Im Kreuzfeuer der Politik - Assyrische Christen

Höhen und Tiefen der menschlichen Historie lassen sich nur durch eine Verknüpfung vieler Zusammenhänge in einer Art und Weise ausdrücken, die der Realität entspricht. Und in diesen Tiefen gehen verschiedene Gruppen von Menschen, von Minderheiten, wie die assyrischen Christen, langsam unter. Gesellschaftlich vernachlässigt, religiös und politisch verfolgt, sind sie gezwungen aus ihrer, von ihrem eigenen Blut getränkten Heimat zu fliehen, oder sich quälen und töten zu lassen. Die ältesten Christen des Nahen Ostens sind dazu verurteilt, entweder getötet zu werden, verlassen sie nicht die heimischen Gebiete, oder heimatlos zu sein, wie die geschätzte Zahl von rund 100.000 allein in Deutschland lebenden Assyrern belegt. Wo sind hier Glaubensfreiheit und Humanität?

Friede und Verständnis für andere religiöse Gemeinschaften, Gemeinsamkeit des menschlichen Daseins und die Freiheit zur eigenen Religion ohne Fanatismus, sollten die Grundpfeiler für unsere Gesellschaft darstellen.

Würde dies alles nicht von Habgier und Machtmissbrauch, Eigennutz und der Schaffung von Armut untergraben werden, dann wäre der Weg zu einer guten und für alle tragbaren Welt frei.

Die grausamen Ereignisse überschlagen sich jedoch, Bombenanschläge von terroristischen Vereinigungen und fanatischen Extremisten sind mittlerweile an der Tagesordnung. In sämtlichen islamistisch und kurdisch besetzten Gebieten bestimmen Verletzte, Tote und fliehende Menschen das Straßenbild. Der Nahe Osten brodelt nicht mehr, er kocht über. Und nahezu jeden Tag eine neue Meldung über Bombenattacken, die zahllose Menschen verstümmeln oder töten. Gleich, welcher Glaubensrichtung sie angehören.

Auch friedliche muslimische Pilger werden zu Opfern von extremistischen Gruppen. Verwirrung über die Attentäter, jeder verdächtigt jeden und der Nährboden für die Aktionen derer, die sich an den unschuldigen Menschen bereichern oder sich zu Machthabern erheben wollen ist geschaffen.

Die Meldungen eines einzigen Tages, den man den „Blutigen Montag“ nennt (Quelle: phw/dpa/AFP, 28.07.2008), machen es deutlich:

17 Tote und über 150 Verletzte bei Anschlägen in Istanbul
Istanbul (AFP) - Bei zwei offenbar aufeinander abgestimmten Bombenexplosionen sind im europäischen Teil von Istanbul mindestens 17 Menschen getötet und 154 weitere verletzt worden. Die Zahl der Toten könnte nach Angaben des türkischen Gesundheitsministers Recep Akdag womöglich weiter steigen, da mehrere Menschen sehr schwer verletzt worden seien. "Es gibt keinen Zweifel daran, dass es sich um einen Terroranschlag handelt", sagte der Gouverneur der Stadt, Muammer Güler. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan brachte Rebellen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) indirekt mit dem Bombenanschlag in Verbindung.

Die erste Bombe von geringer Sprengkraft explodierte in einem Mülleimer an einer Geschäftsstraße von Güngören. Wenige Minuten später ereignete sich in einigen Metern Entfernung eine weitere, diesmal heftige Explosion. Die zweite Bombe war nach Behördenangaben ebenfalls in einem Mülleimer versteckt und ging in dem Moment hoch, als sich gerade zahlreiche Menschen zum ersten Explosionsort bewegten.
Der Fernsehsender NTV zeigte Bilder, auf denen blutüberströmte Menschen zu sehen waren, die panisch und orientierungslos umherliefen. Zahlreiche Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge fuhren zum Anschlagsort. Die Polizei riegelte das Gebiet ab und kontrollierte verdächtige Gepäckstücke in der Umgebung. Laut NTV vermutet die Polizei die PKK hinter der Tat. Güler wollte sich dazu zunächst nicht äußern.

Erdogan brachte Rebellen der PKK indirekt mit dem Bombenanschlag in Verbindung. Der Preis für die türkischen Militäreinsätze wiege schwer, sagte Erdogan in Istanbul. Die Bombenexplosionen seien ein Beispiel dafür. Dabei habe es sich um "Propaganda" von Rebellen gehandelt, sagte Erdogan weiter, ohne jedoch den Namen der PKK zu nennen. "Wir kämpfen seit 30 Jahren gegen den Terrorismus", führte der Regierungschef fort. Während Erdogan die Explosionsorte besuchte, riefen Anwohner des Arbeiterviertel Güngören "Nieder mit der PKK".
Die Europäische Union verurteilte die Anschläge in Istanbul auf das Schärfste. EU-Chefdiplomat Javier Solana sprach in Brüssel von einem "verabscheuungswürdigen Bombenattentat, das viele unschuldige Leben gekostet hat". Die Türkei könne auf die volle Unterstützung der Europäischen Union setzen.

In Istanbul wurden bereits mehrere Attentate der PKK zugeschrieben, die seit 1984 für die Unabhängigkeit des Kurdengebietes kämpft. In dem Konflikt kamen bislang mehr als 37.000 Menschen ums Leben.
(Quelle: AFP)

PKK weist Verantwortung für Bombenanschlag in Istanbul zurück
Ankara (dpa) - Die kurdische Untergrundorganisation PKK hat jede Verantwortung für den schweren Bombenanschlag in Istanbul zurückgewiesen. Man könne keinerlei Verbindung mit der PKK herstellen, zitiert die der kurdischen Arbeiterpartei nahestehende Nachrichtenagentur Firat einen Vetreter der Organisation. Gestern abend waren bei zwei Explosionen in einer belebten Straße Istanbuls 17 Menschen getötet und mehr als 150 verletzt worden. Nach der Explosion wurden drei Teenager als Tatverdächtige verhaftet.
(Quelle: dpa)

Türkisches Verfassungsgericht berät über AKP-Verbot
Ankara (AFP) - Das türkische Verfassungsgericht hat eine abschließenden Beratungen über den Verbotsantrag gegen die Regierungspartei AKP von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan aufgenommen. Die elf Richter würden so lange tagen, bis sie zu einem Urteil kämen, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Experten gehen nicht davon aus, dass die dafür notwendige Mehrheit von sieben Richterstimmen bereits heute erzielt wird, erwarten aber eine zügige Entscheidung. Der AKP droht wegen angeblicher islamistischer Tendenzen die Auflösung.

Zugleich fordert Generalstaatsanwalt Abdurrahman Yalkcinkaya ein fünfjähriges politisches Betätigungsverbot für Erdogan, Präsident Abdullah Gül sowie zahlreiche andere führende AKP-Politiker. Die AKP weist die Islamismus-Vorwürfe zurück und spricht von einem "Staatsstreich" der Justiz. Sollte die AKP tatsächlich verboten werden, sind Neuwahlen zu erwarten.

Überschattet wurden die Verhandlungen von zwei Bombenanschlägen am Sonntagabend, durch die in Istanbul 16 Menschen getötet und rund 150 weitere verletzt wurden.
(Quelle: AFP)

Mindestens 17 Tote nach Terroranschlag in Istanbul
Istanbul (dpa) - Bei dem schlimmsten Anschlag in Istanbul seit fünf Jahren sind mindestens 17 Menschen getötet und mehr als 150 verletzt worden. Welche Gruppe hinter dem Attentat steht, war zunächst noch unklar. Die PKK wies einem Medienbericht zufolge jegliche Verantwortung zurück. Nach der Explosion wurden im Keller eines Appartementblocks drei Teenager als Tatverdächtige verhaftet. Sie bestritten die Tat jedoch und gaben an, sich dort aus Furcht versteckt zu haben, wie die Agentur ANKA berichtete.
(Quelle: dpa)

Zeitung: PKK bestreitet Schuld an Terroranschlag
Istanbul (dpa) - Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hat einem Medienbericht zufolge jegliche Verantwortung für den Terroranschlag in Istanbul abgelehnt. Dies berichtete die Zeitung «Milliyet» am Montag unter Berufung auf einen Geheimdienstmitarbeiter in Ankara.
Bei zwei Bombenexplosionen in der türkischen Metropole waren am Sonntagabend mindestens 15 Menschen getötet und mehr als 150 verletzt worden. Premierminister Recep Tayyip Erdogan sagte daraufhin seine Termine für Montag ab, um nach Istanbul zu reisen. Präsident Abdullah Gul verurteilte die Angriffe.

Welche Terrorgruppe hinter dem Anschlag steht, war zunächst noch unklar. Die Sicherheitsbehörden vermuteten laut Medienberichten die PKK hinter dem Anschlag. Darauf weise die Methode hin, erst eine Bombe zu zünden und mit einer zweiten die Helfer zu treffen. In der Vergangenheit hatten radikale Islamisten mehrfach Attentate mit Dutzenden Toten etwa auf Synagogen oder das britische Konsulat verübt.
«Mit Gewalt, dem Töten unschuldiger Menschen und Terrorismus können keine Ziele erreicht werden», sagte Präsident Gul nach den Explosionen. NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer verurteilte den Bombenanschlag ebenfalls scharf. «Dieser abscheuliche Terrorangriff war gezielt und brutal gegen Zivilisten gerichtet.» Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte: «Deutschland ist in dieser schwierigen Lage an der Seite der Türkei und seiner Menschen.»
(Quelle: dpa)

Elf Tote bei Selbstmordanschlag in Kirkuk
Bagdad (AP) Beim Anschlag eines Selbstmordattentäters auf eine Demonstration von Kurden in der nordirakischen Stadt Kirkuk sind am Montag mindestens elf Menschen getötet worden. Weitere 54 wurden nach Angaben von Polizei und Krankenhäusern verletzt. Der Anschlag traf eine Protestkundgebung gegen den Entwurf eines neuen Wahlgesetzes für die Provinz. Kurdischer Widerstand gegen eine Teilung der Macht im Provinzrat in Kirkuk hat die Verabschiedung des Gesetzes bislang verhindert. In der ölreichen Region Kirkuk leben Kurden, Turkmenen, Araber und Angehörige anderer Volksgruppen.
(Quelle: AP)

Fast 60 Tote bei vier Selbstmordanschlägen im Irak
Bagdad (dpa) - Im Irak haben sich an einem einzigen Tag vier Selbstmordattentäterinnen in die Luft gesprengt. In Bagdad rissen drei von ihnen 26 schiitische Pilger mit in den Tod. Eine vierte Frau tötete in der nordirakischen Stadt Kirkuk mindestens 22 Teilnehmer einer Kurdendemonstration. Augenzeugen und Polizisten in Bagdad berichteten, die drei Selbstmordattentäterinnen hätten sich mit Sprengstoffgürteln in dem vorwiegend von Schiiten und Christen bewohnten Stadtteil Karrade unter die Wallfahrer gemischt.
(Quelle: dpa)

Mehr als zwei Dutzend Tote bei Anschlägen auf Pilger im Irak
Bagdad (AP) Vier Anschläge in der irakischen Hauptstadt Bagdad haben am Montag mindestens 28 schiitische Pilger das Leben gekostet. Mindestens 92 Menschen wurden verletzt, wie die Polizei mitteilte. Drei Selbstmordattentäter und eine am Straßenrand abgelegte Bombe zielten nach Polizeiangaben in kurzem Abstand auf die Teilnehmer einer Wallfahrt zu Ehren eines im achten Jahrhundert verstorbenen Heiligen.

Hinweise deuteten darauf hin, dass die Selbstmordattentate von Frauen verübt worden seien, erklärte die Polizei. Die Anschläge ereigneten sich im überwiegend schiitischen Bezirk Karradah, mehrere Kilometer von der Pilgerstätte in Kasimija entfernt.

Erst am Sonntag waren südlich von Bagdad sieben schiitische Pilger erschossen worden. Die Behörden rechneten zum Höhepunkt der Wallfahrt am Dienstag mit mehreren zehntausend Pilgern und haben die Sicherheitsmaßnahmen in der Stadt drastisch verschärft. Nach Militärangaben wurden 100.000 irakische Sicherheitskräfte zum Schutz der Pilgerfahrt abgestellt. Sie sollen von US-Soldaten unterstützt werden. 200 Frauen, die als Freiwillige eingesetzt waren, sollten Pilgerinnen durchsuchen.

US-Streitkräfte räumen Tötung unbescholtener Iraker ein
Die US-Streitkräfte im Irak räumten unterdessen die Tötung von drei unbescholtenen Irakern ein. Die Getöteten seien rechtschaffene Bürger gewesen, hieß es in einem Untersuchungsbericht des US-Militärs. Nach dem Zwischenfall Ende Juni auf einer Zubringerstraße des Flughafens Bagdad hatten die Streitkräfte erklärt, es habe sich um Aufständische gehandelt, die einen Militärkonvoi beschossen hätten. Eine Kette von Missverständnissen habe zu dem tragischen Ergebnis geführt. «Weder die Soldaten noch die Zivilisten waren schuld.»

Der Wagen der drei irakischen Bankangestellten näherte sich der Untersuchung zufolge mit großer Geschwindigkeit dem Militärkonvoi und reagierte nicht auf Warnschüsse. Die Soldaten fühlten sich deshalb bedroht und eröffneten das Feuer, wie es weiter hieß. Ursprüngliche Erklärungen der US-Streitkräfte, wonach aus dem Auto auf die Soldaten gefeuert wurde und später eine Waffe sichergestellt wurde, hätten sich als falsch erwiesen. «Das war ein extrem unglücklicher und tragischer Zwischenfall», erklärten die Streitkräfte.

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Mindestens 56 Tote bei mehreren Anschlägen im Irak
Bagdad (AFP) - Bei einer Serie von Anschlägen im Irak sind mindestens 56 Menschen ums Leben gekommen und über 200 weitere verletzt worden. In der Hauptstadt Bagdad verübten drei Selbstmordattentäterinnen Anschläge auf schiitische Pilger und rissen mindestens 25 Menschen mit in den Tod, wie die Sicherheitsbehörden mitteilten. Fast zeitgleich sprengte sich ein Selbstmordattentäter während einer Kurdendemonstration im nordirakischen Kirkuk in die Luft. Bei der Explosion und einer anschließenden Schießerei starben mindestens 27 Menschen. Nahe Baakuba tötete eine Bombe vier weitere Menschen. Die USA verurteilten die Angriffe.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, Gordon Johndroe, rief die irakische Bevölkerung und ihre Regierung auf, mit "gefasster Entschlossenheit" auf die "Bedrohung gewalttätiger Extremisten" zu reagieren, die das Land "destabilisieren" wollten. Er verurteilte die "gewalttätigen Angriffe gegen unschuldige Iraker".

Die Attentate im Bagdader Stadtteil Karrada richteten sich den Behördenangaben zufolge gegen Pilgergruppen auf dem Weg ins nördliche Viertel Kadhimija. Dort gedenken Schiiten bis Dienstag am Schrein des Imam Mussa el Kadhim dessen Ermordung im Jahr 799. Mehr als 70 Menschen wurden bei der Anschlagsserie verletzt.

Zum Höhepunkt der Festlichkeiten am Dienstag erwarten die irakischen Behörden bis zu eine Million gläubige Schiiten in Bagdad. Die von Schiiten dominierte irakische Regierung befürchtet weitere Gewalt in den kommenden Tagen. Um die Pilger vor Attentaten zu schützen, wurden bereits massive Sicherheitsvorkehrungen rund um das Mausoleum angeordnet. 5000 Polizisten und weitere Soldaten wurden dafür in Kadhimija stationiert. Bereits am Sonntag waren in Madin südlich von Bagdad sieben schiitische Pilger auf dem Weg zu den Feiern getötet worden.

Im kurdischen Kirkuk tötete ein Selbstmordattentäter am Morgen mindestens elf Menschen, als er sich während einer Demonstration im Stadtzentrum in die Luft sprengte. 54 weitere wurden nach Angaben des Polizeikommandeurs der Stadt verletzt. Anschließend sei unter den Demonstranten Panik ausgebrochen und eine Schießerei habe begonnen. Dabei seien weitere 16 Menschen ums Leben gekommen, 72 wurden verletzt.
(Quelle AFP)

Mindestens 57 Tote bei Anschlagsserie im Irak
Bagdad (AP) Bei einer der blutigsten Anschlagsserien in jüngster Zeit sind im Irak am Montag mindestens 57 Menschen getötet und fast 300 weitere zum Teil schwer verletzt worden. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei gingen alle Anschläge auf das Konto von Frauen. Die Anschlagsserie bedeutet einen schweren Rückschlag für das Vertrauen der irakischen Öffentlichkeit in die verbesserte Sicherheitslage, die zuletzt ein Absinken der Gewalt auf den niedrigsten Stand seit über vier Jahren verzeichnet hatte.

Die Gewalt begann am Morgen in der Hauptstadt Bagdad. Drei Selbstmordattentäterinnen und eine am Straßenrand abgelegte Bombe zielten nach Polizeiangaben in kurzem Abstand auf die Teilnehmer einer schiitischen Wallfahrt zu Ehren eines im achten Jahrhundert verstorbenen Heiligen. Dabei wurden mindestens 32 Menschen getötet und 102 weitere verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Die USA machten das Terrornetzwerk Al Kaida für die Anschläge in Bagdad verantwortlich. Die Sprengsätze detonierten im überwiegend schiitischen Bezirk Karradah, mehrere Kilometer von der Pilgerstätte in Kasimija entfernt. Es waren die blutigsten Attentate in Bagdad seit dem 17. Juni, als bei einem Bombenschlag 63 Menschen getötet wurden.

Erst am Sonntag waren südlich von Bagdad sieben schiitische Pilger erschossen worden. Die Behörden rechneten zum Höhepunkt der Wallfahrt am (morgigen) Dienstag mit mehreren zehntausend Pilgern und haben die Sicherheitsmaßnahmen in der Stadt drastisch verschärft. Nach Militärangaben wurden 100.000 irakische Sicherheitskräfte zum Schutz der Pilgerfahrt abgestellt. Sie sollen von US-Soldaten unterstützt werden. 200 Frauen, die als Freiwillige eingesetzt waren, sollten Pilgerinnen durchsuchen.

In der Stadt Kirkuk im Norden des Iraks riss eine Bombe mindestens 25 Menschen in den Tod, 185 weitere wurden verletzt. Ziel des Anschlags war eine kurdische Protestkundgebung gegen den Entwurf eines neuen Wahlgesetzes für die Provinz. Kurdischer Widerstand gegen eine Teilung der Macht im Provinzrat in Kirkuk hat die Verabschiedung des Gesetzes bislang verhindert. Auch hier wurde nach ersten Ermittlungen der Polizei das Blutbad von einer Frau angerichtet.

In der ölreichen Region Kirkuk leben Kurden, Turkmenen, Araber und Angehörige anderer Volksgruppen. Nach dem Anschlag feuerten Kurden Schüsse auf die Büros einer turkmenischen Partei, die sich dem Anspruch der Kurden auf Kirkuk widersetzt. Dabei wurde nach ersten Erkenntnissen der Polizei niemand verletzt. Die Büros wurden unter Polizeischutz gestellt.

US-Streitkräfte räumen Tötung unbescholtener Iraker ein
Die US-Streitkräfte im Irak räumten unterdessen die Tötung von drei unbescholtenen Irakern ein. Die Getöteten seien rechtschaffene Bürger gewesen, hieß es in einem Untersuchungsbericht des US-Militärs. Nach dem Zwischenfall Ende Juni auf einer Zubringerstraße des Flughafens Bagdad hatten die Streitkräfte erklärt, es habe sich um Aufständische gehandelt, die einen Militärkonvoi beschossen hätten. Eine Kette von Missverständnissen habe zu dem tragischen Ergebnis geführt. «Weder die Soldaten noch die Zivilisten waren schuld.»

Der Wagen der drei irakischen Bankangestellten näherte sich der Untersuchung zufolge mit großer Geschwindigkeit dem Militärkonvoi und reagierte nicht auf Warnschüsse. Die Soldaten fühlten sich deshalb bedroht und eröffneten das Feuer, wie es weiter hieß.
(Quelle: AP)

Wollen Politik und im Untergrund mit ihr verbundene extremistische Terroreinheiten gezielt einen Krieg heraufbeschwören, der mittlerweile alle Glaubensgemeinschaften betrifft? Spielt man aus diesem Grunde sämtliche Volksgruppen bewusst gegeneinander aus? Wer zwischen den Zeilen liest und die Zusammenhänge realisiert, der erkennt die Hetzkampagnen, die hier nicht zuletzt auch wegen des „schwarzen Goldes“, einer bekanntlich knappen Ressource, betrieben werden. Schuldzuweisungen für die Bombenanschläge lenkt eine Gruppe auf die andere. Die Amerikaner töten unschuldige Iraker, die Islamisten, die nicht vom Hass zerfressen sind, werden durch diesen Wirrwarr in der Terroristenszene manipuliert, dass sie denken, es findet ein neuer Glaubenskrieg durch die Christen statt, wie ihn damals die Engländer führten etc.. Ein verheerendes Kriegsspiel also, in dessen Verlauf die christlichen Assyrer wieder zwischen die Mühlsteine geraten! Aber mittlerweile sind es auch andere Glaubensformationen, die von dem ständig wachsenden Imperialismus der Politiker betroffen sind.

Versucht man in dieser Absicht, die verfolgten assyrischen Christen, die schon alles verloren haben, wieder zur Rückkehr in ihre Gebiete zu bewegen? Anstatt ihnen Schutz zu gewähren, verwerfen deutsche Politiker Hilfsprojekte – angeblich aus „Rücksicht“ auf den irakischen Premierminister Nuri al Maliki.

"Dass Schäuble seine Linie aufgibt, ist bedauerlich"
Innenminister Schäuble will die Aufnahme irakischer Flüchtlinge in die EU nicht mehr forcieren - aus Rücksicht auf den irakischen Premier Maliki. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE kritisiert Prälat Karl Jüsten, Repräsentant der katholischen Kirche in Berlin, diesen Schritt - und fordert schnelle Hilfe.
(Quelle: Spiegel Online vom 24.07.2008, IRAK- FLÜCHTLINGE)

Durch diesen Rückzug einmal getätigter Äußerungen rauben die Politiker den Menschen die Hoffnung, wenigstens ihr blankes Leben zu retten.

Verfolgt man die politische Entwicklung, so bewahrheitet sich die Vermutung, dass Demokratie und Freiheit, die in sämtlichen Gesetzen und Pamphleten zur Schau gestellt werden, nichts weiter als Augenwischerei für die Welt sind.

Betrachtet man die neuesten Meldungen, bestätigt sich die Vermutung, dass die politischen Mächte lediglich die Verharmlosung der tatsächlichen Situation zu verbreiten suchen, um sich in der Weltöffentlichkeit rein zu waschen und weiterhin unbescholten die Ölressourcen an sich zu reißen. Von Sicherheit keine Spur!
Schlagzeilen wie diese sollen lediglich die Bevölkerung beruhigen, wer jedoch letztendlich von diesem intriganten Machtkampf profitiert, ist wohl mehr als offensichtlich, verfolgt man sämtliche Mitteilungen der Medien.

US-Oberst hält dauerhafte Sicherheit im Irak für möglich
AFP - Montag, 4. August, 21:49 Uhr
Die Sicherheitslage im Irak hat sich Angaben eines ranghohen Vertreters der US-Armee deutlich verbessert. Die Kräfte aus den USA und dem Irak seien "im Begriff eine dauerhafte Sicherheit zu erreichen", sagte Oberst Ted Martin, der für einen der gefährlichsten Sektoren in Bagdad verantwortlich ist, per Videobotschaft aus Bagdad. Er habe Veränderungen in dem von ihm Überwachten Bezirk Raschid im Süden der Stadt beobachtet. Ähnlich sei es in anderen Stadtteilen, sagte Martin weiter.

Zudem hat nach Angaben von Martin die Niederlage der schiitischen Milizen, die vom Iran unterstützt würden, im Mai und Juni zur Verbesserung der Sicherheit beigetragen. Das Vertrauen der Bevölkerung in die irakischen Sicherheitskräfte sei gewachsen.
Bei einem Bombenanschlag in Bagdad starben am Montag zwei US-Soldaten. Ein dritter wurde verwundet, wie ein Militärsprecher mitteilte. Der Sprengsatz sei auf einer Straße im Stadtteil Karrada platziert worden. Damit stieg die Zahl der im Irak getöteten US-Soldaten auf 4130 seit dem Einmarsch in den Irak 2003, wie die unabhängige Internetseite icasualties.org meldete. Bei einer weiteren Explosion in Bagdad starben am Montag zudem ein irakischer Soldat und ein Zivilist starben. 15 Menschen wurden verletzt, als der Sprengsatz bei der Vorbeifahrt einer irakischen Militärpatrouille in die Luft ging, wie irakische Sicherheitsvertreter mitteilten.
(Quelle: AFP - Montag, 4. August, 21:49 Uhr)

Die Verantwortung liegt hier einzig bei den machthungrigen und nach Reichtum trachtenden Persönlichkeiten der politischen Öffentlichkeit in der Ausrottung aller assyrischen Christen und den friedlichen und gläubigen Bewohnern des ehemaligen Osmanischen Reiches, die sich noch in den ressourcenreichen Gebieten aufhalten.

Vergleicht man die Meldung vom Montag, der als Blutiger Montag in die Geschichte eingeht mit dieser, und vergleicht man die beiden Meldungen miteinander, liegt eine machtpolitische Manipulation auf der Hand:

Die Anschlagsserie bedeutet einen schweren Rückschlag für das Vertrauen der irakischen Öffentlichkeit in die verbesserte Sicherheitslage (Quelle: AP vom28.07.2008)

Das Vertrauen der Bevölkerung in die irakischen Sicherheitskräfte sei gewachsen (Quelle: AFP vom 04.08.2008)

Wer hier noch an Zufälle glaubt, gesteht sich nicht den Kerngehalt der machtpolitischen Zusammenhänge ein.

Dass es für die Regierungen leicht ist, selbstinitiierte Anschläge über diverse radikale Gruppen laufen zu lassen und dieses Verwirrspiel durch gegenseitige Schuldzuweisungen fortzuführen, liegt auf der Hand. Die Erinnerung an die toten israelischen Soldaten, die ausgetauscht wurden im Gegenzug für fünf lebende Terroristen, die nunmehr weitermorden, bleibt hoffentlich in den Köpfen der Menschen verhaftet. Regierung und Terroristen sind eins!

Amerikanische Soldaten, gedrillt und abgerichtet, werden in diese Krisengebiete geschickt, jedoch geht es mehr um eine „Oil-Territorial Action“, anstatt um das Leben der Bevölkerung. Am leichtesten ist die Realisierung dieses Projektes gewährleistet, wenn man durch gelenkte Anschläge die ohnehin schon verfeindeten Volksgruppen und Glaubensgemeinschaften gegeneinander aufhetzt, wie sich dies am „Blutigen Montag“ gezeigt hat.

Dieser Wahnsinn muss endlich ein Ende haben!

Die Berichterstattung der diversen Nachrichtenagenturen zeigt aber auch, wie unterschiedlich die einzelnen Darstellungen zu werten sind. Um ein möglichst konkretes Bild über die tatsächlichen Geschehnisse zu erhalten, sollte nicht einseitig gelesen und geurteilt werden, sondern eine vielseitige Betrachtung der von den Medien gebotenen Fülle an Information als Basis dienen.

Wie widersprüchlich sich Fakten darstellen, wenn man nur eine Seite kennt, sollte dieser Bericht anhand der hier gegebenen Vergleiche zeigen.

Von Marianne Brückl


Über marianne brückl

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