Assyrische Christen

Kirchen und Politik im Zuge der politischen Umwälzungen im Nahosten

Im politischen Wendeprozess des Nahen Ostens versuchen die orientalischen Kirchen eine Rolle einzunehmen, die sie von ihrer eigentlichen empathischen religiösen Rolle weiter entfernt, und weit über Friedensgebete, göttlicher Bestimmung des Menschen und das Predigen von Nächstenliebe, hinausgeht. Das Verhältnis Kirche und Politik scheint neue Dimensionen zu anzunehmen. Eine Situation, die die Beziehung der Kirchen zueinander und zu den politischen Kräften neu definieren wird. Die Lage der Christen im Nahosten wird sicherlich auch davon beeinflusst werden. Wie ist die neue Situation politisch und gesellschaftlich zu lesen, wohin führt es? Können die kirchlichen Institutionen mittelfristig zur Stärkung der Zivilgesellschaft beitragen? Ich möchte in meiner Ausführung auf die wesentliche gesellschaftliche Rolle der Institution Kirche hinweisen und mich im Weiteren auf die Analyse ihrer Rolle im Zuge der politischen Umwälzungen beschränken. Die...

"Zuckerbrot und Peitsche"

von Marianne Brückl Zuckerbrot und Peitsche für Mor Gabriel? Ein Sieg vor den EU-Wahlen, doch was kommt danach Längst noch nicht können die Bewohner des syrisch-orthodoxen Klosters Mor Gabriel im Streit um ihre historisch und kulturell wertvollen Mauern aufatmen. Denn nach wie vor steht die Frage im Raum, was die nächsten Verhandlungen am 17. und 24. Juni, also kurz nach den EU-Wahlen am 07. Mai, für Entscheidungen im Midyater Gerichtsprozess um den Grund innerhalb der Klostermauern bringen werden. Die heutigen EU-Wahlen und die danach anberaumten entscheidenden Gerichtsverhandlungen lassen nach wie vor weltweit die assyrischen Christen um die Existenz einer ihrer wichtigsten Begegnungsstätten im Tur Abdin bangen. Ein Prozess brachte dem Kloster zwar einen Sieg über die kurdischen Kläger bezüglich der Grundstücksgrenzen ein, aber die wesentlichen Verhandlungen um ihre Ländereien innerhalb der Klostermauern, finden ihren Fortgang...

Im Kreuzfeuer der Politik - Assyrische Christen

Höhen und Tiefen der menschlichen Historie lassen sich nur durch eine Verknüpfung vieler Zusammenhänge in einer Art und Weise ausdrücken, die der Realität entspricht. Und in diesen Tiefen gehen verschiedene Gruppen von Menschen, von Minderheiten, wie die assyrischen Christen, langsam unter. Gesellschaftlich vernachlässigt, religiös und politisch verfolgt, sind sie gezwungen aus ihrer, von ihrem eigenen Blut getränkten Heimat zu fliehen, oder sich quälen und töten zu lassen. Die ältesten Christen des Nahen Ostens sind dazu verurteilt, entweder getötet zu werden, verlassen sie nicht die heimischen Gebiete, oder heimatlos zu sein, wie die geschätzte Zahl von rund 100.000 allein in Deutschland lebenden Assyrern belegt. Wo sind hier Glaubensfreiheit und Humanität? Friede und Verständnis für andere religiöse Gemeinschaften, Gemeinsamkeit des menschlichen Daseins und die Freiheit zur eigenen Religion ohne Fanatismus, sollten die Grundpfeiler...

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