Ärzte, die „Verbrecher“ der Nation?

Ulla Schmidt, ehemals Bardame in der Aachener Rotlichtbar „Barbarina“, die ihre Schwester führte, aversierte bei den Rotnasen zur Gesundheitsministerin. Als dort wegen illegalem Glückspiel ermittelt wurde, fand man sogar ein Sparbuch das zwar auf Ulla Schmidt ausgestellt war, jedoch lt. Aussage ihrer Schwester natürlich gar nicht ihr gehörte. Dass sie vorher auch eine militante Kommunistin war störte den damaligen Kanzler Schröder ebenfalls nicht und er unterstellte ihr just die Qualifikation zur Gesundheitsministerin der Bundesrepublik Deutschland.
Die Gesundheitsreform war ihr großes Projekt, mit welchem sie in die „Analen“ der BRD eingehen sollte. Hier wurden die Ärzte zu den Buhmännern der Nation gestempelt und ihnen ihr Einkommen extrem vermiest. Ulla Schmidts Flügelmann war Karl Lauterbach (SPD), ein theoretischer Mediziner, der wie üblich in politischen Ämtern, lieber politische Karriere machte, anstatt als Arzt praktische Erfahrungen zu sammeln. Beide, optische und rethorische Katastrophen, führten die Inquisition bei den selbstständigen Ärzten unerbittlich durch und verbannten die Hexenmeister und „Ketzer“ gegen Kommunismus aus der Liga der Geldverdiener, als abgestempelte Verbrecher.
Mag sein, dass die „Götter in Weiß“ für den Otto Normalverbraucher zu viel verdient haben und sich zu sehr mit der Pharmaindustrie einließen, doch die ärztliche Versorgung war zu jener Zeit noch hervorragend. Zudem war das Einkommen der Doktoren, gemessen an dem der Lobbyisten immer noch lächerlich.
Die Merkel-Regierung hat, wie üblicher Weise alle Regierungen, am dekadenten „Einnahmesystem“ ihrer Vorgänger nichts verändert, im Gegenteil. Die Ärzte bleiben „kastriert“ und die medizinische Versorgung geht dahin…ins Ausland.
Bei der „Gesundheitsreform für Kassen und Verwalter“ wurde beispielsweise ein Punktesystem eingeführt nach welchem die Ärzte jetzt abrechnen müssen. So kommen beispielsweise für einen Hausbesuch sage und schreibe 14,65 € zusammen, darin ist Zeit und Anfahrt schon enthalten. Für dieses Geld würde ein Handwerker nicht einmal vorbeikommen um eine Waschmaschine nur anzuschauen.
Ein erfahrener und betagter Allgemeinmediziner (40 Jahre Hausarzt) hat in wenigen Sätzen das beschrieben was passiert war:
„Ich habe sicherlich gutes Geld verdient, konnte mir ein schönes Haus bauen und schöne Urlaube machen. Auch meine beiden Söhne konnten Medizin studieren, dafür habe ich allerdings auch wenigstens 60 Stunden die Woche gearbeitet. Meine Patienten habe ich fast zu jeder Zeit empfangen und spät nachts noch Hausbesuche gemacht. Schließlich kannte ich nach den vielen Jahren fast alle, oft von Geburt an. Man hatte auch ein menschliches und persönliches Vertrauensverhältnis zu seinen Patienten. Als meine Söhne soweit waren meine Praxis zu übernehmen, griff die neue Gesundheitsreform und es wäre für sie eine wirtschaftliche Katastrophe, wenn ich mit 64 nicht noch mehrmals die Woche aushelfen würde. Die Dokumentation ist ums zigfache und um immer häufiger werdende, oft kuriose Schikanen gewachsen, dass wir alleine dafür 2 zusätzliche Kräfte einstellen mussten. So ich nicht mehr mitarbeiten kann, werden meine Söhne die Praxis aufgeben.“
Man muss wissen, dass die öffentlichen Krankenkassen nicht nur zu den reichsten Institutionen der Republik gehören und mit div. Tochterfirmen ihre Milliarden-Immobilien verwalten, sondern dass sie nicht einmal die Abrechnung selbst machen. Dafür ist wiederum die Ärztekammer zuständig. Eine weitere Institution, die sich, einst im 19. Jh. geründet von selbstständigen praktizierenden Ärzten, von den Nazis instrumentalisieren ließ und sich danach eigendynamisch als feste Institution, meist gegen den eigenen Ärztestand, willkürlich in unserem „Shizo-System“ etabliert hat. Auch sie ernährt sich ausschließlich vom „Gesundheitstopf“.
Jetzt prahlt man mit Überschüssen von 20 Milliarden. Zudem wurde, nach typisch deutscher „Beamterei“ noch der „Medizinische Überwachungsdienst“ mit rund 20 Millionen Kosten ins Leben gerufen, der sich ebenfalls durch dieses System ernährt.
So kostet uns zwar die Gesundheit nie weniger, sondern immer mehr, nur das Geld kriegen jetzt die andern. Wie überall wird mit Milliarden jongliert, die haufenweise fette Ärsche produzieren, nur bei Ärzten, Krankenschwestern und Pflegern kommt fast nichts mehr an.
Es erübrigt sich hier bei den sog. „karitativen Verbänden“ weiter zu machen. Die Leute aus den Führungsriegen wie beispielsweise der AWO können angesichts ihrer Bezüge über das Einkommen ihres Pflegepersonals nur mitleidig lächeln. Das weiß man eigentlich aber immer wieder geht es gegen die Ärzte, weil sie im Gegensatz zu unseren Parlamentariern keine Geschenke der Industrie annehmen dürfen oder weil sie Privatpatienten angeblich bevorzugen.
„Ohne Privatpatienten, hätten wir längst dicht gemacht!“ bestätigt uns der erfahrene Hausarzt.
Auch hier sieht man wieder, dass die Arschlöcher, welche mit zweierlei Maß messen nie aussterben. Kein ein Politiker, Parlamentarier oder hoher Beamter braucht auf seinen Arzttermin zu warten. Auch nicht jene von der „volksnahen“ linken oder „alternativen“ Seite. Schließlich hat man ja „überwichtige“ Verantwortungen und Aufgaben. Die hat allerdings ein Kleinunternehmer, der für beispielsweise 10 Mitarbeiter verantwortlich ist auch. Dem Unternehmer können im Gegensatz dazu durch unvorhergesehene Auszeiten finanzielle und auch betriebliche Schäden entstehen. Also warum sollte man nicht einem Menschen der Verantwortung übernimmt, Arbeitsplätze erhält und deshalb für seine Krankenversicherung auch noch mehr hinblättert im Wartezimmer den Vortritt vor Rentnern, Sozialhilfeempfängern und Arbeitslosen lassen.
Doch die „Verbrecher“ sollen nicht nur zu wenig verdienen, man wälzt auch das ganzen medizinische Risiko auf die Ärzteschaft ab , die letztendlich nur aus selbstständig handelnden Menschen besteht und nicht aus den haftungsfreien Logen der „Volkszertreter“ kommen. Dies führt jetzt zu einem unlösbaren Knote im ganzen System. Haftpflichtversicherungen für Ärzte erhöhen derzeit ihre Prämien ums drei -bis fünfache.
Wer anstrebt, dass für einen Unfall, einen OP-Fehler ausschließlich der tätige Arzt haften muss, gehört ebenfalls zu den Oberarschlöchern. In der Politik oder bei Banken und Industrie wäre solch eine Haftungsbeschränkung auf eine Person undenkbar, wenn auch viel sinnvoller.
Schlipsträger aller Couleur dürfen Milliarden „verbrennen“ oder gar wirtschaftlichen Völkermord begehen und so Millionen von Menschen ins Elend schicken. Die Schicksale und Tragödien die daraus folgen übertreffen die eines OP-Fehlers bei weitem. Dafür haften sie allerdings fast nie im Gegenteil, sie werden meist mit Millionenabfindungen in die „wohlverdiente“ Pension geschickt.
Menschen die rund 10 Jahre studieren und Erfahrungen sammeln müssen, dazu noch einen hippokratischen Eid leisten, also per Schwur die überhaupt größte und wichtigste Verantwortung für unsere Gesellschaft übernehmen, nämlich die für unsere Gesundheit und unser Leben, haben höchsten Respekt verdient. Und selbstverständlich ein Einkommen, welches ihnen die üblichen finanziellen Alltagssorgen im Privatleben erspart. Dass solche Menschen auch Fehler machen können, sollte nicht anders gehandhabt werden als in anderen Branchen, beispielsweise durch Haftung einer Berufsgenossenschaft oder des Staates.
Am Ende werden wir an unseren Leiden, unserer Arroganz und unserem System von Verwaltungsverwaltern krepieren.
Bei der persönlichen Entscheidung des Arztes und des medizinischen Personals, angesichts des verachtenden Umgangs mit ihrer großen Verantwortung, ihrer Arbeit und Qualifikation, alles hinzuschmeißen, endet nämlich „unser eingebildetes Recht“ auf medizinische Versorgung.

Werner Krieger
Fränkische Illustrierte

Leserbrief Mainpost
Zu Ihrem Artikel „Kassen attackieren korrupte Ärzte“ auf der Titelseite vom 3. Januar 2013
Mit zweierlei Maß gemessen
Offensichtlich punkten die Medien immer wieder mit Schlagzeilen über die „Buhmänner der Nation“, die Ärzte. Sie sind in der Schlagzeilen-Hierarchie vehement auf der Ebene von Schwerstkriminalität zu finden.
Angefangen hatte diese Hetze bereits mit der ehem. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt und ihrer Gesundheitsreform. Damit wurden die selbstständigen Ärzte finanziell „kastriert“. Dann laufend Schlagzeilen über die Bevorzugung von Privatpatienten und über die Zuwendungen der Pharmaindustrie. Wen wundert´s da, dass viele junge Mediziner ihre Chancen im Ausland suchen.
Wenn ich auch ein Gegner von Lobbyismus und Großkonzernen bin, so muss man der Pharmaindustrie zumindest zugestehen, dass sie es ist, die Milliarden in die Forschung steckt, die letztendlich unserer Gesundheit zu Gute kommt. Wem denn als den Ärzten, soll sie von Ihren Ergebnissen partizipieren lassen. Jede Branche in Deutschland betreibt Information und Werbung über ihre Akteure vor Ort. Arzneimittel brauchen zudem eine der anspruchsvollsten Zulassungen in Deutschland. Ich habe damit kein Problem, dass unsere Mediziner von den Konzernen zu Informations-, meinetwegen auch Werbeveranstaltungen eingeladen und exklusiv versorgt werden.
Allerdings habe ich etwas gegen Parlamentarier in unserem Land die Geldgeschenke annehmen dürfen, willkürlich in Lobby-Logen Zweit-und Dritteinkünfte einstreichen und gegen Politiker die zigtausende für Vorträge in derselben kassieren. Dieses Geld kommt natürlich nicht aus dem Nichts, sondern ebenfalls aus den Töpfen der Wirtschaftslobby.
Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.
Anstatt die Ärzteschaft zu kriminalisieren (schwarze Schafe gibt es überall) sollten wir Menschen die sich über 10 Jahre ausbilden lassen, dazu noch einen hippokratischen Eid leisten und Verantwortung für Gesundheit und Leben übernehmen, mehr Achtung entgegen bringen. Bei der persönlichen Entscheidung des Arztes und des medizinischen Personals, angesichts des verachtenden Umgangs mit ihrer großen Verantwortung, ihrer Arbeit und Qualifikation, alles hinzuschmeißen, endet nämlich „unser eingebildetes Recht“ auf medizinische Versorgung.
Werner Krieger