Helga Zepp-LaRouche im Dialog

Im Rahmen der fast zweistündigen Diskussion im Anschluß an ihren Vortrag beantwortete Helga Zepp-LaRouche, Kanzlerkandidatin der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo), zahlreiche Fragen zu verschiedenen Themenbereichen.

Die Konkurssanierung des Finanzsystems

Frage: Würde das Gelddrucken, wenn man sicherstellen kann, daß es nicht in der Spekulation landet, sondern in der Realwirtschaft, z.B. für das Gesundheitssystem, die momentanen Nöte lindern und vielleicht sogar Menschenleben retten? Würde Gelddrucken im Moment überhaupt zu einer Inflation führen, da der Geldbedarf so hoch ist, und die Produktion sichergestellt ist?

Helga Zepp-LaRouche: Ich denke, die hauptsächliche Frage besteht heute darin, wie wir verhindern können, daß in diesem Zusammenbruch enormer Schaden für die Bevölkerung entsteht. Irgendwie muß diese Idee, daß wir uns jetzt Konzepte überlegen müssen, wie das Gemeinwohl geschützt werden kann - also in einem neuen System muß z.B. alles gerettet werden aus dem alten System, was diesem Gemeinwohl dient. D.h., die kleinen Spareinlagen der Leute, die Lebensversicherungen bis zu einem bestimmten Grad, die Löhne, die Renten, die Sozialbereiche, Krankenhäuser - alle diese Bereiche müssen gewissermaßen markiert werden, und die werden in dem neuen System honoriert.

Und dafür braucht man natürlich auch Geld, aber eben mehr vom Standpunkt des Kreditsystems, d.h., es müssen eben Kreditlinien zur Verfügung gestellt werden, die dann über öffentliche Banken auf lokaler und regionaler Ebene verteilt werden. Das Geld als Geld wird einen anderen Charakter haben. Es wird nicht mehr Spekulationsobjekt sein dürfen, sondern ein Mittel, um die Produktion in Gang zu bringen, oder soziale Bereiche des Lebens zu organisieren.

Ich glaube, die maßlose Gier und die Tatsache - dieses System, was jetzt untergeht, das ist so unnatürlich. Wie kann es sein, daß einige Tausend Milliardäre da sind, einige Millionen von Millionären, aber über eine Milliarde Menschen jeden Tag hungern?! Zwei Milliarden leben ganz schlecht, sind also extrem arm, ein weiteres Drittel lebt so okay, und nur ein Drittel lebt gut. Aber über eine Milliarde Menschen hungern! Das ist doch verrückt!

Hier hat wahrscheinlich nie jemand Hunger gehabt, jedenfalls nicht in einer ernsthaften Weise, aber es ist eine Beschneidung der Menschenwürde. Das muß beendet werden. Wir könnten den Welthunger besiegen - innerhalb von einem halben Jahr könnte man das Gröbste schon beseitigen, in zwei Jahren könnte man eine gute Ernährung haben, und in einer Generation könnte man einen vernünftigen Lebensstandard für alle Menschen auf diesem Planeten haben.

Und entweder wir schaffen es, uns in der Richtung zu ändern, oder wir stürzen in ein dunkles Zeitalter. Wenn wir die moralische Stärke nicht aufbringen können, dann ist nicht gesagt, warum das Bild vom Brandenburger Tor [sie hatte während ihres Vortrags ein Bild gezeigt, auf dem das Brandenburger Tor von Wald überwuchert ist] nicht wirklich in ein paar Jahrzehnten so sein wird. Es gibt andere Kulturen, die untergegangen sind. Aber das wollen wir verhindern.

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Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche im Internet abrufbar
Den Mitschnitt des Internetforums mit der Bundesvorsitzenden und Kanzlerkandidatin der Bürgerrechtsbewegung Solidarität, Helga Zepp-LaRouche, am 21. August, das von Berlin aus über die Internetseite der BüSo im deutschen Originalton und mit englischer Simultanübersetzung weltweit übertragen wurde, finden Sie in voller Länge auf www.bueso.de.

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