Ältere Menschen mit Vitamin D-Mangel haben ein dreifach höheres Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben

Ältere Menschen mit einem erheblichen Vitamin D-Mangel wiederum, sterben deutlich früher als Menschen mit ausreichender Vitamin D-Versorgung. Das haben jetzt fast gleichzeitig zwei umfassende Studien von US-Forschern nachgewiesen.

In einer Untersuchung der Johns Hopkins Universität wurden mehr als 700 Heim-Bewohnerinnen zwischen 70 und 79 Jahren über einen Zeitraum von 72 Monaten regelmäßig untersucht, interviewt und ihr Vitamin D-Spiegel im Blut bestimmt. Im Untersuchungszeitraum starben 100 Frauen. Es zeigte sich, dass die Frauen mit einem Vitamin D-Defizit ein mehr als doppelt so hohes Risiko hatten, im Untersuchungszeitraum zu versterben als die Frauen mit optimalen Werten – egal aus welchen Ursachen.

Die Ergebnisse einer Forschungsgruppe an der University of Colorado Denver und dem Massachusetts General Hospital (MGH), Boston kamen zu einem ganz ähnlichen Ergebnis. Unter Leitung von Prof. Adit Ginde verglich die Gruppe die früher erhobenen Vitamin D-Werte im Blut von 3.400 älteren Menschen – repräsentativ für 24 Millionen ältere Amerikaner - mit den in der Zwischenzeit eingetretenen Todesfällen.

Ergebnis: Die älteren Menschen mit einem Vitamin D-Mangel hatten ein um das Dreifache erhöhtes Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben im Vergleich zu Probanden mit einem optimalen Vitamin D-Spiegel. Unabhängig von der Todesursache lag das Risiko immer noch um das 2,5-fache höher. Prof. Ginde: “Mehr als ein Drittel der Älteren haben einen Vitamin D-Spiegel, der ein deutlich erhöhtes Risko eines vorzeitigen Todes nahelegt. Nur wenige haben tatsächlich einen optimalen Vitamin D-Spiegel für`s Überleben.” Die Haut gerade älterer Menschen ist weniger der Sonne ausgesetzt, da diese sich häufiger in geschlossenen Räumen aufhalten. Ausserdem ist ihre Haut weniger in der Lage, Vitamin D (auch Sonnenschein-Vitamin genannnt) zu bilden.

Für das Gesundheitssystem in einer alternden Gesellschaft sei diese Unterversorgung von größter Bedeutung.

Gerade ältere Menschen sind in besonderem Maße den gefährlichen Folgen eines Vitamin D-Mangels ausgesetzt: Knochenschwund und mitunter tödlich endende Knochenbrüche sind der Fall. Jedes Jahr – und mit zunehmender Tendenz – erleiden ein Drittel aller Menschen über 65 Jahren einen Sturz und in 6 Prozent der Fälle führt das zu einem Knochenbruch. In einer ständig älter werdenden Gesellschaft wird daher die Verhinderung von Fallen und Brüchen zu einer immer bedeutenderen Aufgabe.

Zudem werden ältere Menschen, weitaus eher als jüngere Menschen, Opfer von Infektions- und Autoimmunkrankheiten als Folge mangelnden “Sonnenschein-Vitamins”. Bereits in einer früheren Studie in diesem Jahr wurde die bedeutende Rolle von Vitamin D bei der Stärkung des Immunsystems und der Verhinderung von Grippe und anderen Infektionskrankeiten nachgewiesen.

Forscher aus Frankreich und der Schweiz stellten in einer Reihe von Tests außerdem fest:

Ältere Menschen mit ausreichender Vitamin D-Versorgung schneiden bei verschiedenen Intelligenz und Reaktionstest etwa doppelt so gut ab wie Ältere mit einem Vitamin D-Defizit. In allen bis auf einen Test schnitten die Teilnehmer mit einem Vitamin D-Spiegel über 10 ng/mL deutlich besser ab als die Gruppe mit einem Serum-Spiegel unter 10 ng/mL. Vergleichsweise häufig waren geistige Behinderungen in der Gruppe mit Vitamin D-Mangel.

Da gerade ältere Menschen sich weniger an der Sonne aufhalten, selten ein Solarium benutzen und die Fähigkeit ihrer Haut zur Vitamin D-Synthese nachlässt, sind die Folgen bei diesen Altersgruppe besonders stark ausgeprägt. So wird daher, neben der Behandlung durch Vitamin D-Zugaben, in einigen europäischen Ländern auch über Mittel und Wege nachgedacht, älteren Menschen einen einfacheren Zugang zu Besonnungsgeräten zu ermöglichen.

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