PISA-Studie noch relevant?

Bildungsfrust macht sich bei unseren Kindern breit. Sicher, den gab´s zu allen Zeiten, aber nie trat er so deutlich zu Tage wie heute. Schüler und Eltern klagen dass die Schulen die Kinder überfordern. Ist es wirklich schlimmer geworden?
Welche Veränderungen gab es und was haben sie gebracht?
Eine neue Schreibschrift wurde erfunden. Diese ist weniger flüssig als die vorherige und bei den Kindern unbeliebt. Die meisten Schüler bevorzugen Druckschrift. Die beiden Rechtschreibreformen – in extrem kurzem Abstand – haben ebenfalls keine sichtbaren Verbesserungen gebracht. Im Gegenteil! Das Lesen von allgemeiner Literatur wir dadurch behindert. Die Kinder haben es mit unterschiedlichen Regel¬werken zu tun. Die meisten Kinderbuchklassiker sind in der älteren Version ge¬schrieben. Nur Neuauflagen werden zum Teil in der neuen Rechtschreibung ange¬boten. Kinder sollten lesen, um den Umgang mit der Sprachkultur vertraut zu werden.
Auch die Mathematik ist nicht von der Reformwut der Bildungstheoretiker verschont geblieben. Neue Methoden überfordern vor allem die Eltern. Sie verstehen diese nicht und können ihren Kindern nicht bei den Hausaufgaben helfen.
Der PISA Schock hat unseren Bildungspolitikern den Spiegel vorgehalten. Das deutsche Schulsystem, ein Relikt aus dem Mittelalter, aufgebaut auf dem Ständesystem Adel, Bürgertum, Fußvolk, ist zurecht international in die Kritik geraten. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts war die Einteilung. Gymnasium für die Gebildeten, Realschule für die Mittelklasse und die Hauptschule für Arbeiter und Handwerker vielleicht noch sinnvoll. Damals genügte ein Hauptschulabschluss noch für eine Lehre im Handwerk. Ohne Abi ist es heute kaum noch möglich.
Das Zwingt die Eltern dazu ihre Kinder „um jeden Preis“ aufs Gymnasium zu bekommen. Die Eignung tritt hinter die Notwendigkeit „eine Chance für die Zukunft zu haben“ zurück. Überforderung und Stress sind die Folgen. PISA hat gezeigt, dass es auch anders geht. Es gibt Länder mit wesentlich besseren Ergebnissen als Deutschland in denen man ohne Nachhilfe auskommt. Kein Zweifel – es liegt am System.
Die Bemühungen die PISA-Schande zu beseitigen hat den Druck auf die Schüler erhöht. Dies hat zusammen mit der übereilten G8 Einführung zum Desaster geführt. Zum ersten Mal in der Geschichte Bayerns wurden die Abiturnoten gesenkt, um die Katastrophe zu verhindern.
Aber es gibt auch Positives zu berichten. Das Bildungspaket ist für sozialschwache Familien ein erfreulicher Ansatz zur Herstellung der Chancengleichheit. Eine grundlegende Reform des Bildungssystems der Bundesrepublik wir dadurch jedoch nicht überflüssig.
Lassen wir nun mal einen Experten zu Wort kommen.
Interview mit Frau Hedda Rasp, Leiterin von „Die Nachhilfe mit Herz“
RM: Frau Rasp, seit wann besteht ihr Nachhilfeinstitut?
HR: Seit über 14 Jahren.
RM: Das ist eine lange Zeit, da haben Sie ja einige Veränderungen mit erlebt: 2 Rechtschreibreformen, die Umstellung von G9 auf G8. Hat das einen Einfluss auf ihre Arbeit?
HR: Oh ja, wir müssen die Schüler jetzt schon ab der 3. Kl. auf den Übertritt zu Realschule oder Gymnasium vorbereiten.
RM: Sie haben auch die Hysterie um PISA mitbekommen. Hatte PISA einen Einfluss auf die Lehrpläne?
HR: Natürlich, die Kinder müssen nun schon sehr früh beweisen, dass sie dem Bild eines guten Schülers entsprechen.
RM: Was empfehlen sie den Eltern?
HR: Sehr früh die Förderungen einsetzen. Bei Familien deren Muttersprache nicht deutsch ist, schon Nachhilfe ab der 1. Kl. Denn, wenn Schüler und Eltern zu lange warten, gibt es große Lücken, die das Kind dazu bringen: Keine Lust mehr zu haben zu lernen, Hausaufgaben zu machen oder zu lesen – ja, dies kann so weit gehen, dass Kinder später sogar zur Kriminalität neigen. Die große Frage die sich hier stellt: Was wollen wir? Wollen wir die Kinder früh fördern? – Oder wollen wir später die Probleme von „erwachsenen Kindern“ lösen? Ich bin für früh geförderte Kinder, die später auch in der Lage sind, ohne Sozialhilfe und Arbeitslosigkeit ihr Leben zu meistern.
Das Bildungspaket ist für Familien, die jetzt Hilfe brauchen, der erste Schritt in diese Richtung.
An die anderen Familien richte ich hier mein Wort: „Fördert Eure Kinder so früh wie möglich – auch wenn es momentan Zeit und Geld kostet. Die Kinder sind die Zukunft unseres Landes – der Welt.
RM: Vielen Dank Frau Rasp!
Ich möchte diesen Appell an die Behörden und die Politiker weitergeben.
http://dienachhilfemitherz.de/