Keine Angst vor dem Stromanbieterwechsel

Viele Deutschen scheuen einen Stromanbieter-Wechsel. Nur sieben Prozent haben sich im vergangenen Jahr für einen neuen Anbieter entschieden. Dabei ist ein Wechsel ganz einfach und es lassen sich im besten Fall mehrere hundert Euro im Jahr sparen. Das Immobilienportal Immonet.de gibt Tipps für die Wahl des richtigen Anbieters.

Der Wechsel zum neuen Stromanbieter ist ein reiner Verwaltungsakt. Kein Fremder muss die Wohnung betreten, der Stromzähler nicht ausgetauscht werden und der Übergang zum neuen Anbieter geht ¬nahtlos. Die ersten Schritte lassen sich mit ein paar Klicks am Computer erledigen.

Verbrauch ermitteln
Die erste Frage lautet: Wie viel Strom wird im Haushalt verbraucht? Auf der letzten Stromrechnung finden Sie den Stromverbrauch und die Kosten. Für einen Vergleich notiert man am besten die Angaben auf einem Zettel.

Strompreise vergleichen
Die unterschiedlichen Tarife lassen sich ganz bequem mit Stromtarifrechnern prüfen. Davon gibt es zahlreiche im Internet. Postleitzahl und Stromverbrauch reichen als Angaben. Mit dem Stromtarifrechner können Sie auch gezielt nach Ökostrom suchen.

Angebote zuschicken lassen
Haben Sie das passende Angebot gefunden, lassen Sie sich das Angebot nach Hause schicken. So können Sie in Ruhe die Vertragskonditionen lesen und vergleichen. Auf die Tarifrechner alleine sollte man sich nicht verlassen – sehen Sie sich auch die Internetseite des Anbieters an. Achtung: Im Endpreis müssen Grundpreis, Verbrauchspreis, Netzentgelte, Stromsteuer, Mehrwertsteuer und alle sonstigen Abgaben enthalten sein. Achten Sie darauf, dass der Vertrag eine kurze Laufzeit hat, so kann man schnell wechseln, wenn man nicht zufrieden ist. Die Kündigungsfrist sollte nicht mehr als einen Monat betragen. Einige Verträge haben Mindestlaufzeiten, in dieser Phase kann nicht gekündigt werden.

Vorsicht bei Supersparangeboten
Vorsicht ist bei überdurchschnittlich günstigen Konditionen geboten. Das Angebot ist möglicherweise nicht kostendeckend kalkuliert – es drohen hohe Nachzahlungen am Ende des Jahres. Ebenso vorsichtig sollten Stromkunden bei Festpreisangeboten sein. Einige Anbieter möchten die Kosten für den kalkulierten Jahrsverbrauch im Voraus bezahlt haben. Das Problem: Geht der Konzern pleite, bekommt der Kunde sein Geld nicht wieder. Zudem sollten Sie solch einen Vertrag nur abschließen, wenn Sie ihren Stromverbrauch genau einschätzen können. Wird mehr verbraucht, bekommen Sie das zuviel gezahlte Geld nicht zurück. Ist der Stromverbrauch höher, müssen Sie draufzahlen – und das kann teuer werden.

Auftrag vergeben
Wenn Sie sich für einen Stromanbieter entschieden haben, gehen Sie direkt auf die Anbieter-Webseite, füllen das Anmeldeformular aus und schicken es ab. Bei einigen Stromkonzernen müssen sie das Formular ausdrucken und per Post schicken, denn nach EU-Recht können Stromanbieter nur Geld vom Konto abbuchen, wenn eine Unterschrift vorliegt. Die Anmeldung enthält eine Vollmacht, die dem neuen Vertragspartner erlaubt, in ihrem Namen den alten Vertrag zu kündigen. Der neue Versorger kümmert sich um die Ummeldung und benötigt dazu folgende Angaben: den Namen des alten Anbieters, die Stromzählernummer, die alte Kundennummer und den letzten Jahresverbrauch. In der Regel dauert die Ummeldung sechs bis acht Wochen.

Zählerstand melden
Kurz bevor umgestellt wird, bekommen Sie Post von ihrem alten Anbieter. Jetzt muss der Zählerstand abgelesen werden, die Angaben sind für die Endabrechnung nötig. Häufig können Sie den Zählerstand direkt auf der Internetseite des Anbieters eingeben.

Nahtloser Wechsel
Der neue Stromanbieter schickt die Angaben zum Lieferbeginn und die Bestätigung über den Vertragsabschluss per Post. Keine Sorge: Liefert der neue Vertragspartner, aus welchen Gründen auch immer keinen Strom, springt der regionale Grundversorger ein. Niemand muss im Dunkeln sitzen.

Vor dem Umzug den Stromanbieter wechseln
Wenn Sie in eine andere Stadt ziehen, müssen Sie vor ihrem Einzug ihren Stromanbieter wechseln. Denn wird Strom in der neuen Wohnung entnommen, kommt es automatisch zu einem Vertrag mit dem örtlichen Netzbetreiber. In diesem Fall dauert es mindestes ein Jahr, bis der Anbieter gewechselt werden kann.

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