc Hieronimus zählt die kulturellen Beiträge des viel gescholtenen Zensors auf, dem ein glorreiches Comeback bevorstehen könnte – im Gegensatz zu Lektoren und Datenschutzbeauftragten, deren Niedergang Martin Köhler beschreibt. Im A—Z der alten Berufe sind vom Abtrittanbieter bis zur Zugehfrau auch noch abseitigere Berufe vertreten. Dazwischen gibt es wie in jeder Ausgabe Rezensionen, Illustrationen, Aphorismen und Aperçus, aber keine bezahlte Werbung.

Lichtwolf Nr. 59 (Alte Berufe)

Damit, dass Handwerkskammern oder Berufsverbände Lichtwolf Nr. 59 in ihre Bibliotheken aufnehmen, rechnet Herausgeber Timotheus Schneidegger nicht: „Dazu sind die Texte zu philosophisch und zu weit abseits des fachlichen Diskurses. Die Gruppe der Leser, die fundierte und zugleich lockere Essays schätzen, ist so klein, dass es unwahrscheinlich ist, darunter auch jemanden mit einem alten Berufe zu finden.“ Seit der Gründung 2002 ist der Lichtwolf nie über etwa 100 Leser hinausgekommen, die die Zeitschrift über die Homepage www.lichtwolf.de beziehen, da der Vertrieb für den Buchhandel nicht interessant ist.

Das Heft ist beim catware.net Verlag erhältlich als gebundenes Paperback im DIN-A4-Format mit 92 werbefreien Seiten für 8,50 Euro inklusive Versand. Außerdem gibt es E-Book-Fassungen für Kindle und direkt beim Verlag im epub-Format für jeweils 3,99 Euro.

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Der catware.net Verlag wurde 2009 im ostfriesischen Hage gegründet. In ihm sind seither 33 Ausgaben des „Lichtwolf – Zeitschrift trotz Philosophie“ sowie acht Bücher seiner Autoren erschienen. Timotheus Schneidegger ist Herausgeber und zugleich Inhaber des Kleinverlags, der nach seiner Adresse im Internet benannt ist: www.catware.net

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26524 Hage
Telefon: 01520 38 25 888
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Internet: www.catware.net

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