Seit der Wirtschaftskrise bekommen wir wieder mehr Anfragen, wie man Kindern finanziell helfen könnte, die mit leerem Magen morgens in die Schule kommen und ohne Pausenbrot auskommen müssen.
Die Medien schmeissen oft mit irreführenden Schlagzeilen um sich. Das hat auch sein Gutes. Jeder fragt sich, wieso gibt es bei uns hungernde Kinder, wenn die Lebensmittelsupermärkte brechend voll sind und immer mehr Ware vor dem Verfallsdatum kostenlos an Wohlfahrtsorganisationen abgegeben wird.
Das Problem hat nichts mit Geld zu tun. Auch eine HartzIV-Familie steht heute mit den vielen zusätzlichen Vergünstigungen materiell besser da, als noch vor einigen Jahrzehnten die Normalfamilie.
Das Problem sind die Ausgabegewohnheiten und Informationslücken vieler Familien, die am Existenzminimum leben müssen.
Jede Mutter ist davon überzeugt, dass die Gesundheit ihres Kindes die wichtigste Priorität im Alltagsleben ist. Nur kann sie diese Überzeugung nicht immer richtig umsetzen. Da nehmen Ratenzahlungen, Autounterhaltung, Fernsehgebühren und neue Kleidung oft soviel vom Budget weg, dass für Frühstück und Pausenbrot nicht genug übrig bleibt. Probleme mit Zeiteinteilung und Behördenkontakten tun ihr übriges. Viele können oder wollen gar nicht Hilfe und Rat bei lokalen öffentlichen Diensten suchen. Sie haben Sprachschwierigkeiten oder Angst vor zuviel Kontrolle.
Sie hätten aber gern mehr privaten Kontakt zu jemandem, der sie regelmässig besucht, sich ihre Probleme anhört und auch mal einen nützlichen Rat geben kann. Solche Leute gibt es. Es sind die ehrenamtlichen Familienpaten. Ca. 2-3 Stunden pro Woche besuchen sie ihre Patenfamilie. Sie werden in ca. 100 deutschen Städten von örtlichen Büros der grossen Wohlfahrtsorganisationen. (Kinderschutzbund, Caritas, Diakoniek AWO). an Familien vermittelt, die sich dafür interessieren. Vor dem Einsatz der Familienpaten werden sie einige Wochen lang in Abendkursen geschult. Die Kontaktdaten der Vermittlungsstellen findet man auf unserer Datenbank www.aktivpatenschaften.de unter der Kategorie Familie. Die meisten Vermittlungen freuen sich über jede(n) neue Kandidatin oder Kandidaten für diese wichtige und bereichernde Ehrenamtsarbeit.

Randolf Gränzer, Vorstandsvorsitzender
Patenschaften-Aktiv e.V. , München
mail: info@patenschaften-aktiv.de
www.patenschaften-aktiv.de