Autismus, die Symptome bleiben ein Leben lang bestehen

Weil die Ausprägungen der autistischen Störungen so unterschiedlich sind, müssen auch die pädagogischen und therapeutischen Ansätze verschieden sein.

Eine bessere Lebensqualität für den Autisten als auch für seine Bezugspersonen werden durch gezielte „autismus spezifische Förder- und Therapiemaßnahmen“ erreicht.
Erste sichtbare Erfolge der Autismus-Therapie stellen sich meist nur langsam ein. Viele Betroffene und ihre Angehörigen ziehen auch alternative Maßnahmen in Betracht.

Diese Therapie verfolgt in erster Linie zwei Ziele:
? Fähigkeiten und Stärken des Autisten fördern
? Seine Entwicklung unterstützen
Die Symptome bleiben ein Leben lang bestehen, sie nehmen aber mit den Jahren oft leicht ab.

Bis in die 1960er Jahren hatte die Wissenschaft noch keine Theorie, wie der Autismus entsteht. Den Müttern wurde ein liebloses und kaltherziges Verhalten in der Erziehung vorgeworfen. Erst in den letzten Jahren gewannen Forscher durch den technischen Fortschritt in der Medizin neue Erkenntnisse in der Autismus-Ursachenforschung. Sie fanden heraus, dass verschiedene Faktoren bei der Entwicklung von Autismus eine Rolle spielen können. So gehen sie davon aus, dass autistische Störungen vor allem durch Veränderungen im Erbgut bedingt sind.
Zum Beispiel ist bei 10 – 15 Prozent das „Fragile X-Chromosom“ betroffen. Hier ist eine genetische Veränderung auf dem X-Chromosom die Ursache einer kognitiven Behinderung.

Trotz umfangreicher Forschungsergebnisse gibt es bis heute kein vollständiges Erklärungsmodell.
Es konnte bis heute keine Veränderung des Gehirns nachgewiesen werden, die für den Autismus typisch ist. Es wurden in bestimmten Hirnabschnitten Auffälligkeiten gefunden. Diese sind für die sozialen und kommunikativen Fähigkeiten verantwortlich. Es ist bis heute noch nicht erwiesen, ob sie durch die Erkrankung entstanden sind oder ob sie andere Ursachen haben.
Forscher vermuten, dass Autisten schon während der Gehirnentwicklung im Mutterleib Störungen entwickeln, die sich später auf eine normale Hirnentwicklung auswirken könnten.
Autisten weisen eine Volumenzunahme des hinteren Hirnabschnitts auf. Sie haben in den ersten Lebensjahren einen größeren Kopfumfang wie „normale“ Kinder. Es wird vermutet, dass die Größe des Kopfumfangs die Vernetzung von Informationen im Gehirn beeinflusst.
Autisten weisen oft höhere Werte der Botenstoffe Serotonin und Dopamin auf.

Autismus verstehen: Ratgeber für Hilfesuchende
Autorin: Jutta Schütz
Verlag: Books on Demand (29. April 2015)
Sprache: Deutsch - (€ 3,99)
ISBN-10: 3734790212 und ISBN-13: 978-3734790218

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