Fragen an Dr. Rownak Khan UNICEF Senior-Gesundheitsexpertin für Tetanus bei Neugeborenen

Dr. Rownak Khan ist UNICEF Senior-Gesundheitsexpertin für Tetanus bei Neugeborenen bei UNICEF in New York. Seit 15 Jahren engagiert sie sich im Kampf gegen Tetanus bei Neugeborenen und hilft Mütter und ihre Babys in Entwicklungsländern vor der tödlichen Krankheit zu schützen. „Tetanus bei Neugeborenen ist eine tödliche Bedrohung, die oft unbemerkt bleibt. Die meisten Infi zierten sterben zu Hause, sie leben in nur schwer erreichbaren Regionen und gehören oft zu den ärmsten Bevölkerungsgruppen. Dabei kann Tetanus bei Neugeborenen sehr einfach verhindert werden – und das macht die Sinnlosigkeit jedes einzelnen Todesfalls noch deutlicher. Wir mu?ssen weiter alles dafür tun, um diese Krankheit zu besiegen und Impfungen durchführen, sodass kein Neugeborenes mehr unnötig sterben muss. Tetanus bei Neugeborenen KANN weltweit besiegt werden, wir müssen nur weitermachen und dafür brauchen wir jede Unterstützung.“

Was ist Tetanus bei Neugeborenen?
Tetanus, auch als Wundstarrkrampf bezeichnet, ist eine häufig tödlich verlaufende Infektionskrankheit, die durch ein Bakterium ausgelöst wird. Gelangt das Bakterium unter die Haut oder in eine offene Wunde vermehrt es sich und setzt dabei einen nervenschädigenden Giftstoff (Tetanospasmin) frei, der das zentrale Nervensystem befällt und schmerzhafte Lähmungen und Muskelkrämpfe verursacht. Sind Mütter und Neugeborene erst einmal mit Tetanus infiziert gibt es kaum Heilungschancen. In den ländlichen Gegenden der Entwicklungsländer
mit sehr eingeschränkter Gesundheitsversorgung sterben fast alle der mit Tetanus infizierten Neugeborenen.

Wie kommt es denn zu den Tetanus-Infektionen bei Müttern und ihren Babys?
Der Tetanus-Erreger bildet seine Sporen in der Erde, in Tiermist und in Fäkalien. Über Wunden, zum Beispiel beim Durchtrennen der Nabelschnur mit unsterilen Instrumenten oder bei kleinsten Verletzungen in einem unsauberen Geburtsumfeld geraten die Bakterien in den Kreislauf des Babys oder seiner nicht geimpften Mutter. Häufig kommen rituelle Bräuche hinzu, etwa wenn der Säugling oder die Nabelwunde mit Butterschmalz, Kuhdung, Asche oder Lehm abgerieben wird. Einmal infiziert breitet sich die Krankheit innerhalb weniger Tage rasend schnell im Körper des Neugeborenen aus und führt fast immer innerhalb kurzer Zeit zu einem schmerzvollen Tod.

Wie ist die aktuelle Situation in den Entwicklungsländern?
Tetanus bei Neugeborenen betrifft die Ärmsten und Schwächsten auf dieser Welt. Immer noch stirbt weltweit alle neun Minuten ein Neugeborenes an der tödlichen Infektion, insgesamt sind 170 Millionen Mütter und ihre Babys in 40 Ländern der Welt stark gefährdet. Diese Frauen und ihre Babys leben meist in nur sehr schwer zugänglichen Gegenden in den ärmsten Ländern der Welt und haben kaum Zugang zu gesundheitlicher Versorgung.

Wie können Mütter und ihre Babys vor Tetanus geschützt werden?
Tetanus bei Neugeborenen kann durch Immunisierung und hygienische Geburtshilfe vollständig vorgebeugt werden. Tetanus Toxoid (TT) ist ein sicherer und günstiger Impfstoff von dem nur zwei Dosen nötig sind, um gebärfähige Frauen drei Jahre lang gegen Tetanus zu schützen. Alle Kinder, die sie in diesem Zeitraum zur Welt bringen sind ebenfalls geschützt – bis zwei Monate nach der Geburt.

Seit wann gibt es die Partnerschaft von UNICEF und Pampers und worum geht es?
Seit 2006 unterstützt Pampers UNICEF dabei, Tetanus bei Neugeborenen in den Entwicklungsländern zu besiegen. Bisher konnten durch die gemeinsame Kampagne von Pampers für UNICEF 100 Millionen Mütter und ihre Babys vor Tetanus geschützt werden. Die Kampagne hat in den letzten Jahren 21 Länder auf zwei Kontinenten erreicht. In 14 dieser Länder wurde bis heute das Impfprogramm komplett abgeschlossen. Aber immer noch sind 170 Millionen Mütter und ihre Babys in 40 Ländern auf der ganzen Welt von der tödlichen Infektion bedroht, alle neun Minuten stirbt ein Neugeborenes.

Erfahren Sie mehr unter www.pampers.de

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