Ferdinand Hackl: Nachruf

Am Samstag, dem 22. Mai 2010, gedachte die Vereinigung österreichischer Freiwilliger in der Spanischen Republik 1936-1939 und der Freunde des demokratischen Spanien mit einer Kranzniederlegung beim Denkmal für die österreichischen Spanienkämpfer auf dem Wiener Zentralfriedhof Ferdinand Hackls.
Am Donnerstag, dem 10. Juni 2010, 18.00 Uhr, veranstaltet das DÖW gemeinsam mit der Vereinigung der österreichischen Spanienkämpfer, der KPÖ, dem KZ-Verband und der KZ-Gemeinschaft Dachau eine Gedenkfeier für Ferdinand Hackl im Veranstaltungszentrum des DÖW (Ausstellung Dokumentationsarchiv, Altes Rathaus, Wipplingerstr. 6-8, 1010 Wien - Eingang im Hof).
Am 2. Oktober 1918 in Wien geboren, schloss sich Ferdinand Hackl als Jugendlicher der Arbeiterbewegung an. Wegen kommunistischer Betätigung befand er sich 1936 mehrere Wochen in Haft. Ab 1937 kämpfte Ferdinand Hackl im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) auf Seiten der Spanischen Republik. Nach deren Niederlage folgten die Internierung in Frankreich (Saint-Cyprien, Gurs, Argelès und Les Milles) und nach der Okkupation Frankreichs Gestapohaft in Paris und ab Jänner 1941 in Wien. Ab 6. Juni 1941 war er im KZ Dachau inhaftiert. Die Befreiung 1945 erlebte er im Außenlager Fischen.
Zurück in Wien, engagierte sich Ferdinand Hackl in der KPÖ und in verschiedenen Opferorganisationen. Er gehörte seit der Gründung 1965 der Vereinigung österreichischer Freiwilliger in der Spanischen Republik 1936-1939 und der Freunde des demokratischen Spanien an. Ebenfalls mehrere Jahrzehnte war er Mitglied der Internationalen Lagergemeinschaft Dachau und Schriftführer der österreichischen Lagergemeinschaft Dachau. Nach seiner Pensionierung Ende 1978 war Ferdinand Hackl viele Jahre im DÖW tätig, bis sein Gesundheitszustand Ende 2006 ein regelmäßiges Kommen nicht mehr erlaubte. Im DÖW stand er bei vielen Führungen durch die Ausstellung als Zeitzeuge zur Verfügung und war insbesondere im Arbeitsbereich Archiv (Akteneinbau, Ordnen von Nachlässen) tätig.
Teile von Ferdinand Hackls Biographie wurden vom österreichischen Schriftsteller Erich Hackl literarisch aufgearbeitet, der ihm die erste Erzählung in seinem Buch Anprobieren eines Vaters. Geschichten und Erwägungen (2004) widmete. Wenige Jahre später stellte Elfriede Thiem ihre Diplomarbeit Ferdinand Hackl - Biographie eines österreichischen Widerstandskämpfers fertig (Universität Wien, 2008).

„Unter Wölfen“ von Karl Glanz
Dem Schicksal einiger Rotspanienkämpfer wird mit dem Roman -Unter Wölfen- gedacht. Es ist ein Versuch wider des Vergessens und gegen die zunehmende Gleichgültigkeit gegenüber dem europaweit Wiedererstarken rechter Gesinnung.

SBN-13: 978-3-940528-80-3
ISBN-10: 3-940528-80-3
Gebunden
Erscheinungsjahr: 2009
251 S. m. 26 Abb. 21 cm

AnhangGröße
41nJ4fIdXgL__SL500_AA240_.jpg11.88 KB