"Ich bin Sam" mit Michelle Pfeiffer und Sean Penn: Lehrfilm über Sorgerecht für deutsche Jugendämter

„Ich bin Sam“, sagt Sean Penn in einem Melodram aus dem Jahre 2001 und nimmt den Kampf um seine siebenjährige Tochter Lucy (Dakota Fanning) auf. Rückendeckung bekommt der geistig zurück gebliebene Alleinerziehende von der Anwältin Rita (Michelle Pfeiffer), vor Gericht muss er sich dumme Fragen des Gegenanwaltes gefallen lassen. Ausgestrahlt worden ist dieser Film gestern Abend auf RTL II.

Liebe gegen Bürokratie - auch ein Lehrfilm für viele Jugendämter und Familiengerichte in Deutschland, die allzu oft von Kindeswohl reden, aber Kindesunwohl anrichten. So berichtet ein Vater aus Lüneburg, dass er sich inzwischen mit mehr als zwei Dutzend Betroffenen trifft, die ähnlich verzweifelt sind wie er.

Nach diesem Anruf ist auch das Jugendamt dieser Stadt ins Rennen um den Preis „Am fleißigsten für das Kindesunwohl“ geschickt worden. Das war am 15. März. In dieser kurzen Zeit sammelte das Lüneburger Jugendamt bereits 13 Stimmen und schob sich hinter Mönchengladbach (31 Stimmen) auf Platz 2. Grund zu Stolz ist das nicht.

Ausgedacht habe ich mir diesen Preis nach über einem Jahr Beschäftigung mit der Arbeit von Jugendämtern, Familiengerichten und Gutachtern. Verliehen werden soll er jedes Jahr im Herbst. Gesucht wird noch eine Künstlerin oder ein Künstler zur Gestaltung einer Negativ-Trophäe. Ein Liedermacher ist bereits dabei.

„Ich bin Sam“ nützt in Deutschland vielen Eltern, allein erziehenden Müttern und Vätern (noch) nichts. So manche Behörde verschanzt sich hinter einmal getroffenen Entscheidungen und zieht bei Gegenwehr die Daumenschrauben an. Entscheiden höhere Instanzen anders, schalten einige Jugendämter erst einmal auf stur und schränken die Besuchsrechte ein. Motto: „Sind die Eltern, sind Vater oder Mutter dem Kind erst einmal fremd geworden, ist die Bahn frei“. Eine Spiel auf Zeit. Beschämend. Eigentlich…

Ein Beitrag für www.kindesunwohl.de und www.sajonara.de


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