Seit sechs Jahren Mönchengladbacher Eheleute ohne ihre Tochter/Amtsgericht Mönchengladbach-Rheydt gibt Fall neue Richtung

Das hat gedauert: seit Jahren kämpfen Sabine und Frank Müller aus Mönchengladbach um die Rückkehr ihrer inzwischen 12-jährigen Tochter Jessica. Heute gestand die zuständige Amtsrichterin eigene Fehler ein und gab dem Fall die Richtung, die im Sommer vorigen Jahres vom Düsseldorfer Oberlandesgericht vorgegeben worden ist.

Der erste Anhörungstermin fand am 25. Mai 2004 statt, das Amtsgericht Mönchengladbach-Rheydt bestellte seinerzeit mit Multi-Doktor Hans-Dieter Zoch aus Duisburg einen Gutachter, dem inzwischen von zwei Experten unwissenschaftliche Arbeit bescheinigt wurde. Davon betroffen ist nicht nur Jessica Müller, die im Schloss Dilborn landete.

Knapp zwei Jahre nach diesem ersten Anhörungstermin verloren Sabine und Frank Müller das Sorgerecht für ihre Tochter. Dem Gutachter bescheinigte das Gericht, er sei ein „kompetenter Sachverständiger“. Weitere zwei Jahre später stieg er in der „Westdeutschen Zeitung“ sogar zu einer Koryphäe auf. Wer schon einmal ein Gutachten von Hans-Dieter Zoch gelesen hat, muss diese Auffassung nicht unbedingt teilen. Das hat diesen Sachverständigen bis heute aber noch nicht angefochten, jüngst stufte er in einem Schreiben an das Duisburger Amtsgericht Kritik an seiner Arbeit als „Diffamierungswelle“ ein.

Dafür hat Hans-Dieter Zoch in einer Broschüre mit dem Titel „Zwei Fälle für Kommissar Internet“ inzwischen einen Ehrenplatz bekommen, sein Gutachten über die Familie Müller wurde vom Düsseldorfer Oberlandesgericht weggeschlossen, auch das Amtsgericht Mönchengladbach-Rheydt berief sich heute nicht mehr - wie noch im Jahre 2006 - auf die Erkenntnisse dieses Multi-Doktors.

Die Sache wieder gerade zu biegen, ist nun Sache einer Umgangspflegerin, die in den nächsten sechs Monaten dafür sorgen soll, dass für die Zwölfjährige nicht noch mehr den Niederrhein heruntergeht als bereits geschehen. Dabei mitwirken müssen das Schloss Dilborn, das Mönchengladbacher Jugendamt und die Eltern von Jessica - so könnte aus Kindesunwohl doch noch Kindeswohl werden.

Ein Beitrag für http://www.kindesunwohl.de

Die Broschüre "Zwei Fälle für Kommissar Internet" gibt es unter http://stores.lulu.com/hwilmers


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