Das EEG 2.0 – Konzept der Agora Energiewende ist ein Glaubensbekenntnis und keine Lösung

Berlin, 31.10.2013 „Wer glaubt, dass die zukünftige Energieversorgung allein mit Wind und Sonne zuverlässig und kostengünstig funktionieren kann, ignoriert die Realität“, kritisiert Reinhard Schultz, Geschäftsführer des Biogasrat+ e.V. das von der Agora Energiewende vorgeschlagene Konzept für ein EEG 2.0. „Es wäre daher mehr als fatal, wenn ein Konzept, dessen Grundannahmen unzureichend sind, die Basis für eine Neuregelung des EEG bilden soll“, warnt Schultz weiter. Die Agora blende in ihren Vergütungsberechnungen die spezifischen Systemkosten der Erneuerbaren komplett aus. „Und das ist schlichtweg falsch und führt in die Irre. Wer das Stromerzeugungssystem wirklich kosteneffizient umstellen will, muss auch die Systemkosten der Erneuerbaren, wie z.B. für Netzausbau und Backupkapazität in seine Berechnungen einbeziehen“, so Schultz. „Bei einer Vollkostenbetrachtung steht Onshore Wind gut da, Photovoltaik dagegen immer noch katastrophal. Offshore Wind ist aus bekannten Gründen ebenfalls teuer. Biogas und Biomethan nehmen trotz ihrer Brennstoffkosten einen guten Mittelplatz ein“. Kritisch sieht der Verband zudem die Aussagen der Agora zur Rolle von Biogas und Biomethan. „Auch hier wird völlig verdrängt, dass Biogas und Biomethan die einzigen Erneuerbaren sind, die bedarfsgerecht Energie liefern können und für die notwendige Systemstabilität sorgen.“

Nach Auffassung des Biogasrat+ e.V. ist die Energiewende nur erfolgreich zu meistern, wenn auch ihre strukturpolitische Dimension angemessen berücksichtigt und dieser Prozess vernünftig gesteuert werde. Eine solche Weitsicht lasse das Agora-Papier vermissen. „Der Umbau der Erzeugungsstruktur für Strom und Wärme, die System- und Marktintegration der fluktuierenden erneuerbaren Energien muss in Übereinstimmung gebracht werden mit den materiellen und zeitlichen Möglichkeiten bestehender Erzeugungsanlagen vom Netz zu gehen und der Industrie, sich auf diesen Wandel einzustellen und das ohne Stranded Investments“, stellt Schultz klar.

Die vollständige Analyse des Konzeptes der Agora Energiewende ist auf der Website des Biogasrat+ abrufbar unter Downloads.

Kurzinformation Biogasrat+ e.V.
Der Biogasrat+ ist der Verband für dezentrale Energieversorgung und vertritt die Interessen der führenden Marktteilnehmer. Dabei steht die Markt- und Systemintegration der erneuerbaren Energien entlang der ge-samten Wertschöpfungskette im Vordergrund. Biogas/Biomethan kann im Strom, Wärme und Kraftstoffmarkt wesentlich dazu beitragen, die ökologischen Zielvorgaben der Politik zu erfüllen, ohne dabei unnötige Kosten für die Allgemeinheit zu verursachen. Aus diesem Grund setzt sich der Verband für einen stärkeren Einsatz von Biomethan in allen Nutzungspfaden ein, indem die rechtlichen Rahmenbedingungen optimiert und dadurch eine nachhaltige Entwicklung des Marktes sichergestellt wird.
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