Auch nach der Senkung des Leitzinses durch die EZB bleibt Tagesgeld die attraktivste Einlageform. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Während die Zinsen für Sparbücher regelrecht in den Keller gerauscht sind und in den meisten Fällen nur noch eine jährliche Rendite zwischen 0,25 und 0,4 Prozent bieten, sind die Zinsen für Tagesgelder fast stabil geblieben. Dies ist gerade im Segment der Direktbanken zu verzeichnen. Unstrittig ist, dass diese subventionierte Tagesgeldzinsen verwenden, um Neukunden zu gewinnen. Für Verbraucher zeigt sich dieser Sachverhalt als interessante Option gegenüber den Angeboten der Filialbanken und Sparkassen. Der Zinssatz liegt hier deutlich über dem Marktniveau, wenn auch in einigen Fällen zeitlich limitiert und in der Höhe der Einlage maximiert. Da Tagesgeldkonten ebenso rasch geschlossen werden können, wie sie eröffnet wurden, haben Bankkunden so die Möglichkeit, immer das aktuell günstigste Angebot zu nutzen. Voraussetzung ist allerdings, dass sie nicht schon Kunden der Bank waren.

In einem Tagesgeldvergleich werden die Kriterien für Sonderzinsen oder Zinsboni schnell deutlich. Eine Faustformel sagt, je länger die Anlagedauer ist, umso höher ist auch der Zinssatz. Dies gilt nicht, vergleicht man einmal die Renditen von Tagesgeldern und Termingeldern. Gerade in Zeiten extrem niedriger Zinsen macht eine fünfjährige Zinsbindung im Termingeld noch nicht einmal ein Prozent mehr Rendite aus. Im Bereich von sechs oder zwölf Monaten rentieren Termingelder unter den Tagesgeldangeboten der Direktbanken. Es ist darüber hinaus fraglich, ob sich ein Anleger zu Zeiten historisch niedriger Zinsen über einen Zeitraum von fünf Jahren binden möchte. Bereits eine Festschreibung von zwölf Monaten sollte sehr gut überlegt sein. Auch wenn ein Zinssprung nach oben nicht zu erwarten ist, kann eine Umkehr der Politik der EZB durchaus eine interessantere Alternative bieten. Ein Einstieg ist dann bei einem Termingeld nicht spontan möglich. Dabei sollte man neben der Rendite auch auf weitere Kriterien beim Tagesgeld achten. Anleger, welche auf Sicherheit setzen, sind auch bei Tagesgeldern durch die Einlagensicherung geschützt, bei ausländischen Kreditinstituten in der EU beträgt diese in der Regel 100.000 Euro pro Kunde. Im Vergleich zu deutschen Tagesgeldangeboten ist die Sicherheit je Kunde damit zwar etwas geringer, die Rendite aber in vielen Fällen etwas höher.