Gewalttätiger nächtlicher Überfall auf Gotteshaus im Kaukasus

Russland entfesselt eine Welle von Repressionen mit dramatischen Folgen

NARTKALA (Kabardino-Balkarien, Nordkaukasus) — In den frühen Morgenstunden des 8. Juni 2010 drangen maskierte Angreifer in ein Gotteshaus ein und schlugen dort die Wachmänner zusammen. Nachdem die Wachleute bewusstlos waren, schütteten die Eindringlinge zehn Liter einer brennbaren Flüssigkeit aus und setzten das Gebäude in Brand. Einer der Wachleute kam glücklicherweise wieder zu sich, konnte Alarm auslösen und einen externen Wachdienst alarmieren. Außerdem gelang es ihm mit einem Feuerlöscher, die Flammen zu löschen.
Als das Sicherheitspersonal eintraf, verständigte es das Ministerium für Zivilschutz, den Rettungsdienst und die Polizei. Die Wachmänner erlitten schwere Verletzungen und wurden in ein Krankenhaus eingeliefert.
Das Gotteshaus mit 500 Sitzplätzen liegt an einer Hauptstraße in Nartkala und wird von vier örtlichen Versammlungen (Gemeinden) der Zeugen Jehovas zum Gottesdienst genutzt. Obwohl man zu den Nachbarn ein gutes Verhältnis hat, ist das Gebäude schon öfter das Ziel von Vandalismus gewesen. Unbekannte haben die Fassade mit profaschistischen Graffiti verschandelt. Die Wachleute berichten auch, in letzter Zeit verdächtige Fahrzeuge gesehen zu haben, deren Insassen das Gebäude sorgfältig beobachteten.
Seit der Entscheidung des Obersten Gerichts der Russischen Föderation im Fall der Versammlung (Gemeinde) von Jehovas Zeugen in Taganrog am 8. Dezember 2009 sind annähernd 300 Zwischenfälle von Misshandlungen und Belästigungen der Zeugen in Russland protokolliert worden.

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