Ausgezeichnete Chancen für Bauingenieure: Warum Bauingenieure beste Zukunftsaussichten haben

Ob Autobahnbrücke, Einkaufscenter oder Fußballstadion – was Bauingenieure konstruieren, nutzt allen und ist von Dauer. Ihre Aufgaben sind sehr vielseitig: Von der Planung bis zur Fertigstellung des Projekts begleiten sie alle Phasen des Bauvorhabens. Zudem bietet kaum ein anderer Beruf derzeit so gute Chancen wie der des Bauingenieurs. Absolventen des Studiengangs haben meist noch vor ihrer Abschlussfeier einen gut dotierten Arbeitsvertrag in der Tasche.

Im vergangenen Jahr konnten – wie in den Vorjahren – in der Bauwirtschaft zahlreiche offene Ingenieurstellen nicht besetzt werden. „Der Bedarf ist groß, aber Ingenieurbüros können nicht genügend Leute finden“, beschreibt Dr.-Ing. Heinrich Schroeter, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, die Situation. Auf absehbare Zeit könne der jährliche Einstellungsbedarf von rund 4500 Bauingenieuren nicht gedeckt werden. „Jedes Jahr fehlen etwa 1000 Hochschulabsolventen“, so Schroeter. Die Zahl arbeitsloser Bauingenieure geht seit Jahren kontinuierlich zurück und hat nun einen historischen Tiefststand erreicht. Die Beschäftigungsquote liegt bei 97 Prozent.

Obwohl die Zahl der Studienanfänger in den Studiengängen Bauingenieurwesen im Sommersemester 2008 und Wintersemester 2008/2009 wieder gestiegen ist, will Schroeter keine Entwarnung geben: „Die deutsche Bauwirtschaft und die Planungsbüros bieten gut ausgebildeten Ingenieuren hervorragende Karrieremöglichkeiten. Auch in der öffentlichen Verwaltung sind Ingenieure gefragt wie selten zuvor“, so der Kammerpräsident. Berufseinsteiger starten mit einem Durchschnittseinkommen in Höhe von 39.000 Euro (brutto), erfahrene Ingenieure verdienen durchschnittlich 55.000 Euro (brutto) pro Jahr.

Wer denkt, dass Bauingenieure nur auf Baustellen zu finden sind, der irrt. „Ingenieure im Bauwesen arbeiten in Ingenieurbüros, bei der Verkehrsplanung von Städten, in Forschung und Entwicklung oder in der Bauindustrie“, erklärt Schroeter die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Wer im Studium seine Fremdsprachenkenntnisse vertieft, dem stehen auch international alle Türen offen. Mit einigen Jahren Berufserfahrung kann man als Ingenieur im Bauwesen auf der Karriereleiter nach oben klettern und Oberbauleiter, Abteilungs- oder Niederlassungsleiter werden – oder den Grundstein für ein eigenes Unternehmen legen.

Plädoyer für Technik und Mathematik

Bauingenieur sei leider kein Modeberuf, bedauert Schroeter. Ein Problem sei, dass technische Berufe in ihrer Bedeutung für die Gesellschaft in der Öffentlichkeit nicht ausreichend wertgeschätzt werden. Aber ohne die Arbeit und Ideen von Bauingenieuren gebe es viele für uns im Alltag selbstverständliche Dinge nicht. Als beeindruckende Beispiele für den konstruktiven Ingenieurbau nennt Schroeter zum Beispiel die spektakuläre Skisprungschanze in Garmisch-Partenkirchen, die BMW-Welt in München und das neue Porsche-Museum in Zuffenhausen.

Jeder fahre über Brücken oder durch Tunnel, ohne sich über das dafür notwendige Fachwissen der Bauingenieure bewusst zu sein, so Schroeter. Ein weiterer Grund für den Ingenieurmangel sieht der Kammerpräsident im sinkenden Interesse für Technik und Mathematik: „Schon in den Schulen wird viel zu wenig Augenmerk auf die Bedeutung der naturwissenschaftlichen Fächer gelegt.“ Er ruft dazu auf, der Technik in Schul- und Hochschulausbildung wieder den Stellwert einzuräumen, der ihr der volkswirtschaftlichen Bedeutung nach zukomme. Denn: Ob Wasserbau, Geotechnik, Raumplanung, Vermessung, Bauphysik, Elektrotechnik oder Brandschutz - ohne Ingenieure geht und steht nichts. Ohne sie gebe es keine Brücken, keine Straßen, keine Infrastruktur.

Kampagne: Kein Ding ohne ING.

Einen Mangel an motivierten, neugierigen, innovativen und technikbegeisterten Experten könne sich die Gesellschaft nicht leisten. Deshalb wirbt die Bayerische Ingenieurekammer-Bau seit kurzem offensiv mit dem Slogan „Kein Ding ohne ING.“ für den Ingenieurberuf und um Nachwuchs - auf T-Shirts, Postern, Postkarten, Pins und Aufklebern. Die Kampagne soll bei jungen Menschen das Interesse an dem interessanten und vielseitigen Beruf wecken, in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für Ingenieurleistungen schärfen und dem Berufsstand ein neues „Wir-Gefühl“ vermitteln.

Außerdem informiert die Kammer mit einer neuen CD-ROM ausführlich über den Beruf des Ingenieurs im Bauwesen. „Die CD soll vor allem Schüler ansprechen und informiert über Voraussetzungen, Studium, Arbeitsfelder und Karrierechancen“, sagt Schroeter. Die CD ist kostenlos bei der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau und über das Internet erhältlich. Zugleich wurde eine neue Internetseite gestartet, auf der Interessierte weiterführende Informationen finden: www.zukunft-ingenieur.de.

(Internet: www.zukunft-ingenieur.de, www.kein-ding-ohne-ing.de, www.bayika.de)

Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau mit Sitz in München vertritt die beruflichen Belange ihrer mehr als 5650 Mitglieder. Dabei handelt es sich um Ingenieure aus dem Bauwesen. Zu den wesentlichen Aufgaben der Kammer gehören die Beratung der Mitglieder, der Schutz der beruflichen Belange, die Überwachung der Erfüllung der beruflichen Pflichten, die Förderung der Baukultur, Wissenschaft und Technik sowie die Stärkung der Eigenverantwortung, Unabhängigkeit und Fachkompetenz. Die Bayerische Ingenieurekammer wurde 1990 gegründet und ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Aufsichtsbehörde ist das Bayerische Staatsministerium des Innern.


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