Handlungskompetenz in der Konstruktionspraxis - Ideen entwickeln und gestalten in Unternehmen des Maschinenbaus

Ein HDT - Seminar am 23.-24. Juni 2014 im HDT Berlin.

Aufgrund der erforderlichen Anpassungen in den Lehrplänen des Maschinenbaustudiums sind in den vergangenen Jahren an Universitäten und auch Fachhochschulen betreuungsintensive Praktika zur Einübung des ingenieurmäßigen Arbeitens in der Konstruktionspraxis immer stärker zu Gunsten neuer Lehrfächer gekürzt oder sogar vollständig gestrichen worden. Lediglich für Studierende der Vertiefungsrichtung Konstruktionstechnik werden im Maschinenbau in der Regel spezielle Lehrveranstaltungen zu konstruktionsspezifischem Grundlagenwissen verlangt. Für die meisten Absolventen des Maschinenbaustudiums, die ihren Berufsweg in der Konstruktion beginnen oder später fortsetzen wollen, ergibt sich daraus die Notwendigkeit, praxisbezogene Kenntnisse für den Tätigkeitsbereich Maschinenbaukonstruktion anzueignen.

Ziel des Seminars ist es, den Teilnehmern – aufbauend auf das im Studium vermittelte Grundlagenwissen im Maschinenbau – konstruktionsspezifische Kompetenzen für den erfolgreichen Einstieg in die Konstruktionspraxis zu vermitteln. Im Mittelpunkt des Seminars stehen dabei praxisorientierte Vorgehensweisen mit Hilfsmitteln, Methoden und Werkzeugen für das Lösen von Problemen und Aufgaben im Bereich der Konstruktionspraxis.
Nach diesem Seminar werden Sie bewährte und anerkannte Hilfsmittel, Methoden und Werkzeuge der Konstruktionspraxis kennen und hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten im Berufsalltag beurteilen können. So werden Sie für den Einsatz im Konstruktionsalltag u. a. ein Instrumentarium zum Lösen von Problemen beliebiger Art kennen lernen und anwenden können.
Aufgrund der vorgestellten und diskutierten Anwendungsbeispiele und Übungen zur Entwicklung und Ausarbeitung erfolgreicher Produkte werden Sie außerdem befähigt zu beurteilen:
• in welchen Anwendungssituationen „Einzelarbeit“ und in welchen Fällen „interdisziplinäre Teamarbeit“ besonders leistungsfähig ist
• warum in der Konstruktion das selbständige Handeln sowie die Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit eine herausragende Bedeutung haben
• warum die Beherrschung der beim Gestalten erfolgreicher Produkte so wichtig ist – wie etwa werkstoffgerechtes, kraftflussgerechtes, festigkeitsgerechtes, verformungsgerechtes, herstellgerechtes, montagegerechtes Gestalten
• weshalb auch in der CAD-gestützten Maschinenbaukonstruktion ein Arbeiten ohne Grundlagenkenntnisse des Technischen Zeichnens nicht denkbar ist.
Techniker, Ingenieure aus dem Maschinen-, Fahrzeug-, Geräte- und Anlagenbau, die das Tätigkeitsfeld Konstruktion anstreben oder sich in diesem weiterbilden möchten.
In Verbindung mit Anwendungsbeispielen aus der Konstruktionspraxis (allgemeiner Maschinenbau und Konsumgüterbereich) sowie konstruktionsspezifischen Übungsaufgaben werden folgende Themen behandelt:
? Motivation
Bedeutung der Konstruktionstätigkeit für den Erfolg eines Unternehmens. Erforderliche Kompetenzen für den erfolgreichen Einstieg in die Konstruktionspraxis. Strukturwandel im Konstruktionsprozess.

? Arbeitsmethodik für das Lösen von Problemen beliebiger Art
Arbeitsphasen und Arbeitsschritte im Konstruktionsprozeß.

? Grundwissen zur Kostenerkennung
Beeinflussbare Kosten; Kostenermittlung; geeignete Kostenstrukturen.

? Funktionenbeschreibung als Voraussetzung für das Entwickeln neuartiger Lösungen
Praktische Hinweise zur Funktionen-Formulierung und Funktionen-Strukturierung.

? Bewährte Ideenfindungstechniken für das Erarbeiten von Prinziplösungen

? Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit
Leistungsvorteile der Teamarbeit; Organisatorische Aspekte

? Geeignete Bewertungsverfahren für die Lösungenauswahl
Grob-, Fein- und Endbewertung

? Grundlagen zum Entwerfen und Gestalten
Entwurfs- und Ausarbeitungsphase; Gestaltungsschwerpunkte; Wissensspeicher für Gestaltungshilfen/Gestaltungsrichtlinien; Bedeutung

Nähere Informationen finden Interessierte beim Haus der Technik e.V. unter Tel. 030/39493411 (Frau Dipl.- Ing.- Päd. Heike Cramer-Jekosch), Fax 030/39493437 oder direkt unter: http://www.hdt-essen.de/W-H110-05-100-4

Das Haus der Technik (HDT) ist das älteste technische Weiterbildungsinstitut Deutschlands, Außeninstitut der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) und Kooperationspartner der Universitäten Bonn, Braunschweig, Duisburg-Essen, Münster und der Hochschule Bremerhaven. Es unterhält zudem enge Kontakte zu Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Das HDT hat die Rechtsform eines gemeinnützigen, eingetragenen Vereins mit ca. 1000 Firmen- und Personenmitgliedern. 1927 in Essen gegründet, ist das Haus der Technik heute einer der führenden deutschen Anbieter von Seminaren, Lehrgängen, Tagungen und Kongressen für Fach- und Führungskräfte. Rund 16.000 Teilnehmer nutzen jährlich die Einrichtungen in Essen und in den Zweigstellen in Berlin, München und Bremerhaven sowie an zahlreichen weiteren Veranstaltungsorten im In- und Ausland. Als modernes Kongresszentrum wird das Essener Stammhaus regelmäßig auch von bundesweit tätigen Unternehmen und Verbänden genutzt. Mehr als 50 Seminar- und Tagungsräume für bis zu 600 Personen mit modernster Konferenz- und Tagungstechnik sowie einem Rundum-Service stehen dafür zur Verfügung.


Über Heike Cramer-Jekosch