„Ja, ich habe eine Vorliebe für Vergewaltigungsfantasien.“ – Düsseldorfer Autorin spricht ein Tabu offen aus

Düsseldorf, im Dezember 2010. Ava Andersson ist eine gebildete Frau, wortgewandt, souverän vom Scheitel bis zur Sohle, ein Alpha-Tier wie es im Buche steht. Und sie bekennt sich offen und ohne Scham zu einer erotischen Spielart, die zwar durch den aktuellen Prozess gegen Wettermoderator Jörg Kachelmann zum Gegenstand öffentlicher Diskussion wurde, deren Liebhaber sich aber dennoch aus guten Gründen selten öffentlich outen.

Vergewaltigungszenarien, Rape-Plays – so der englische Begriff, gelten bei den Gesprächen, die meist in gedämpfter Lautstärke hinter vorgehaltener Hand geführt werden, als Männerfantasien, ein Relikt aus Zeiten, in denen Männer sich um die Jagd und Frauen um die Feuerstelle kümmerten.

„Es ist eine sehr wahrhaftige und rein Form von Sex, die das gegenseitige Begehren zum Ausdruck bringt und uns erlaubt, das Tier, das in uns allen steckt, herauszulassen.“ Erklärt Andersson. „Selbstredend geschieht dabei nicht gegen den Willen der Beteiligten. Ganz im Gegenteil, die Teilnehmer einer solchen Szenerie erlauben sich gegenseitig, sie selbst zu sein.“ Die Düsseldorferin hat über ihre spezielle Vorliebe ein Buch verfasst. 9 Episoden schildern sowohl Fantasien als auch reale Erlebnisse der Autorin. Zum Schutz der Beteiligten und aus Gründen der Diskretion lehnt sie es jedoch ab, zu benennen, was real und was fiktiv ist.

Die Frage, ob diese Vorliebe nicht im Widerspruch zu Emanzipation und Selbstbestimmtheit der Frau steht, Werte, für die unzählige Aktivistinnen lange kämpfen mussten, beantwortet Ava Andersson sehr deutlich. „Emanzipation bedeutet, die Wahl zu haben. Emanzipation bedeutet, selbst zu entscheiden, wie ich meine Sexualität auslebe. Begierden zu verschweigen, oder sich ihrer zu schämen, weil sie von irgendwem als irgendwas interpretiert werden könnten ist vieles – jedoch nicht emanzipiert.

Zu dem aktuellen Prozess wegen des Verdachts der Vergewaltigung spricht Andersson etwas aus, was wohl vielfach vermutet wird, jedoch aus diversen Gründen nicht laut gesagt wird. „Grundsätzlich wissen wir, das wir nichts wissen, denn wir waren nicht dabei, und somit ist jede Vermutung als genau dieses zu sehen; eine Vermutung. Aber, um zu den Dingen Stellung zu nehmen, die öffentlich bekannt geworden sind, über das was geschehen sein soll habe ich folgende Meinung. Ich denke, dass es wohl recht ausgefallene Sexualpraktiken zwischen Kachelmann und dem vermeintlichen Opfer gegeben hat und kann mir sehr gut vorstellen, dass auch ein Messer eine Rolle gespielt hat, bzw. Szenen stattgefunden haben, die einer Vergewaltigung entsprechen. Und ich denke, dass die Frau genau das gewollt hat und im nachhinein mit ihren eigenen Vorlieben nicht zurecht gekommen ist. Scham und falscher Selbstzweifel dürften da eine Rolle gespielt haben, wohl aber auch gekränkter Stolz und eventuell auch Rachegelüste. In jedem Fall nichts, was rechtfertigt, dass der Mann auf der Anklagebank sitzt.“

Deutliche Worte, die aufhorchen lassen, zeitweise auch schockieren.

Andersson’s Buch ist erschienen bei BOD und im gesamten deutschen Buchhandel, sowie bei Amazon, Thalia, etc. erhältlich.

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Ava Andersson
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