ShePOP - Frauen.Macht.Musik

Neue Sonderausstellung zeigt alle Facetten von Mädchen und Frauen in der Rock- und Popmusik

Gronau. Die schillernde Welt der Rock- und Popmusik hat eine manchmal noch in der öffentlichen Wahrnehmung unterrepräsentierte Seite – und diese ist weiblich. Da sind nicht nur die glamourösen Diven, ungezähmten Rockröhren oder sexy Stilikonen, sondern auch Fans, Groupies, Songwriterinnen und Produzentinnen. „ShePOP – Frauen.Macht.Musik“, so lautet der Titel der neuen Sonderausstellung, die am 1. März 2013 um 15.30 Uhr im rock’n’popmuseum in Gronau offiziell eröffnet wird.
Thematisch behandelt die etwa 800 Quadratmeter große Sonderausstellung alle Bereiche der Rock- und Popmusik, ganz gleich ob vor, auf oder hinter der Bühne - Und dies spiegelt sich auch in der räumlichen Anordnung der Ausstellung wider. ShePOP entstand in einer Kooperation mit den Universitäten Oldenburg und Paderborn und wird gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.

Der Bereich vor der Bühne gehört den weiblichen Fans und vermittelt eindrucksvoll die Euphorie und Leidenschaft, die sie für ihre Idole aufbringen. Gezeigt werden beispielsweise Hinterglasmalereien von Sonja Behrens, die Fans in ihrer typischen Kleidung zeigen. Außerdem zu sehen sind bezeichnende Kleidungsstücke und Accessoires von Fans. In Form von lebensgroßen Silhouetten berichten zwei Frauen in Originalinterviews über ihr Fan-Dasein aus einer spezifisch weiblichen Perspektive. Ebenso amüsant wie faszinierend sind auch die vielen Varianten verschiedener Fan-Barbiepuppen. Von Shakira bis Cyndi Lauper und Diana Ross gibt es viele der verblüffend originalgetreuen Miniaturausgaben von Künstlerinnen zu sehen.
In der räumlichen Mitte der Sonderausstellung befindet sich die Bühne – der Ort den beinahe alle namhaften Musikerinnen ihr zweites zu Hause nennen. Die Besucher können hier verschiedene Outfits berühmter Künstlerinnen aus der Nähe betrachten, darunter zum Beispiel einen Ledermantel von Janis Joplin, ein Bustier und ein Hochzeitskleid von Madonna oder ein Oberteil aus einem Videodreh von Christina Aguilera. An interaktiven Instrumenten haben die Besucher außerdem die Möglichkeit mit Kommentaren unterlegte Filme abzurufen, die auf eine überraschende Fülle von Frauen unter anderem auch an den Drums hinweisen. Wem der Bereich direkt vor der Bühne besser gefällt, der kann sich auch an den FOH-Platz (Wirkungsort eines Tontechnikers) begeben und dort die Regler bedienen. Von dieser Stelle aus lässt sich direkt eine Auswahl von Girlbands treffen. Der „Tontechniker auf Zeit“ bestimmt somit die Inhalte einer Großbild-Videoleinwand.
Der Bereich hinter der Bühne widmet sich voll und ganz den Frauen, die ohne die Aufmerksamkeit der Fans und der Öffentlichkeit ihre Wirkung entfalten. Dazu zählen die Songwriterinnen, Produzentinnen, Frauenlabels und nicht zuletzt auch die Groupies. Wie bei den Fans informieren „Talking Dolls“ via Näherungssensor und Audiodatei über die ganz persönlichen Erfahrungen als Frauen in der Wertschöpfungskette im Hinterhof des großen Bühnenglamours.
Was allerdings das Leben eines Groupies betrifft, gibt es das ein oder andere brisante Detail, das in der Ausstellung einer gewissen Zensur Bedarf. So ist beispielsweise der original Gipsabguss von Jimi Hendrix „Bestem Stück“ erst ab einer gewissen Altersgrenze zu besichtigen.

Wem nun der Sinn nach noch mehr Action steht, der wagt einen Ausflug in die sogenannte Greenbox, singt dort Karaoke und produziert auf USB-Stick im Kostüm von Lady Gaga, Amy Winehouse oder Kate Perry sein eigenes Musikvideo. Im Anschluss lohnt ein Abstecher in das „Klischeekino“, wo diverse Klischees der weiblichen Rock- und Popmusik mit entsprechend aussagekräftigen Videoclips bedient werden.
Zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog, der von Thomas Mania, Sonja Eismann, Christoph Jacke, Monika Bloss und Susanne Binas-Preisendörfer herausgegeben wird und Beiträge prominenter AutorInnen beinhaltet wie z.B. von Sheila Whiteley, Anette Baldauf, Rosa Reitsamer, Birgit Richard oder Diedrich Diederichsen. Als Rahmenprogramm wird im Juni ein hochkarätig besetztes Symposium im rock’n’popmuseum stattfinden.
Die Sonderausstellung ist bis einschließlich 8. September 2013 im rock’n’popmuseum in Gronau zu besichtigen.
Weitere Informationen unter http://www.rock-popmuseum.de/ und bei Facebook unter http://www.facebook.com/rpm.gronau

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