Kinderheim "Rübezahl" in Holzen (Landkreis Holzminden): Doch ein Mord?

Die Fakten: Im 700-Seelen-Dorf Holzen (Landkreis Holzminden) hat es von 1955 bis 1972 auf dem Greitberg ein Kinderheim der Inneren Mission und somit der evangelisch-lutherischen Landeskirche gegeben. Dort kam es Erfahrungsberichten zufolge zu unvorstellbaren Grausamkeiten, die mit "schwarzer Pädagogik" allein nicht zu erklären sind. Soldaten sollen Heimkinder sexuell missbraucht haben, die Erzieherinnen neigten zu unglaublichen Strafen. Kinder wurden mit dem Kopf in ein Plumpsklo gehalten, sie wurden derart misshandelt, dass einem beim Lesen solcher Schilderungen der Atem stockt.

Die Hildesheimer Staatsanwaltschaft hat "wegen möglicherweise im Kinderheim ´Rübezahl´ in Holzen begangener Straftaten" ermittelt, das Ermittlungsverfahren wurde am 5. Februar 2009 eingestellt. Begründung: Die Straftaten sind verjährt. Der erhobene Mordvorwurf konnte nicht erhärtet werden.

Erhoben wurde dieser Vorwurf zuerst von einem ehemaligen Heimkind, das 1956 als Säugling in das Kinderheim kam. Jetzt gibt es im Internet Berichte eines Betroffenen, der im Alter von zwei Jahren "Rübezahl"-Kind geworden ist. Dieser blog-betreiber, der sich jomi nennt, hat eigenen Angaben zufolge von September 1959 bis August 1963 in diesem Kinderheim gelebt. Er erzählt von einem Zaun, der für die Kinder tabu gewesen sei.

Weiter schreibt jomi: "Der Tod war für mich in Holzen immer wieder zu spüren aber nicht zu greifen. Immer wieder kommen mir Bilder hoch:

Ich sehe einen leblosen Körper in Stoff gehüllt. Es sieht aus wie ein dünner Sack, keine Wolle, eher Leinen, vielleicht Betttücher. Die Farbe war hell. Dieser Sack wurde von zwei Personen getragen, ich weiß nicht mehr, ob es Frauen oder Männer waren. Das Bild wäre womöglich schon längst aus meiner Erinnerung verschwunden, wenn dieser Sack nicht über ein Loch gehalten worden wäre und für mich völlig überraschend und mich tief erschreckend nach vorne einfach abgeknickt wäre. Dieses Bild taucht immer wieder auf und wurde von mir lange als beginnender Wahnsinn abgewehrt."

Anschließend schildert er einen Alptraum über eine Kirche. Die steht in Mainz-Weisenau. Jomi wohnt möglicherweise in der Nähe, an anderer Stelle ist von Bad Kreuznach die Rede.

Mehr auf http://kommissarinternet.blogspot.com


Über Heinz-Peter Tjaden