Meistertitel geht frühzeitig an das U-15 Team der Akademie Vorarlberg

Interview mit Elias-Maria Spari
(Stratege und Spielmacher in der Meistermannschaft)

Frage: Elias, Gratulation zurMeisterschaft. Wie fühlt man sich mit 15 Jahren und bereits einem nationalen Meistertitel in der Tasche?
Elias: Wie denken sie fühlt man sich da? Durchgängig super.
Frage: Du hast eine wichtige gestaltende Rolle in Deinem Team. Soeben habe ich mit den uns bekannten Scouts gesprochen und alle haben Dich auf ihrem Zettel. Wiefühlst Du denn, wenn Du das hörst?
Elias: Das ist schön zu hören und zu erleben, aber meine Eltern haben mich gelehrt, dass dies von nachrangiger Bedeutung ist und ich immer am Boden bleiben sowie mir den Kopf niemals verdrehen lassen soll. Letztlich geht es darum, dass ich in jedem Spiel meine Leistung erbringe und an meine Grenzen gehen kann sowie Freude am Fußball habe. Jedes Spiel und vor allem eine Meisterschaft wird durch die Leistung des gesamten Teams entschieden und damit meine ich den ganzen Kader.
Frage: Deine Akademiemannschaft hat diesen Titel in das kleine Vorarlberg geholt. Wie gelang dies?
Elias: Da könnte ich zurück fragen. Wie gewann Dänemark eine Europameisterschaft? Ich denke, das hängt mit der guten Ausbildung und einem guten Teamgeist zusammen. Der moderne Fussball und der Spass daran werden in der Akademie und vom Trainerteam gefördert. Natürlich ist die Mannschaftsleistung hervorzuheben, die mehr und mehr von einem Geist des Miteinanders geprägt ist.
Frage: Du kennst den Kinder- und Juniorenfußball in Deutschland, der Schweiz und auchin Österreich. Wie bewertest Du diese unterschiedlichen Erfahrungen?
Elias: Die Ausbildung ist überall sehr gut. Wir müssen uns mit unserer Mannschaft vor keinem Team in Deutschland oder der Schweiz „verstecken“. Wenn unsere Truppe zusammenbleibt und wir noch die eine oder andere Verstärkung bekommen, können wir mit jeder Mannschaft in Deutschland und der Schweiz mithalten.
Frage: Wie sieht denn die weitere persönliche Planung nach dem Gewinn einer derart schwierigen nationalen Meisterschaft aus?
Elias: Jetzt freuen wir uns mit ganzem Herzen über diese Leistung und dann geht es mit dieser Freude im „Gepäck“ in den Urlaub. Es ist jetzt schon ein Kribbeln im Bauch wenn ich an die kommenden Wochen denke da ich mit meinen Brüdern und Eltern viel Zeit verbringen werde. Das werde ich richtig geniessen!
Frage: Und bleibst Du in der Akademie oder nimmst Du Angebote aus dem Ausland an?
Elias: Das ist für michsehr einfach zu beantworten. Wir haben mit meiner Mannschaft die Meisterschaft gewonnen. Welcher Verein und welche Akademie kann das in unserem Jahrgang sagen? Sehr wenige. Ich werde all meine Energie aufbringen, um intensiv in meine Ausbildung zu investieren. Sowohl auf als auch neben dem Fußballplatz. Das Zusammenspiel zwischen gymnasialer Bildung und Fußball ist mir sehr wichtig. Fußball ist der großartigste Sport, den ich wirklich liebe und wenn es an der Zeit ist, eine Zusage zu einem der Angebote zu machen, dann muss dies wirklich passen und für mich ein großer Sprung in Richtung professionelle Karriere sein.
Frage: Was heisst das konkret?
Elias: Fussball, Familie und Schule gehören für mich zusammen. Momentan konzentriere ich mich auf die Ausbildung und meine Mannschaft und im Übrigen haben wir einige Runden vor Meisterschaftsschluss den nationalen Titel gewonnen. Das zeigt, dass wir ein Superteam haben und von einem Supertrainerteam begleitet werden. Ebenso habe ich wohl das fünfte Jahr in Folge mit ausgezeichnetem Erfolg das Schuljahr im Privatgymnasium abgeschlossen. Was soll ich denn da in Spanien, Deutschland oder England besser haben?
Frage: Kommt ein Wechsel für Dich also nicht in Frage?
Elias: Natürlich werde ich mich zu einem noch zu definierenden Zeitpunkt in der Zukunft mit diesen oder anderen Angeboten professionell auseinandersetzen. Aber eigentlich bin ich gegenwärtig happy. Wir haben eine intensive Saison mit dem vorzeitigen Titelgewinn hinter uns und lernen Tag für Tag mit jeder Trainingseinheit und jedem Spiel dazu.
Frage: Ist das Privatgymnasium Mehrerau nach wie vor der richtige Ort, um Fußball auf diesem hohen Niveau spielen zu können?
Elias: Glauben Sie mir, wenn meine Familie Sozialprojekte in sehr armen Regionen begleitet und ich sehe, wie schwer es viele Kinder und Jugendliche haben, dann bin ichzutiefst dankbar für die Möglichkeiten, die wir hier in der Mehrerau haben. Ja, dies ist gegenwärtig der richtige Ort, meine Passion, den Fussball, zu leben und mich weiter zu entwickeln. Im Übrigen wird unser jüngster Bruder in diesem Jahr zu uns in das Privatgymnasium kommen und ich freue mich schon jetzt darauf dass wir alle drei Brüder an einem Ort die gymnasiale Ausbildung erleben dürfen.
Frage: In einem Interview im Jahr 2012 hast Du vom „Glück im Fußball“ gesprochen. Hat sich dies eigentlich in den vergangenen zwei Jahren verändert?
Elias: Nein, eigentlich nicht. In Kleinigkeiten vielleicht. Das eigene Können in ein Team einzubringen, Verantwortung für die Mannschaft zu übernehmen und als gestaltender Spieler immer den Mitspieler anzuspielen, der gerade die beste Position für unser Spiel hat. Ja, das ist für mich Fußball! Aber es gibt Überraschungsmomente, die auch den Fußball ausmachen. Man kann nicht alles planen. Tiki taka war lange Zeit das Nonplusultra. Aber es gibt bereits erfolgreiche Antworten darauf. Dies ist eine wunderbare Herausforderung an die Kreativität und taktische Klugheit. Intellekt und Emotion sind gefordert. Das ist es. Natürlich darf der Wille nicht fehlen.
Frage: Was ist denn bei Dir am stärksten ausgeprägt?
Elias: Ich hoffe, dass alle drei Persönlichkeitsmerkmale in mir und meinem Spiel reifen und ich eine ausgeglichene Persönlichkeit mit einem unbändigen Siegeswillen weiterentwickeln kann. Das ist mit einem fruchtbaren Baum vergleichbar, der viele Früchte trägt, tiefe Wurzeln schlägt und niemals umkippt.
Frage: Ein schöner Vergleich. Wenn Du an die Meistermannschaft denkst, was macht dieses Team zum Meister?
Elias: Zuallererst haben wir ein fokussiertesund exzellentes Trainerteam. Eine Mannschaft, die stetig dazulernt und kompakt organisiert ist. Hier ist hervorzuheben, dass in einem guten Team Starallüren, Eitelkeit und egoistischer Stolz der Vergangenheit angehören müssen. Wenn nicht im richtigen Augenblick der Ball erobert, in die richtige „Kette“ und der Pass zum möglichen Torerfolg gespielt wird, kann ein striker keine Tore machen oder zumindest sehr wenige. Ein guter Torwart wird im modernen Fußball zu einem exzellenten „letzten Mann im letzten Drittel“. Bei uns hat dies schongut geklappt, aber wir sind noch nicht dort angekommen, wo wir hin wollen. Sicherlich ist es eine gesunde Mischung aus vielen Faktoren die uns auszeichnet.
Frage: Welche Ziele hast Du in der kommenden Saison fußballerisch und schulisch?
Elias: Fußballerisch möchte ich alles dazu beitragen, dass sich unser Team konsequent weiterentwickelt und dass wir weiterhin Spitzenleistungen erbringen. Dazu gehört, dass wir Siege feiern. Voraussetzung dafür ist, dass wir das Motto „alle für einen und einer für alle“ immer konsequent vorleben. Schulisch möchte ich natürlich weiterhin Topleistungen erbringen und „für das Leben lernen“. Und nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass ich dem lieben Gott sehr dankbar bin, nach wie vor gesund zu sein und eine wunderbare Familie zu haben.
Frage: Elias, wir danken sehr herzlich für das ausführliche Gespräch, gratulieren nochmals zum Gewinn der österreichischen U-15 Meisterschaft und wünschen dir viel Erholung im Urlaub, viel Freude und vor allen Dingen Glück sowie Gesundheit in der kommenden Saison.

Interview: Communication Agency soccer first Panton St, London/UK

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