Nach der Europawahl ein Bild des Jammers: die SPD

Ein Bild des Jammers: die SPD nach der Europawahl. Sind 21,5 Prozent der Stimmen vor fünf Jahren schon schlecht gewesen, fand Franz Müntefering für 20,8 Prozent keine Worte mehr. Die Wählerinnen und Wähler seien nicht ausreichend mobilisiert worden, stellte er fest. Das war´s, während Frank-Walter Steinmeier den Sturmeier gab und sagte, er wolle auch weiterhin Regierungschef werden. Nun müsste er allerdings auch noch verraten, in welchem Land…Die Bundesrepublik Deutschland jedenfalls kann es nicht sein.

Allerdings: Verständlich ist es schon, dass dieses Wahlergebnis die Münteferings und Steinmeiers in Erklärungsnot bringt. Denn sich einfach hinstellen und behaupten 11 Prozent der Wählerinnen und Wähler seien Finanzhaie und 7,5 Prozent hätten sich für heiße Luft entschieden, würde das sozialdemokratische Bild des Jammers noch jammervoller machen.

Wenn eine Partei einfach nicht herüberbringt, wofür sie steht, darf sie sich nicht darüber wundern, dass sie immer weniger Stimmen bekommt. Das macht die Wahlsache für die anderen leicht: Die sozialen Themen stiehlt die Linke, die steuerpolitischen Themen die FDP, die wirtschaftspolitischen Themen sind keine mehr, weil sich während einer Krise die meisten nur für eins interessieren: Rette sich, wer kann! Und ein paar Großunternehmen.

Auf der weltpolitischen Bühne macht Angela Merkel neben Barack Obama zwar den Eindruck, als steige die Zahl ihrer Nierensteine bei jedem Auftritt des amerikanischen Präsidenten, aber so lange niemand plausibel machen kann, warum diese Frau nicht Kanzlerin bleiben darf, bleibt sie es. Das nächste Mal wohl in einer Koalition mit der FDP. In Zeiten wie diesen ist ein Bündnis von (Finanz-)Not und (Wirtschafts-)Elend nur nahe liegend.

Der Kapitalismus ist am Ende, heißt es aus jenen kirchlichen Kreisen, die sich größeren politischen Einfluss erhoffen. Wenn es schief geht, geht eben alles schief.

Dazu: Kurzumfrage auf www.2sechs3acht4.de - die internette Zeitung für Wilhelmshaven


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