Berliner Lehrgang in Konflikt-Management für afghanische Entscheidungsträger aus Kundus

Berlin, 07. Juli 2009. Gute Regierungsführung ist ein Schlüssel für den Erfolg des zivilen Wiederaufbaus der internationalen Gemeinschaft in Afghanistan. Durch den gezielten Aufbau transparenter und effizienter Strukturen werden afghanische Entscheidungsträger in die Lage versetzt, den Aufbau des Landes mittel- bis langfristig in eigener Verantwortung zu steuern.

Ein Baustein der deutschen Strategie zum Aufbau der afghanischen Zivilgesellschaft ist ein auf die Provinz Kundus fokussiertes Projekt der HUMBOLDT-VIADRINA School of Governance in Berlin gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt. Die von Prof. Dr. Gesine Schwan mitinitiierte Schule ist Weiterbildungsstätte für zukünftige Führungspersönlich-keiten im Bereich „Good Governance“ – dem harmonischen Wechselspiel der Sektoren Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft – und politische Plattform zur Entwicklung moderner und nachhaltiger politischer Konzepte.

In den kommenden zwei Wochen werden Vertreter aus den verschiedensten Entscheidungszusammenhängen der Provinz in Methoden des Konflikt-Managements und Aufbaus transparenter Strukturen in Berlin geschult. Die Teilnehmer kommen sowohl aus regionalen Regierungsstellen wie dem Gouverneursbüro in Kundus und den Wiederaufbau-Komitees als auch aus lokalen Hilfsorganisationen. Die erworbenen Kenntnisse werden direkt in konkrete Praxisprojekte integriert, die anschließend in den jeweiligen Arbeitszusammenhängen vor Ort in Kundus umgesetzt werden sollen. Die inhaltliche Konzeption übernimmt das Institut für Konfliktmanagement der Europa-Universität VIADRINA Frankfurt.

„Uns ging es vor allem um eine möglichst breite Auswahl von Interessenvertretern der Region und deren jeweiliges Potential, mediative Methoden der Konfliktbewältigung zu implementieren und weiterzutragen.“, sagt Projekt-Leiterin Anna Haupt. Neu ist hierbei vor allem die Praxisorientierung und der dem Kerngedanken der HUMBOLDT-VIADRINA School of Governance entsprechende Ansatz, Vertreter politischer Entscheidungsebenen gemeinsam und gleichberechtigt mit Akteuren der Zivilgesellschaft zu schulen, um so von einer allgemein vorherrschenden, hierarchischen Denkart zu einer horizontaler und partizipativer ausgerichteten Entscheidungsarchitektur zu finden.

Bei der heute stattfindenden Eröffnungsveranstaltung des Projektes wird u. a. der Gründer und Vorsitzende von „Transparency International“ Prof. Dr. Peter Eigen als Schirmherr des Projektes sprechen. Gefördert wird das Projekt mit über 200.000 Euro aus dem „Stabilitätspakt Afghanistan“ des Auswärtigen Amts. Das Projekt ist zunächst bis Februar 2010 befristet.

Kontakt:
Humboldt-Viadrina School of Governance
Wilhelmstraße 67
10117 Berlin

http://www.governance-school.de/

Pressekontakt:
Anna Haupt
Tel.: 030-2005 971 – 23
anna.haupt@governance-school.de


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