Was ist Selbstfürsorge?


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Man kann sich fragen, ob bei den drängenden Problemen, die die Welt beschäftigen, wie Flüchtlinge, Terror, wachsende Ungleichheit von Arm und Reich, der Anspruch auf Selbstfürsorge berechtigt ist. Doch für Angehörige einer helfenden Zunft gilt, dass sie dafür sorgen sollten, dass es ihnen selbst gut geht, damit sie anderen helfen können. Denn wer will schon einen Therapeuten haben, der sich durch die Sitzung quält.

Was ist Selbstfürsorge? Ist Selbstfürsorge Selbstverwöhnung? So wie Wellness? Selbstbelohnung? Mal shoppen als Selbsttröstung oder als Ablenkung auf eine Party gehen? Womöglich - aber vielleicht nicht wirklich, denn Konsum macht zwar Spaß und ein Vorteil des Konsums ist die oft einfache Beschaffung des Glücksgefühls. Die Nachteile sind allerdings Verflachung des Gefühls durch Gewöhnung, mögliches Suchtpotenzial und dass Konsum meist wenig zur Selbstverwirklichung beiträgt.

Vielleicht ist Selbstfürsorge mehr so etwas wie nachhaltig für Zufriedenheit, Gesundheit und gute Beziehungen zu sorgen, das richtige Verhältnis von Arbeit und Freizeit und eine Balance zwischen Geben und Nehmen zu finden. Das können z.B. Psychotherapeuten besonders schlecht. Sie geben immer viel, weil sie meinen, das müssten sie von Berufs wegen und sie erhalten vielleicht dafür ein bisschen narzisstische Selbstbestätigung. Aber sie erleben auch uneingestandene Enttäuschungen: die Frustrationen des Widerstands, der Misserfolge, die lang sich hinziehenden, unergiebigen Gespräche. Wenn man Sokrates folgt, der sagt, es soll einem zunächst selber gut gehen, damit man es den anderen gut gehen lassen kann, dann passt ein Satz wie „Patienten muss nicht unbedingt geholfen werden, Hauptsache dem Therapeuten geht es gut“. Entdecken Sie hier wie man das macht.