Krieg dem Rauschgift in Afghanistan und sofortiger Abzug der Bundeswehr!

Kann ein Krieg gewonnen werden, bei dem 1. der Gegner, 2. die Art der Bedrohung und 3. die Kriegsziele falsch definiert sind? Offensichtlich nicht! Genau dies erlebt man jetzt im Fall des Krieges in Afghanistan, von dem jetzt Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg meinte, daß man das, was dort stattfindet, „umgangssprachlich" als Krieg bezeichnen könne!

von Helga Zepp-LaRouche

Solange diese drei Fehldiagnosen nicht behoben sind, werden die Gefahren, die von Afghanistan ausgehen, zunehmen, und Bundeswehrsoldaten werden weiter ihr Leben aufs Spiel setzen und verlieren - für einen militärischen Auftrag, der so gar nicht erfüllt werden kann!

Das Hauptproblem in Afghanistan ist der Drogenanbau und -handel: 90% der Weltheroinproduktion finden hier statt und stellen die hauptsächliche Finanzierungsquelle u.a. für die Terroranschläge in der Moskauer U-Bahn und in anderen Städten in Rußland und dem Kaukasus dar. Die bisherige Weigerung der NATO sowie der britischen und amerikanischen Regierung, gemeinsam gegen Drogenanbau und -handel vorzugehen, droht sich zu einem ernsthaften strategischen Konflikt mit Rußland auszuweiten. Allerdings reagieren neuerdings wichtige Militärkreise in den USA mit wachsender Offenheit auf die Vorschläge von Lyndon LaRouche, daß nur ein gemeinsames amerikanisch-russisches Vorgehen gegen die Drogenproduktion, das auch die ebenfalls betroffenen Staaten Iran, China und Indien mit einbezieht, die Gefahr besiegen kann.

Inzwischen hat sich deutlich herauskristallisiert, wer die Drogen als Hauptproblem bezeichnet, und wer die Drogenlobby beschützt. Der Chef der russischen Drogenbekämpfungsbehörde (FDCS), Viktor Iwanow, der Kommandeur der US-Truppen in Europa (EUCOM), Admiral James Stavridis, und der ehemalige Drogenbeauftragte Präsident Clintons, General Barry McCaffrey, sind sich einig darin, daß die größte Bedrohung aus der Produktion und dem Handeln von Opium, Heroin und Haschisch in Afghanistan herrührt, daß diese Drogen nicht nur mehr Opfer fordern als die militärischen Operationen, sondern hier auch die Finanzierungsquelle für die jüngsten Terroranschläge in Rußland und Zentralasien liegt. Sie stimmen ferner überein, daß in Afghanistan überhaupt nichts erreicht werden kann, wenn es nicht zu einer international abgestimmten Zerschlagung des Drogenhandels kommt. Aber das ist keineswegs der Auftrag der ISAF-Truppen, seit die Obama-Administration die Programme zur Drogenvernichtung abgebrochen hat.

Iwanow betonte, die Drogen seien Massenvernichtungswaffen einer besonderen Art, die Lage für Rußland habe die Dimension einer nationalen Katastrophe erreicht. Tatsächlich sind in Rußland alleine im letzten Jahr 30.000 Abhängige im Alter von 18-24 Jahren an einer Überdosis Heroin gestorben; laut offiziellen Statistiken gibt es 2,5 Millionen Drogenabhängige, eine Zahl, die explosionsartig ansteigt. Laut McCaffrey bringt das afghanische Heroin pro Jahr etwa 10.000 Menschen in den NATO-Mitgliedstaaten um, und damit fünfmal so viele, wie die NATO in allen Kampfhandlungen verliert. Nicht minder dramatisch für die nationale Sicherheit in Rußland ist die Tatsache, daß die Terroranschläge, die in den vergangenen Wochen Rußland erschütterten, von terroristischen Kreisen verübt wurden, die aus den Erlösen des afghanischen Drogenhandels finanziert werden.

Beim Treffen des NATO-Rußland-Rates in Brüssel am 24. März bot Iwanow den NATO-Staaten die Zusammenarbeit seines Landes bezüglich der Bekämpfung des Drogenanbaus in Afghanistan an. Die Weigerung der westlichen Staaten, sich aktiv an der Zerstörung der Opiumfelder zu beteiligen, veranlaßte dann am folgenden Tag (25. März) das russische Außenministerium zu einer Erklärung, in der diese Entscheidung verurteilt und der Vorwurf gegenüber den USA erhoben wird, mit den Drogenbossen in Afghanistan gemeinsame Sache zu machen.

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