Bochumer wollen mit Nachbarschaftsnetzwerk die Welt verändern

Das engagierte „Querenburger Netzwerk“ will unter dem Motto „Gemeinsam Zukunft gestalten“ Nachbarschaftshilfe mit Flüchtlingsarbeit verbinden und darüber hinaus das gesamte Viertel deutlich aufwerten

Am 7. September um 17:40 Uhr war es soweit: Eine Gruppe von elf engagierten Bochumern fand sich im „Café Zuse“ in der Konrad-Zuse-Straße 10, mitten im Technologie-Quartier Bochum zusammen, um den Verein „Querenburger Netzwerk“ zu gründen. Der Zusammenschluss soll den Stadtteil Querenburg maßgeblich voranbringen sowie greifbarer und wahrnehmbarer machen – auch über die Stadtteilgrenzen hinaus. „Mit dem Verein wollen wir aktiv Verantwortung für unseren Stadtteil und die Umgebung übernehmen“, erklärt Andreas Galatas, Geschäftsführer der ibp.Institut für Betrieb und Personal GmbH & Co. KG sowie Sprachrohr der Bochumer Gesellschaft für nachhaltige Entwicklung (BGNE). „Dafür suchen wir gezielt nach Kooperationen mit anderen Stadtteilen und Vierteln, die diesen Schritt bereits erfolgreich vorangegangen sind.“ Als Beispiele nennt Galatas das „Viertel vor Ehrenfeld“, die Alsenstraße, den Kortländer Kiez, die Bochumer Speckschweiz und die Kreativszene um den Bahnhof Langendreer. „Wir werden auf unterschiedlichen Ebenen mit verschiedenen privaten, aber auch öffentlichen Institutionen zusammenarbeiten, damit unser Stadtteil Schritt für Schritt lebenswerter wird“, so Christine Czerwinski, Gesellschafterin bei der BGNE und seit über vier Jahrzehnten Hustädterin. Ziel des Vereins ist es, die Nachbarschaftshilfe mit aktiver Flüchtlingsarbeit und kulturellen Projekten zu verbinden, um so den gesamten Stadtteil aufzuwerten.

Die Altersspanne der Vereinsmitglieder reicht vom 19-jährigen Ahmad Aboalkeer, der vor genau einem Jahr mit seiner Familie aus Syrien nach Bochum geflüchtet ist, bis zum über 70-jährigen Wolf Weisbach, der im Rahmen des Vereins unter anderem Deutsch in Wort und Schrift, außerdem Texterfassung und Entwicklung anbieten möchte. Unter den Mitgliedern ist auch Monika Gärtner, die seit über 20 Jahren Mitglied in der Bezirksvertretung Bochum-Süd ist und sich noch länger für ein starkes Querenburg engagiert. „Unser Stadtteil, das sind die riesige Ruhr-Universität als Bochums größter Arbeitgeber, die Hochschule Bochum, Gesundheitscampus, Technologie-Quartier, Hustadt, jede Menge Natur und nicht zuletzt fast 20.000 Einwohner“, so Gärtner. „Querenburg ist ein schlafender Riese, der mit unserer Arbeit noch lebenswerter werden soll.“ Im Laufe der Zeit soll ein lebendiger, interkultureller und generationsübergreifender Dialog zwischen den Anwohnern, dem ehemaligen Priesterseminar in der Kollegstraße, den Institutionen und der Stadt Bochum entstehen, um auf diese Weise nicht nur den Stadtteil zu verschönern, sondern auch das Miteinander zu fördern. „Unsere Stadtteilarbeit soll dabei stets demokratisch und transparent verlaufen“, erklärt Anne Christina Maier, selbstständige Grafikerin, die mit einem Großteil der Bochumer Kultur- und Kreativszene vernetzt ist. „Deshalb zählt zu unseren Anliegen auch die Eigenverantwortlichkeit sowie Eigeninitiative bei allen Querenburgerinnen sowie Querenburgern zu wecken und zu fördern.

Die 13 Gründungsmitglieder des Vereins sind: Ahmad Aboalkeer, Christine Czerwinski (Beisitzende des Vorstands im Verein), Agnes Eteridis, Monika Gärtner (2. Vorsitzende des Vereins), Andreas Galatas (1. Vorsitzender des Vereins), Derin Sarhang Karim, Anne Christina Maier, Jörg Menden (Schriftführer des Vereins und Schnittstelle zur Alsenstraße), Wolf Weisbach, Antje Westhues (Jurastudentin) und Tanya Wolf (Schatzmeisterin des Vereins und Personalratsvorsitzende beim AKAFÖ) sowie die ibp.Institut für Betrieb und Personal GmbH & Co. KG und die BGNE – Bochumer Gesellschaft für nachhaltige Entwicklung UG. Der Vereinssitz und die Anlaufstelle befinden sich in der Lennershofstraße 19, eine Wohnung, die der Gruppe seit März von der Stadt Bochum zur Verfügung gestellt wird.

Allen Medien sowie interessierten Neumitgliedern, Unterstützern aus der Bevölkerung und Wirtschaft, die sich aktiv an der Vereinsarbeit beteiligen oder diese unterstützen möchten, steht der Verein ab sofort per E-Mail (mail@quernetz.org) zur Verfügung. Der Verein lädt darüber hinaus alle Menschen zum internationalen Sonntagsbrunch (jeden Sonntag um 12 Uhr) in die Lennershofstraße 19 in Bochum ein.

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