Geld anlegen mit hoher Rendite in Zeiten niedriger Zinsen - Teil 1: Welche Gründe und Folgen hat die Niedrigzinspolitik der EZB?
Pressetext verfasst von isi24 am Fr, 2016-09-02 08:28.Seitdem die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins im Euroraum auf null Prozent gesenkt hat, leben Sparer in einer nahezu zinslosen Welt. Daher fragen sich viele Menschen: Wieso sind die Zinsen so niedrig, wie lange bleibt es so und welche Folgen haben die dauerhaft niedrigen Zinsen? Rentiert es sich überhaupt noch Geld anzulegen, wenn die Zinsen so niedrig sind? Gibt es trotzdem noch Anlagen mit hoher Rendite?
Wir gehen in unserer Themenreihe auf all diese Fragen ein und zeigen Ihnen ertragreiche und renditestarke Alternativen zu Sparbuch, Tagesgeld und Co. auf.
Teil 1: Welche Gründe und Folgen hat die Niedrigzinspolitik der EZB?
Im Kampf gegen schwaches Wirtschaftswachstum und sinkende Preise hat die EZB im März 2016 den Leitzins auf null Prozent gesenkt. Neben der Nullzinspolitik gehören zu den weiteren beschlossenen Maßnahmen eine Erhöhung der Anleihekäufe durch die EZB, ein höherer Strafzins für Banken, die Ihre überschüssigen Reserven bei der EZB parken, und eine Prämie für Institute, die mehr Kredite vergeben. Diese Prämie beträgt aktuell 0,4 Prozent der Kreditsumme, die der Bank von der EZB sozusagen geschenkt wird. Darüber hinaus können die Banken sich bei der EZB mit Billigkrediten eindecken. Die Kredite und die Erhöhung der Strafzinsen führen dazu, dass Bankinstitute quasi im Geld schwimmen. Es besteht ein Überangebot an Liquidität.
All diese Beschlüsse drücken die langfristigen Zinsen auf ein historisches Tief, das es so noch nie gegeben hat. Doch warum hat die EZB die Zinsen so drastisch gesenkt? Die EZB erhofft sich von den niedrigen Zinsen, dass die kreditfinanzierten Investitionen zunehmen und somit die Wirtschaft und der private Konsum angekurbelt werden. Außerdem sollen dadurch deflationäre Entwicklungen, also der Preisverfall, gestoppt werden. Die EZB strebt mittelfristig eine Teuerungsrate von knapp unter 2 Prozent an. In Deutschland drückte der erneute Absturz der Ölpreise die jährliche Teuerungsrate jedoch im Februar auf Null. Im Euroraum fielen die Verbraucherpreise erstmals seit einem halben Jahr sogar wieder: Die Inflationsrate ging auf minus 0,2 Prozent zurück. Trotz niedriger Zinsen nutzen deutsche Unternehmen Kredite jedoch kaum. Ihre Kassen sind gut gefüllt und sie können Investitionen aus eigener Kraft stemmen. Daher entfaltete die Leitzinssenkung keine konjunkturelle Wirkung, wie es eigentlich gewünscht war.
Im Kampf gegen die Deflation und Konjunkturschwäche steht die Zentralbank und ihr Präsident Mario Draghi vor allem in Deutschland massiv in der Kritik. Die negativen Folgen sind nach Meinung führender Ökonomen weitaus größer als der Nutzen der Niedrigzinspolitik. Dringend notwendige Reformmaßnahmen hochverschuldeter Staaten der Eurozone werden nicht umgesetzt, da es für die Staaten bequemer ist, ihre Finanzhaushalte durch immer neue Schulden am Laufen zu halten. Fällige Zinsen werden durch die Aufnahme neuer Schulden bezahlt. Die Schuldenberge steigen immer weiter an. Ein Kreislauf der irgendwann – mit schlimmen Folgen – enden wird. Nur noch wenige Staaten können die nach den Maastricht-Verträgen festgelegte Schuldenobergrenze von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts einhalten. Alleine die Tatsache, dass die Schuldentragfähigkeit hochverschuldeter Staaten überschritten würde, macht eine „Normalisierung“ der Zinsen in den nächsten Jahren sehr unwahrscheinlich.
Niedrige Zinsen haben auch Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle der Bankinstitute. Die regionalen Banken wie Sparkasse oder Volksbank hängen zum größten Teil vom sogenannten Zinsüberschuss ab. Und dieser Überschuss schrumpft immer mehr bei Instituten, die stark im Einlagengeschäft tätig sind. Diese prekäre Situation sowie der verhängte Strafzins von der EZB bringt viele Banken dazu, ihre Gebühren zu erhöhen oder gar Negativzinsen für Geschäftskunden und vermögende Kunden einzuführen. Einige Banken haben bereits nicht rentable Filialen geschlossen.
Die Sparer sind wie so oft die leidtragenden der Nullzinsära, da der Anreiz zum Sparen immer weniger wird. Mehr noch, das Sparen gerät wegen Kaufkraftverlust sogar in Verruf. Dabei wird Sparen speziell im Hinblick auf eine drohende Armut im Alter immer wichtiger. Die Phase der Niedrigzinsen wird noch sehr lange anhalten – da sind sich viele Experten einig. Deswegen ist Handeln angesagt: Geld vermehrt sich nicht mehr von selbst! Sparer sollten aktiv werden, Konditionen vergleichen, verschiedene Geldanlagestrategien überprüfen und nach geeigneten Möglichkeiten suchen. EZB-Chef Mario Draghi betonte sogar kürzlich, dass jeder seine Anlageentscheidung und somit die Höhe der Erträge selbst in der Hand hat – auch in Zeiten niedriger Zinsen: „Die Sparer müssen Ihr Geld nicht nur auf dem Sparbuch anlegen, sondern haben auch noch andere Möglichkeiten.“
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Diesen sowie weitere folgende Artikel unserer Themenreihe finden Sie ebenfalls auf der Webseite www.isi24.de unter „Presse“.
Inhalt der vollständigen Themenreihe:
Teil 1: Welche Gründe und Folgen hat die Niedrigzinspolitik der EZB?
Teil 2: Wer profitiert von den Niedrigzinsen?
Teil 3: Wer sind die Verlierer in der Niedrigzinspolitik?
Teil 4: Welche Auswirkungen haben niedrige Zinsen auf die Altersvorsorge?
Teil 5: Welche Anlagestrategien ermöglichen interessante Renditen?
Das „Institut für strategische Investmentberatung (isi) Investmentresearch GmbH & Co. KG“ wurde im Jahr 2005 durch Thomas Vollkommer gegründet. In der strategischen Investmentberatung sehen wir uns als Spezialisten rund um das Thema Kapitalanlage in Investmentfonds. Unsere Leistungen umfassen die Kapitalmarkt-Recherche, Konstruktion sinnvoller Portfoliolösungen, Investmentberatung und die kontinuierliche Betreuung unserer Kundendepots.
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