Sandra Schönherr gehörte vor drei Jahren zu den ersten Bachelor-Absolventen an deutschen Hochschulen. Ihr dreijähriges Studium ermöglichte ihr einen schnellen Einstieg ins Berufsleben. Jetzt will die Mittzwanzigerin zusätzlich ihren Masterabschluss machen und steht vor einem Problem. Sie möchte neben dem Beruf studieren, doch die 180 Leistungspunkte, die für ihr Erststudium angerechnet werden, reichen für ein berufsbegleitendes Masterstudium nicht aus. Viele Universitäten haben ihr Fernstudienprogramm noch nicht auf die Absolventen der jungen Studienform eingestellt. Die Universität Rostock legt jetzt einen Plan vor, mit dem Sandra Schönherr ihr Ziel vom Master im Fernstudium erreichen kann.

Die junge Frau benötigt wie alle Master-Studierenden insgesamt 300 Leistungspunkte, um den Abschluss machen zu können. Für ihr dreijähriges Erststudium werden ihr 180 Leistungspunkte, also 30 pro Semester, angerechnet. An der Universität Rostock und den meisten anderen Hochschulen sammeln Studierende im zweijährigen Fernstudium 60 Leistungspunkte, also 15 pro Semester, da der Studiengang neben der Berufstätigkeit bewältigt werden muss. Für Absolventen mit Diplom und Magister oder vierjährigem Bachelor ist dies ausreichend, für Absolventen wie Sandra Schönherr hingegen ergibt sich eine Differenz von 60 Punkten.

Bislang herrscht an den Hochschulen keine einheitliche Regelung, wie diese Punktedifferenz ausgeglichen werden kann. Der Plan der Universität Rostock bietet dagegen Studierenden Sicherheit und garantiert die hohe Qualität des Master-Abschlusses. Danach können von den fehlenden 60 Leistungspunkten bis zu 30 über bereits bestehende Berufspraxis und individuelle Kompetenzen erreicht werden. Sandra Schönherr hat als Teamleiterin bereits Verantwortung für Mitarbeiter übernommen und arbeitet in einem studienrelevanten Bereich. Daher wird ihr für jedes Jahr ab dem zweiten Berufsjahr das Maximum von 6 Leistungspunkten anerkannt. Die Höhe der Punktzahl richtet sich nach Aufgabenspektrum und Arbeitserfahrung der Bewerber. Aber auch ehrenamtliche oder andere nebenberufliche Tätigkeiten können berücksichtigt werden. Die Vergabe der Punkte erfolgt individuell auf Grundlage einer Selbstbeschreibung des Bewerbers. Die verbleibenden Punkte sammelt Sandra Schönherr über die neuen Brückenkurse an der Universität Rostock.

Im Mai 2009 startet der erste Brückenkurs "Wissensmanagement und Allgemeine Ethik", im Wintersemester 2009/10 folgt "Kommunikation". Die Weiterbildungen sind berufsbegleitend, dauern sechs Monate und sind jeweils 15 Leistungspunkte wert. Sandra Schönherr lernt mit didaktisch aufbereiteten Lehrmaterialien unabhängig von Zeit und Ort. Präsenzseminare am Wochenende und Online-Kurse ermöglichen enge Kontakte zu Dozenten und anderen Teilnehmern.

Die Brückenkurse sind nicht zwingend vor dem Masterstudium zu absolvieren, sondern können teilweise bis zum Abschluss nachgeholt werden. Mitarbeiter der Universität raten jedoch ganz klar dazu, das Punktekonto vor dem Start aufzustocken, um wirklich ausreichend Zeit für Arbeit und Studium zu haben. Wer an der Universität Rostock das Fernstudium machen möchte, muss wenigstens 15 der fehlenden 60 Leistungspunkte auch an dieser Hochschule sammeln. Daneben werden auch Weiterbildungen anderer Anbieter auf Hochschulniveau angerechnet.

Wenn Ihr Interesse geweckt ist und Sie wissen möchten, wie Sie Ihr Ziel vom Master im Fernstudium erreichen und wie Ihr Punktekonto derzeit aussieht, dann lassen Sie sich von den Mitarbeitern der Universität beraten.

Weitere Informationen unter www.weiterbildung.uni-rostock.de.