Kinderwagen oder Kraftwagen? - Wovon unsere Zukunft abhängt

Es ist formal gesehen nur eine Schlagzeile unter vielen anderen und doch der Inbegriff der existenziellen Frage für Deutschlands Zukunft, viel wichtiger noch als Große Koalition und Bundestagswahlkampf, bedrohlicher als Wirtschaftskrise, Finanzchaos und Afghanistan: Immer mehr Frauen in Deutschland sind kinderlos.

Das Statistische Bundesamt legte jüngst eine neue Studie vor, für die Frauen zwischen 15 und 75 Jahren nach ihren Kindern befragt wurden. Die Ergebnisse stimmen Roderich Egeler, Präsident des Bundesamts, „nachdenklich“.

UMDENKEN STATT NACHDENKEN!

Doch nicht nur zum Nachdenken, vor allem zum Umdenken müssen folgende statistische Werte anregen: Jede fünfte deutsche Frau zwischen 40 und 45 Jahren hat keine Kinder, bei westdeutschen Akademikerinnen liegt der Prozentsatz der kinderlosen Frauen sogar bei 28! Die Hälfte aller Frauen zwischen 30 und 35 Jahren hat ebenfalls noch keinen Nachwuchs. Besonders hoch ist der Anteil der Frauen, die keine Mütter sind, in großen Städten wie Hamburg, wo 62 Prozent aller Frauen zwischen 25 und 34 Jahren keine Kinder haben.

Jahrzehntelange verfehlte Familienpolitik, aber auch der gelenkte sozialpsychologische Wandel, weg von einem Volk hin zu einer leistungsbezogenen Ich-Gesellschaft, tragen hierfür die Verantwortung. So sind weder die Anreize durch erhöhtes Kindergeld oder neu eingeführtes Erziehungsgeld, das in seiner Höhe vom Einkommen des Antragstellers abhängt, noch die Schaffung von Kindergartenplätzen ein Grund, zumindest nicht für deutsche Frauen, Kinder in die Welt zu setzen, wie die Statistik beweist.

Diese Zahlen sehen bei Ausländerinnen ganz anders aus. Die bleiben viel seltener kinderlos, heiraten bedeutend früher als deutsche Frauen und bekommen mehr Kinder. Nur 8 Prozent der Türkinnen, die in Deutschland leben, haben keinen Nachwuchs. Für sie, oftmals einem völlig anderen Kulturkreis entsprungen, dem sie sich noch immer zugehörig fühlen, sind Kinder Altersabsicherung und –unterstützung. Aber vielleicht haben sie auch noch dieses natürliche, unbewusste Gefühl: Durch Kinder den eigenen Volks- und Kulturkreis am Leben zu erhalten und damit merkbarer Teil eines ewigen Kreises zu werden.

Den Deutschen, aber auch anderen Sozialstaaten, sind solche Gedanken zum Großteil völlig fremd. Weder bedürfen sie der Kinder für ihre Altersabsicherung, erledigt das doch bisher noch vollumfänglich der Staat, noch haben sie das Bedürfnis und die Erkenntnis, Kinder für die eigene aber auch die kulturelle Fortentwicklung als Geschenk und Verpflichtung zu betrachten. Dem fortschrittlichen Menschen, erfolgreich und konsumorientiert, soll als einziger Wert die eigene Freiheit gelten, die man, wenn nötig, sogar gegen Kinder zu verteidigen hat. Um jederzeit und überall einsetzbar zu sein, die eigenen (Kapital-)Interessen wahrnehmen zu können, sind Bindungen jeglicher Art, gerade Familie und Kinder kontraproduktiv.

Deutschland wird daher auch mit weiteren Anreizen, selbst wenn diese eine bisher unberücksichtigte Gerechtigkeit in Rentenbezügen von kinderreichen Familien und eine Verringerung von Abgabenlasten bewirken sollten, die Geburtenraten nicht erhöhen können. Denn dazu wäre ein völliger gesellschaftlicher Wandel nötig, 180 Grad weg von der Auslöschung der Nation der „Dichter und Denker“ und der Formung einer stumpfen, spezialisierten und lenkbaren Masse. Der schrittweise „Genosuizid“ – gesehen, gewollt und beschleunigt – ist Garant für eine neue Zeit und Regierungssysteme, die eines neuen Menschen, eines neuen Staatsvolkes bedürfen.

Die deutschen Frauen sind zudem das Schlusslicht in der europäischen Frage der Geburtenrate. Während in Irland zum Beispiel auf 1.000 Einwohner 17 Neugeborene kommen, in Frankreich und Großbritannien noch 13 und in den Niederlanden 11,2, liegt Deutschland abgeschlagen auf dem letzten Platz mit gerade einmal 8,2 Kindern pro 1.000 Einwohnern. Im Jahr 2006 waren das noch 9,3 und 2007 8,3.

Mit der Anti-Baby-Pille in den 60er Jahren setzte der große Bruch zu den hohen Geburtenzahlen der vorangegangenen Jahrzehnte ein. Aber noch ein anderes Phänomen aus dieser Zeit trug dazu bei, dass die Deutschen immer weniger Kinder in die Welt setzen wollten, das aber neben wirtschaftlichen und soziologischen Aspekten nur äußerst geringe Beachtung findet: die Steigerung zur Extrem-Umerziehung. Welche Statistik kann schon erfassen, wie tief sich die Schuld-und-Sühne-Predigten, die seither auf das deutsche Volk eindringen, auf den Willen zur Fortpflanzung auswirken? Wenn einem ständig eingeredet wird, man sei nichts wert, weil man einem „Tätervolk“ angehört, dessen Existenz schädlich und mehr oder weniger überflüssig ist? Ein fehlendes gesundes Nationalbewusstsein hemmt sicherlich den unbewussten Wunsch, das eigene Volk am Leben zu halten.

Immer mehr Frauen in Deutschland sind kinderlos – nur eine Schlagzeile unter vielen, die der einzelne in seiner Tragweite gar nicht mehr wahrnimmt, unsere Politiker aber kennen und sogar vorantreiben.

Um die deutsche Bevölkerung stabil zu halten, müsste die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau bei gut zwei liegen. Doch durch die hohe Anzahl der kinderlosen Frauen wird dieser Wert gedrückt, und im Mittel sind es nur noch 1,37 Kinder je Frau, viel zu wenig. Ein kleines Hoffnungslicht aber schimmert durch die Nacht: In den Familien wird dieser „Sollwert“ von zwei Kindern tatsächlich beinahe erfüllt. Die meisten Familienmütter in Deutschland haben zwei Kinder zur Welt gebracht. Und gerade in den Familien, dem kleinsten und zugleich engsten Verbund eines Volkes, besteht die Möglichkeit, Zusammenhalt, Zugehörigkeit und Identität zu erfahren, die sich auf eine größere Dimension übertragen lassen: Das Volk.


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