Buchbesprechung

Ein Buch mit dem Titel „Handbuch Umgang mit dem Jugendamt“ ist kürzlich im BoD Verlag erschienen. Es basiert auf den Erfahrungen des Vereins Kinder sind Menschen. E.V. im Kampf um die Rückgabe „in Obhut“ genommener Kindern. Für viele in Deutschland lebende Eltern ist das Jugendamt zum Problem geworden. Mehr als 100 Kinder werden Tag für Tag vom Jugendamt in Obhut genommen. Immer mehr betroffene Eltern und Vereine beklagen sich über willkürliche Herausnahmen seitens der Jugendämter.
Viele Herausnahmen könnten verhindert werden, wenn Eltern und Kinder nicht aus Unwissenheit verhängnisvolle Fehler machen würden. Diese Ansicht vertritt auch der Autor des Handbuches. Zum Beginn zeigt er auf, welche Dinge das Jugendamt als Kindeswohlgefährdend ansieht. Diese Auflistung ist eine hervorragende Orientierungshilfe für die Eltern, sowohl zur Vorbeugung, als auch im Kampf um die Rückgabe ihrer Kinder. Hier gibt der Verfasser bereits die ersten Tipps.
Im weiteren Verlauf des Buches geht er dann auf die Probleme ein, mit denen sich die Eltern konfrontiert sehen, wenn ihr(e) Kind(er) plötzlich und ohne Vorwarnung vom Jugendamt aus der Schule oder dem Kindergarten abgeholt wurde(n). Es wird auf gravierende Fehler hingewiesen, die immer wieder von Eltern gemacht werden und eine Rückführung erschweren.
Viele weitere Schritte sind zu gehen und jeder hat seine eigenen Tücken, welche für unerfahrene Eltern (und das sind ja alle) zu Fallen werden können. Ohne erfahrenen Beistand oder wenigsten einem guten Leitfaden, ist man dann auf verlorenem Posten. Selbst viele Anwälte sind mit dieser Art Fällen überfordert, was dadurch demonstriert wird, dass oft drei oder mehr Anwälte verschlissen werden, bevor das Kind in den Schoß der Familie zurück darf.
Dieses Buch ist in der Tat ein echter Leitfaden. Für sieben Schwerpunkte hat der Autor Checklisten erstellt, die im Anhang des Buches zusammengefasst sind. Damit hat er die Komplexität herausgenommen und die Situation auch für einen Laien überschaubar gemacht. Das macht die Checklisten zudem leichter anwendbar. Während der Recherchen zu diesem Werk hat der Autor, zusammen mit den Vorstandsmitgliedern des Vereins Kinder sind Menschen e.V. bei ausgesuchten Fällen alle Checklisten erfolgreich getestet. An Hand zahlreicher Zitate aus Original –Dokumenten werden die Schwächen des Systems aufgezeigt und ihre verhängnisvollen Folgen demonstriert. Es werden aber auch Wege genannt, wie man diese Folgen vermeiden kann.
Am Ende des Buches werden die Leser aufgefordert, wenn sie betroffen sind, nicht den Mut zu verlieren und unbeirrt um ihre Kinder zu kämpfen. Leser aber, welche (noch) nicht betroffen sind, sollen wachsam sein und nicht wegsehen, wenn Anderen die Kinder willkürlich genommen werden.
Dieses Handbuch ist als Leitfaden für Eltern unentbehrlich. Sollten die Checklisten breite Verwendung finden, brechen schwere Zeiten für unseriöse Mitarbeiter des Systems an. Ihnen wird auf die Finger geschaut und ihre Taten bleiben nicht länger im Verborgenen. Für Verantwortliche in Politik und Behörden bietet das Buch die Chance, die Schwächen des Systems zu erkennen, die schwarzen Schafe in den eigenen Reihen zu entlarven und den Missbrauch der Jugendämter durch eine dubiose Branche zu beenden. Die Jugendämter könnten auf diese Weise – eines Tages – zu dem werden, was sie in ihrer Werbung versprechen: Partner der Familien, nicht Feinde gegen die man kämpfen oder vor denen man seine Familien im Ausland in Sicherheit bringen muss, was viele Familien schon getan haben.

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