Betriebliches Gesundheitsmanagement ist keine Frage der Unternehmensgröße

In Köln fand vom 22. bis 24. September Europas größte Fachmesse für Personalmanagement „Zukunft Personal“ statt. Was Titel dieser Messe ist, ist gleichzeitig auch eine Herausforderung für Unternehmen: die Zukunft und somit die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter zu erhalten. Deshalb entscheiden sich mehr und mehr Unternehmen für ein betriebliches Gesundheitsmanagement. „Der Bedarf nimmt zu“, bestätigt Swen Grauer. Auch bei kleineren Firmen. So sei betriebliches Gesundheitsmanagement keine Frage der Unternehmensgröße, wie der Geschäftsführer der INTEGION GmbH aus München weiß. Denn die Grundprinzipien sind stets gleich. Beispielsweise kommt es auf den ganzheitlichen Ansatz, eine dauerhafte Umsetzung und die Vernetzung im gesamten Unternehmen an.

Das Wohlbefinden und die Gesundheit der Arbeitnehmer mit System zu fördern, ist von keiner Mitarbeiterzahl abhängig. „Vielmehr kennzeichnet sich betriebliches Gesundheitsmanagement durch die Vernetzung im ganzen Betrieb und eine dauerhafte Umsetzung“, sagt Grauer. Wie groß die Firma ist, spielt dabei erst einmal keine Rolle. Natürlich wird das Gesundheitsmanagement in Kleinbetrieben etwas anders organisiert, die Grundprinzipien sind jedoch immer die Selben. „In großen Unternehmen arbeiten wir mit Schnittstellen wie Betriebsrat, Betriebsarzt, Personalabteilung und der Fachkraft für Arbeitssicherheit zusammen“, erklärt der INTEGION-Chef. In kleineren Firmen liegen die verschiedenen Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten meist in einer Hand, die arbeitsteilige Organisation entfällt dort.

Von großer Bedeutung ist in jedem Fall die persönliche Ansprache der Mitarbeiter. Zum Vergleich: An Gesundheitsprogrammen, die ohne gezielte Kommunikation angeboten werden, nehmen im Durchschnitt 15 Prozent der Mitarbeiter teil. Bei Maßnahmen innerhalb des betrieblichen Gesundheitsmanagements, die aktiv an die Belegschaft „vermarktet“ werden, sind Teilnahmequoten von 30 bis zu 50 Prozent möglich*. Um alle Arbeitnehmer schließlich zu erreichen, ist eine genaue Kenntnis ihrer Bedürfnisse, sprich eine sorgfältige Ist-Analyse erforderlich. „Etwa anhand von Mitarbeiterbefragungen und Standortbesichtigungen erheben wir konkrete Daten. Auf deren Basis entwickeln wir die Konzepte“, so Grauer und betont noch einmal die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes. Die Gesundheitsorientierung sollte in der Unternehmenskultur, im Unternehmensleitbild verankert sein. Wichtig ist, dass das Bewusstsein und die Umsetzung bereits auf Managementebene bestehen. Und zwar nachhaltig. Nur dann ergibt sich eine Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. In großen wie in kleinen Unternehmen. Schließlich geht es genau um die gleichen Themen, wie zum Beispiel die demographische Entwicklung, Fehlzeiten bzw. Präsentismus, Mitarbeitermotivation, eine Imagesteigerung des Arbeitgebers und vor allem die Verbesserung der Lebensqualität am Arbeitsplatz.

*Quelle: Umfragen/Erhebungen während der letzten fünf Jahre in Kundenunternehmen der INTEGION GmbH