BMUB und BDI würdigen Unternehmen mit Innovationen für Umwelt- und Klimaschutz

Das Bundesumweltministerium und der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) haben den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) an sieben Preisträger verliehen. Prämiert werden herausragende Umweltinnovationen von deutschen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Bei den diesjährigen Preisträgern geht es u.a. um klimafreundliche Kühlsysteme im Einzelhandel, neue Rohstoffe zur Papierherstellung, Gerbstoffe für Leder und Erneuerbare Energien. Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth und Holger Lösch, Stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer zeichneten sechs Preisträger in fünf Kategorien aus. Mit einem Sonderpreis „Innovation und biologische Vielfalt" würdigten sie ein weiteres Projekt.
 
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Das gezielte Miteinander von Wirtschaft, Forschung und öffentlicher Hand hilft dabei, Klimaschutzpotenziale auch im Mittelstand zu heben. Deshalb ermutigen und unterstützen wir mit dem Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt alle zwei Jahre Unternehmen, ihre innovativsten Lösungen einzureichen. Das ist gut für die Zukunft Deutschlands, unsere Unternehmen und unsere Forschungseinrichtungen.“
„Innovationen sind das Fundament für die Industrie von morgen. Nur so werden Unternehmen im internationalen Wettbewerb bestehen und der Schutz von Umwelt und Klima gelingen“, sagt der stellvertretende BDI-Hauptgeschäftsführer Holger Lösch. Produzierende Unternehmen wollen auch im Klima- und Umweltschutz verlässliche Problemlöser bleiben. Lösch betont: „Der Innovationspreis für Klima und Umwelt unterstreicht, dass Umwelt- und Klimaschutz eine innovative Industrie brauchen.“
Der IKU ist eine renommierte Auszeichnung, die in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal gemeinsam von BMUB und BDI vergeben wird. Ausgewählt wurden die Preisträger von einer hochrangig besetzten Jury unter Vorsitz von Prof. Ottmar Edenhofer (Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change). Grundlage der Jury-Entscheidung ist die wissenschaftliche Bewertung durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI).  Der IKU wird aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert. 
Das Preisgeld beträgt in jeder Kategorie 25.000 Euro. In der Kategorie „Klima- und Umweltschutztechnologietransfer in Entwicklungs- und Schwellenländern und in Staaten Osteuropas“ wurden in diesem Jahr 2 Unternehmen ausgezeichnet. 

Die Preisträger des IKU-Wettbewerbs 2017:
- In der Kategorie „Prozessinnovationen für den Klimaschutz“ wird die Viessmann Kühlsysteme GmbH aus Hof/Saale für das ESyCool green-System ausgezeichnet. Dieses spart Strom für den Lebensmitteleinzelhandel, indem das gesamte Energiemanagement für die Kühlung der Kühlregale und die Gebäudeheizung über kleine, hermetisch dichte Wärmepumpen mit dem fluorfreien Kältemittel R290 (Propan) realisiert wird.

- Der Creapaper GmbH aus Hennef gelang es, Grasfasern als Rohstoff für die Papierherstellung rein mechanisch und ohne chemische Zusätze aufzubereiten, um damit umweltfreundlicheres Papier zu entwickeln. Dafür erhält das Unternehmen einen Preis in der Kategorie „Produkt- und Dienstleistungsinnovationen für den Klimaschutz“.

- In der Kategorie „Umweltfreundliche Technologien“ gewinnt die Mayer & Cie. GmbH & Co. KG aus Albstadt mit der Technologie Spinit 3.0 E, die drei herkömmliche Maschinen im Spinn- und Strickprozess in der Textilherstellung durch eine einzige ersetzt und somit Energie und Rohstoffe einspart.

- Der Spezialchemie-Konzern LANXESS AG, ansässig in Köln, hat gemeinsam mit den Projektpartnern INVITE GmbH und HELLER-LEDER GmbH & Co. KG einen neuen Herstellungsprozess für Nachgerbstoffe aus Nebenprodukten der Lederherstellung in dezentralen Anlagen direkt in den Gerbereien entwickelt. Fossile Rohstoffe werden durch Nebenprodukte der Lederindustrie und nachwachsende Rohstoffe ersetzt sowie große Energiemengen für Sprühtrocknung und Transporte eingespart. An das Unternehmen geht der Preis in der Kategorie "Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen“.

- In der Kategorie „Klima- und Umweltschutztechnologietransfer in Entwicklungs- und Schwellenländern und in Staaten Osteuropas“ werden zwei Unternehmen ausgezeichnet: MicroEnergy International GmbH aus Berlin hat das Konzept der Schwarmelektrifizierung entwickelt, welches mit dem Tochterunternehmen ME SOLshare Ltd. in Bangladesch umgesetzt wird. Dabei werden existierende Solarpanele von benachbarten Haushalten mit Hilfe intelligenter Controller (SOLbox) verbunden und ermöglichen einen dezentralen Netzaufbau. Der produzierte Solarstrom kann dadurch umfangreicher genutzt und zwischen den Haushalten verkauft werden.

- Renewables Academy AG (RENAC) aus Berlin fördert die Märkte von grünen Energien und Klimaschutz durch Capacity Building im Finanzsektor von Schwellenländern. Ihr Konzept zur Vermittlung von Wissen über erneuerbare Energien und Energieeffizienz sowie zu internationalen Finanzierungsinstrumenten hilft entsprechende Investitionen anzuregen.

- Zusätzlich zu den Preisen in den „klassischen“ fünf IKU-Kategorien hat die Jury einen Sonderpreis „Innovation und biologische Vielfalt“ vergeben. Damit würdigen Bundesumweltministerium und BDI Innovationen, die dem Klima- und Umweltschutz durch Verbesserung der Biodiversität dienen. Der Sonderpreis geht an den Christliche Fachkräfte International (CFI) e.V. aus Stuttgart. Der Verein nutzt zusammen mit seinem Partner Ndejje Universität Maisspindeln als Abfallbiomasse zur Brikettherstellung in Uganda. Das Verfahren verringert die Abholzung und erhöht die Biodiversität, Gesundheit und Energieeffizienz im Land.

Preisträger-Broschüre IKU 2017
Zum Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt ist eine Broschüre erhältlich, in der alle bisherigen Preisträger und ihre Projekte vorgestellt werden. http://bit.ly/2FnFIeg
Bestellungen Printausgabe an: iku@isi.fraunhofer.de

Ab dem 21. Februar 18 Uhr gibt es Videos zu den Preisträgern des IKU 2017 auf YouTube. Diese finden Sie hier: http://bit.ly/2BERZet

Multimedia -Erfolgsgeschichten von Bewerbern, Nominierten und Preisträgern im IKU Newsroom unter http://bit.ly/2EWo9nH

Infos rund um die Preisverleihung via Twitter unter @iku_preis

Ansprechpartner
Dr. Frank Marscheider-Weidemann 
Competence Center Nachhaltigkeit und Infrastruktursysteme     
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI 
Breslauer Straße 48
76139 Karlsruhe
Telefon +49 721 6809-154   
Fax +49 721 6809-135
www.isi.fraunhofer.de
Frank.Marscheider-Weidemann@isi.fraunhofer.de

Die Veranstalter
Der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) ist der Spitzenverband der deutschen Wirtschaft. Im BDI sind jene Wirtschaftsverbände und Arbeitsgemeinschaften der Industrie organisiert, die bundesweit die Spitzenvertretung eines gesamten Industriesektors sind. 
Der Bundesverband der Deutschen Industrie ist somit die Spitzenorganisation im Bereich der Industrieunternehmen und der industrienahen Dienstleister. Der BDI vertritt nicht nur die Interessen der Industrie, sondern bietet auch Informationen für alle Bereiche der Wirtschaftspolitik an. Mit seinen 36 Mitgliedsverbänden wahrt er die Interessen von mehr als 100.000 Unternehmen mit über acht Millionen Beschäftigten. 

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
In Deutschland übernimmt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) federführend die Aufgaben im Bereich Umweltpolitik und vertritt die Belange des Umweltschutzes. Das Ministerium ist daher in der Bundesregierung verantwortlich für die Arbeitsfelder Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. In seiner jetzigen Form wurde das Ministerium im Jahr 1986 gegründet, um den wachsenden Herausforderungen in allen Umweltfragen besser begegnen zu können. Unter anderem mit dem Innovationspreis für Klima und Umwelt trägt das BMUB dazu bei, neue Konzepte zu fördern, die einen wertvollen Beitrag zum Schutz von Klima und Umwelt leisten.

Fraunhofer ISI
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI analysiert Entstehung und Auswirkungen von Innovationen. Es erforscht die kurz- und langfristigen Entwicklungen von Innovationsprozessen und die gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien und Dienstleistungen. Auf dieser Grundlage stellen das Fraunhofer ISI seinen Auftraggebern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Handlungsempfehlungen und Perspektiven für wichtige Entscheidungen zur Verfügung. Seine Expertise liegt in der breiten wissenschaftlichen Kompetenz sowie einem interdisziplinären und systemischen Forschungsansatz. 

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