Gefährliche Kanonenbootpolitik

Im September 2009 verließ die deutsche Fregatte „Hessen“ mit ihrer 215-köpfigen Besatzung den Heimatstützpunkt Wilhelmshaven noch zu „gemeinsamen Übungen mit der US-Marine“ vor der Ostküste der Vereinigten Staaten. Kern des Unternehmens war ein Manöver mit der Flugzeugträgerkampfgruppe der USS Dwight D. Eisenhower. Nach 82 Tagen „Ausbildungsfahrt“ kehrte die „Hessen“, eine der modernsten Fregatten der Deutschen Marine, zurück.

Dies war aber nur der erste Streich. Am 30. März 2010 teilte die Bundeswehr mit:
„Die deutsche Fregatte Hessen befindet sich derzeit in einer Übung zur Integration in den Trägerverband um den US-Flugzeugträger Harry S. Truman. Die Einheiten haben am 23. März Norfolk, den größten Marinehafen der amerikanischen Ostküste, verlassen. Trainiert werden vor allem die Starts und Landungen von Flugzeugen auf dem Träger, das Zusammenspiel der Schiffe zur Gefahrenabwehr, zur koordinierten Luftverteidigung und zur Uboot-Abwehr …“

Schon am 2. März 2010 hatten Konteradmiral Karl-Wilhelm Bollow, Verteidigungsattaché an der deutschen Botschaft in Washington, und US-Vizeadmiral Mel Williams in Norfolk, Virginia, eine Vereinbarung über die deutsche Fregatte unterzeichnet, wonach sie Teil der Kampfgruppe um den Flugzeugträger USS Harry S. Truman werden sollte.

Am 7. Juni 2010 veröffentlichte die Bundeswehr dann die Meldung „Hessen schützt Flugzeugträger“:
„Noch bis Ende Juni ist die Fregatte ,Hessen’ Teil des Flottenverbands rund um den US-Flugzeugträger Harry S. Truman … Nach dieser umfangreichen Vorbereitung beginnt Ende Mai schließlich der Transit, der die Harry S. Truman in den Persischen Golf führen wird. Gemeinsam mit dem Flugzeugträger treten der Lenkwaffenkreuzer Normandy und die Hessen die Fahrt über den Atlantik an.“

Wie hoch die Angelegenheit gehandelt wird, verdeutlicht der Umstand, dass Verteidigungsminister zu Guttenberg am 14. Juni die Kampfgruppe im Mittelmeer besuchte und dabei den US-Träger und die deutsche Fregatte besichtigte. Danach ging es weiter durch den Suezkanal und durch den Golf von Aden. Ende Juni lief der Verband Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten an. Dort verlässt die „Hessen“ die Kampfgruppe und macht sich auf den Rückweg nach Wilhelmshaven, wo sie am 12. Juli erwartet wird.

Sollen wir uns bedanken, dass die „Hessen” diesmal noch nicht in den Persischen Golf einläuft, um den Iran unmittelbar zu bedrohen? Auch hier gilt: Aufhören!

Gerhard Frey jr.


Über DSZ-Verlag

Benutzerbild von DSZ-Verlag

Nachname
DSZ-Verlag

Adresse

www.national-zeitung.de

Postfach 60 04 64
81204 München

Telefon +49 89 89 60 850
Telefax +49 89 83 41 534
E-Mail info@dsz-verlag.de

Homepage
http://www.national-zeitung.de

Branche
Zeitung