Der Bayerische Denkmalpflegepreis ist deutschlandweit einzigartig: Preis würdigt Ingenieurbaukunst in der Denkmalpflege

München. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau lobt zusammen mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege zum zweiten Mal den Bayerischen Denkmalpflegepreis aus. Bei dem deutschlandweit einzigartigen Preis richtet die Jury bei der Beurteilung besonders Augenmerk auf das Tragwerk und die Technische Gebäudeausrüstung (TGA). „Damit würdigt dieser Preis in besonderer Weise die Ingenieurbaukunst“, sagte Dr.-Ing. Heinrich Schroeter, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau in München. Mit der Auszeichnung wird das Engagement privater und öffentlicher Bauherren gewürdigt, die sich in vorbildlicher Weise für denkmalgeschützte Bauwerke in Bayern eingesetzt haben. Der Preis wird in den Kategorien „Private Bauwerke“ und „Öffentliche Bauwerke“ verliehen. Die Kategorie „Private Bauwerke“ ist mit 10.000 Euro dotiert.

„Denkmalpflege ist eine Gemeinschaftsaufgabe, an der Eigentümer von Denkmälern, Denkmalpfleger, Ingenieure, Architekten, Restauratoren und eine ganze Reihe von Bauhandwerkern beteiligt sind“, so Prof. Dr. Egon Johannes Greipl, Generalkonservator des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege bei der Pressekonferenz anlässlich der Auslobung des Preises. Dabei sind Bauingenieure in nahezu allen Bereichen maßgeblich beteiligt – von der Bestandsaufnahme über die Standsicherheit bis hin zu bauphysikalischen Fragestellungen. Bei der Vergabe des Preises wird deshalb besonderes Augenmerk auf herausragende Leistungen in diesen Bereichen gelegt. „Die Leistung des Ingenieurs soll maßgeblich zum Erfolg der Instandsetzung beigetragen haben“, so Schroeter.

Eine weitere Besonderheit des Preises ist, dass er dem Bauwerk verliehen wird: „In den Mittelpunkt rücken wir das Objekt, für dessen Erhalt sich Eigentümer, Planer und Handwerker gemeinsam engagieren“, so Schroeter. Dadurch werde deutlich, dass in der Denkmalpflege in der Regel nicht Einzelleistungen, sondern das gemeinsame Agieren aller Beteiligten zum Erfolg führte.

Im Freistaat ist das Engagement für die Denkmalpflege von zentraler Bedeutung. „Bayern ist in all seinen Regionen geprägt durch eine Vielzahl baulicher Denkmäler. Nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege gibt es bayernweit rund 130.000 Baudenkmäler und 60.000 bekannte Bodendenkmäler. Diese zu erhalten ist eine Aufgabe, der sich unsere gesamte Gesellschaft stellen muss“, sagte Greipl. „Es sind schließlich gerade auch die baulichen Denkmäler, die Bayern in der Welt einzigartig und so besonders lebens- und liebenswert machen“, so Schroeter.

Teilnahmebedingungen

An dem Wettbewerb teilnehmen können Bauherren gemeinsam mit den am Projekt beteiligten Ingenieuren und Architekten. Die Bauwerke müssen in der Bayerischen Denkmalliste eingetragen sein oder die Voraussetzungen dazu erfüllen. Die Instandsetzungsarbeiten dürfen nicht vor dem 1. Januar 2005 begonnen haben und müssen spätestens am 31. Dezember 2009 abgeschlossen sein. Abgabe- und Einsendeschluss für die zur Teilnahme notwendigen Unterlagen ist der 30. April 2010. Ausgezeichnet werden der Bauherr und das entsprechende Bauwerk. Im Spätsommer 2010 erhalten die Preisträger im Rahmen eines Festakts eine Urkunde, an den Bauwerken werden Gold-, Silber- oder Bronzeplaketten angebracht.

(Internet: www.bayerischer-denkmalpflegepreis.de)


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