Altersmedizin in Rheinland Pfalz gerät immer mehr ins Abseits – Rationierung durch die gesetzlichen Krankenkassen geht weiter

Auf dem 112. Deutschen Ärztetag in Mainz zeigten Gesundheitspolitiker großes Unverständnis über die von Ärztefunktionären angestoßenen Rationierungsdebatte. Rationierung wird in Deutschland als nicht vorstellbar bezeichnet, dennoch findet Sie auf vielfältige Weise verdeckt statt, gerade auch in Rheinland-Pfalz.

Hier ist Rationierung ist schon lange Realität in der Altersmedizin. Das ohnehin mit geriatrischen Netzwerken schlecht ausgestattete Bundesland (480 geriatrische Betten/4 Mio Einwohner; Vgl.Saarland: 580 Betten/1 Mio Einwohner) erlebt seit 2007 eine kassenseitig gesteuerte massive Rationierungswelle, wobei in großem Umfang notwendige geriatrische Rehabilitationsmassnahmen abgelehnt oder in billigere indikationsspezifische Einrrichtungen umgesteuert werden. Die ohnehin seit Jahren unterfinanzierten 6 geriatrischen Rehakliniken im Land erhalten keine auskömmlichen Pflegesätze und sind in ihrer Existenz bedroht, das Konzept „geriatrische Rehabilitation in Rheinland-Pfalz“ ist in dieser Form als gescheitert anzusehen.

Dabei sind sich Gesundheitsexperten völlig einig, dass Rationierungsmaßnahmen in der Altersmedizin keine Kosten sparen werden. Rationierungsmaßnahmen in der Altersmedizin werden unser kränkelndes Gesundheitswesen nicht retten, im Gegenteil, die Folgekosten werden steigen und die Zeche zahlen alle durch rasch zunehmende Kosten für die Pflegeversicherung. Aber es fehlt ganz offensichtlich ein entschiedenes Handeln für die Interessen unserer älteren Menschen. Denn gerade alte Menschen haben in unserer Gesellschaft keine Lobby, weshalb das Vorgehen der gesetzlichen Krankenkassen in Rheinland-Pfalz, gerade hier den Rotstift anzusetzen als ethisch besonders verwerflich einzustufen ist.

Die zuständige Ministerin Malu Dreyer erklärte in einer Pressemeldung vom Januar d. J., dass gerade alten Patientinnen und Patienten nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus ein fließender Übergang in eine geriatrische Rehaeinrichtung angeboten werde solle. Nur so sei eine Rückkehr in ein selbstständiges Leben möglich.
Und um die Probleme der geriatrischen RehaEinrichtungen im Interesse der Patientinnen und Patienten zu lösen, wurde gemeinsam mit Rehaträgern und Krankenkassen ein Runder Tisch unter Leitung von Gesundheitsstaatssekretär Christoph Habermann eingerichtet. Doch die Verhandlungen haben bisher zu keinem greifbaren Ergebnis geführt, denn die Krankenkassenassen verfolgen offensichtlich konsequent ihren Plan weiter, die geriatrische Rehabilitation in Rheinland Pfalz auszutrocknen: sie verweigern eine auskömmliche Vergütung der geriatrischen Rehabilitationsleistungen und die Rationierungswelle läuft unvermindert weiter, ihre Rechnung scheint aufzugehen.

Leidtragende sind die älteren Mitbürger, die um Ihren gesetzlich verbürgten Anspruch auf eine bedarfsgerechte Rehabilitation gebracht werden und deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben so verhindert wird. Deshalb ist es dringend angezeigt über solche Rationierungsentscheidungen öffentlich zu diskutieren, anstatt jede aufkommende Diskussion im Keim zu ersticken. Rationierung in der Altersmedizin findet statt und die bedarf einer breiten öffentlichen Diskussion statt eines verdeckten Agierens aus dem Hintergrund.


Darstellungsoptionen

Wählen Sie hier Ihre bevorzugte Anzeigeart für Kommentare und klicken Sie auf „Einstellungen speichern“ um die Änderungen zu übernehmen.

Altersmedizin und deren Rückdrängung

VD-Nachrichten.de.tl
das klingt doch sehr nach "neo-euthanasie" als Kostennutzenstellendenken. Siehe hierzu auch Gegenvorschläge am Beispiel Herr Hoppe in www.visiondetuschland-nachrichten.de