Medizin-Nobelpreis: Difäm-Statement zur Auszeichnung der Forschung zu armutsbedingten und vernachlässigten Tropenkrankheiten

Medizin-Nobelpreis: Armutsbedingte Krankheiten im Fokus

Dr. Gisela Schneider, Direktorin des Difäm – Deutsches Institut für Ärztliche Mission e.V., begrüßt die Entscheidung des Nobel-Komitees, Forschung zu Infektionen mit Parasiten wie dem Malariaerreger oder dem Erreger der Flussblindheit mit dem Nobelpreis für Medizin und Physiologie auszuzeichnen:

"Rund eine Milliarde Menschen leiden an vernachlässigten und armutsbedingten Krankheiten, weil sie vom medizinischen Fortschritt ausgeschlossen sind. Diese Krankheiten führen zu Ausgrenzung und Stigmatisierung und enden oft tödlich. Deshalb begrüßen wir die Auszeichnung und Anerkennung der Arbeit an einer Therapie gegen Infektionen mit Parasiten. Um den Teufelskreis von Armut und Krankheit zu durchbrechen, braucht es einen Zugang zu guter Gesundheitsversorgung und entsprechende Medikamente. Die Entdeckung und Bereitstellung von Ivermectin zur Behandlung der tropischen Flussblindheit und Elephantiasis hat bereits viele Menschenleben in armen und vernachlässigten Regionen und Ländern vor den persönlichen und gesellschaftlichen Folgen bewahrt.

Die Entdeckung von Artemisinin zur Behandlung von Malaria war ein großer Fortschritt. Millionen Frauen, Männer und Kinder konnten und können dadurch erfolgreich gegen Malaria behandelt werden. Auch in den Difäm-Projekten werden Artemisinin-Kombinationspräparate standardmäßig in der Malaria-Behandlung eingesetzt.

Doch inzwischen sind erste Resistenzen gegen Artemisin bekannt und wir werden neue Medikamente brauchen und auch die Präventionsmaßnahmen müssen vorangetrieben werden. Wir dürfen hier nicht stehen bleiben. Denn es gibt weiterhin einen hohen Handlungsbedarf in der Forschung und Entwicklung neuer Medikamente und effektiver Impfstoffe gegen andere armutsbedingte und vernachlässigte Tropenkrankheiten.

Wir müssen deshalb die Auszeichnung mit dem Nobel-Preis hier als Aufruf verstehen, weiterzumachen und mehr in armutsbedingte und vernachlässigte Krankheiten zu investieren. Es braucht neue Modelle, die bedürfnisorientierte Forschung und Entwicklung neuer und erschwinglicher Medikamente und Impfstoffe vorantreiben, damit die betroffenen Menschen in den ärmsten Regionen und Ländern nachhaltig Zugang bekommen."

Das Difäm mit Sitz in Tübingen setzt sich als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Gesundheit des Verbands Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (Venro) sowie des 'Deutschen Netzwerks für vernachlässigte Tropenkrankheiten' und gemeinsam mit seinen lokalen Partnern für die Bekämpfung armutsbedingter und vernachlässigter Krankheiten ein.

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