Intelligente Kühlgeräte im Praxistest

Oldenburg, Wangen, München, 24. März 2011. Ein Kühlschrank, der mitdenkt,
klingt nach Science Fiction? Muss aber nicht sein. Das beweisen jetzt der
norddeutsche Energiedienstleister EWE, der Hausgerätehersteller BSH Bosch
und Siemens Hausgeräte, Diehl Controls, Hersteller von Steuerungs- und
Regelsystemen und das Ingenieurbüro MSR-Office. Die Unternehmen haben sich zusammengeschlossen und testen in 500 deutschen Haushalten die Anbindung von intelligenten Kühlgeräten an ein intelligentes Stromnetz der Zukunft (Smart Grid).

Wenn der Wind weht und sich die Windräder drehen, fließt Strom ins Netz. Bei
Flaute erzeugen die Windräder keinen Strom, egal, wie groß die Nachfrage der
Verbraucher gerade ist. Praktisch wäre es, wenn beispielsweise Kühlgeräte vor
allem dann Strom verbrauchen und in Form von Kälteenergie speichern, wenn
Energie im Überfluss zur Verfügung steht. – Und entsprechend weniger stark
kühlen, natürlich ohne die Lebensmittelsicherheit zu gefährden, wenn Flaute im
Stromnetz herrscht.

Welche Rolle Hausgeräte in einem intelligenten Stromnetz spielen können,
untersuchen jetzt die Unternehmen EWE, BSH, Diehl Controls/MSR-Office in
einem deutschlandweit einmaligen Praxistest. Dazu werden in Nordwest-
Deutschland von Herbst an 500 Kühlgeräte, die mit intelligenter Technik
ausgestattet sind, in Privathaushalten getestet. Ziel des wegweisenden Projekts
ist es, das Lastverschiebepotenzial intelligenter Kühlgeräte im realen Umfeld zu
untersuchen. Außerdem wollen die Partnerunternehmen einen innovativen Weg
aufzeigen, wie mit intelligenter Technologie Klimaziele erreicht werden können.

Die Testhaushalte werden in eine Infrastruktur eingebunden, mit der die
Kältegeräte gezielt gesteuert werden können. Über DSL sind die Geräte mit dem Energieversorger verbunden. Von dort erhalten sie die notwendigen Tarifinformationen, um das aktuelle Stromangebot optimal zu nutzen.

Die Bundesregierung will den Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren
Energien bis zum Jahr 2050 auf 80 Prozent erhöhen. Dafür ist der Aufbau eines
intelligenten Stromnetzes eine wichtige Voraussetzung, weil so der dezentral
erzeugte und fluktuierende Strom aus erneuerbaren Energiequellen ins Netz
gespeist werden kann.

Mit den Erkenntnissen aus der mehrmonatigen Testphase möchten EWE, BSH,
Diehl Controls und MSR-Office Standards für das Stromnetz der Zukunft mit
entwickeln.

AnhangGröße
Praxistest2.jpg114.66 KB
110324_PM_Intelligente_Kuehlgeraete.pdf200.98 KB