Das Flüchtlingsproblem verschärft die Bildungsmisere

Die kürzlich veröffentlichte PISA-Studie zeigt zwar eine Verbesserung der Bildungssituation, beklagt aber die anhaltende Benachteiligung von Kindern aus den unteren sozialen Schichten und mit Migranten Hintergrund.
Besonders die anhaltend geringe Lesekompetenz stimmt bedenklich. Eine Auswertung der Schwierigkeiten von Schülern mit Migranten Hintergrund im Fach Deutsch, die in Zusammenarbeit mit dem Nachhilfeinstitut „Die Nachhilfe mit Herz“ in München durchgeführt wurde, ergab, dass besonders Schüler deren Eltern nicht aus Ländern des Indogermanischen Sprachraums stammen, nur sehr schwer mit der deutschen Sprache zurechtkommen. Selbst wenn sie mit der Alltagssprache gut zurechtkommen und akzentfrei Deutsch reden, so haben sie doch erheblicher Probleme mit dem Schuldeutsch. Einfache Sätze, ohne Einschübe und Nachstellungen machen keine Probleme, aber die sind in den Schulbüchern und besonders in Proben sehr selten.
Die PISA-Studie macht den Zusammenhang von Schlechter Bildung und der wirtschaftlichen Lage deutlich. Es ist von mehreren Billionen $ Schaden die Rede, die weltweit durch schlechte Bildung zu verzeichnen sind. Die Probleme mit der Integration besonders von Menschen aus dem arabisch/vorderasiatischen Raum sind Beleg dafür. Wie das DIW im Wochenbericht 39/2015 feststellt sind besonders Syrer und Afghanen von Arbeitslosigkeit betroffen, Zitat: „Für Juni 2014 ergibt sich bei den Deutschen eine Relation von zwölf Beschäftigten je Arbeitslosen (…) Unter den Syrern gibt es inzwischen mehr Arbeitslose als sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, bei den Irakern halten sich Arbeitslose und Beschäftigte die Waage“.
Die Flüchtlingswelle, die vorwiegen Menschen aus diesen Ländern in unser Land bringt, lässt eine Verschärfung des Problems befürchten.
Wenn es den Schulen nicht gelingt, das Sprachniveau Schrittweise von der Alltagssprache auf das Niveau der Schulsprache zu steigern, wird die Lesekompetenz auch in Zukunft die Wirtschaftsbremse Nummer eins bleiben.
Auch sollten die Lehrpläne einer Überprüfung unterzogen werden. PISA überprüft die Kompetenz im Bezug auf Anwendung im Alltag und auf die Arbeitswelt, Die Aufgabenstellung in manchen Proben erscheinen – nicht nur den Schülern – als extrem Weltfremd und lassen oft keinen Bezug zur realen Welt erkennen. Weniger währe oft mehr.