Schloss Dilborn schweigt - Behörden fälschen - Duisburger Gutachter hat keinen Plan - alles für ein Kind?

„Im Oktober 2005 soll Zoch, eine der Koryphäen auf dem Gebiet der Psychologischen Gutachten, als gerichtlicher Sachverständiger den Eltern ´Erziehungsunfähigkeit´ attestiert haben, woraufhin das Amtsgericht den Antrag der Eltern auf Wiedererteilung des Erziehungsrechts abweist.“

Diese Sätze aus der „Westdeutschen Zeitung“ vom 10. April 2008 sind längst im Altpapier verschwunden. Aber aktuell sind sie immer noch. Allerdings nicht für den Chefredakteur dieses Blattes, dem Informationen darüber vorliegen, dass andere Sachverständige den Mehrfach-Doktor Hans-Dieter Zoch aus Duisburg eben nicht für eine „Koryphäe auf dem Gebiet der Psychologischen Gutachten“ halten. Das schreibt ein Gutachter aus Mönchengladbach nach eingehender Analyse der Sachverständigenarbeit dieses Duisburgers, das schreibt auch ein Gutachter aus Oerlinghausen nach Studium anderer über 130 Seiten aus der Feder dieser „Koryphäe“.

Beide kommen zu dem Schluss: Bei der Arbeit des Mehrfach-Doktors bleiben Kindeswohl und Elterninteressen außen vor, einen Plan scheint Zoch bei seiner Arbeit nicht zu haben, einen wissenschaftlichen schon gar nicht. Ergo: Der Wahrheitsfindung dient dieser Gutachter nicht.

Der Wahrheitsfindung? Im von der „Westdeutschen Zeitung“ geschilderten Fall geht es um Jessica Müller, die ihre Kinderjahre im Schloss Dilborn verbringt. Bei meinen Recherchen haben mir Behörden schon so viele Lügen aufgetischt, dass ich weder meinen Ohren noch meinen Augen traute. Beschlüsse, die mir schriftlich vorliegen, wurden von übergeordneten Behörden gefälscht, das Schloss Dilborn schickte mich von Pontius zu Pilatus, nur Informationen bekam ich nicht.

Es geht bei Jessica Müller: um das Jugendamt in Mönchengladbach und um das Familiengericht in Mönchengladbach-Rheydt. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht hat ein vernichtendes Urteil über diese beiden Instanzen gefällt, das ist auch schon wieder Monate her, der Gutachter, der fast schon wie besessen jeden fragt, der möglicherweise etwas über betroffene Eltern wissen könnte, wird einfach nicht zum Medienthema. Warum nicht?

Auch das Schloss Dilborn ist von mir wieder einmal darüber informiert worden, was man als Journalist erfährt, wenn man sich mit dem Schicksal von Jessica Müller beschäftigt. Und: Es ruft sofort jemand an, will weiteres Material? Pustekuchen! Bei einer Fachtagung des Institutes für Urbanistik in Berlin soll auch thematisiert werden, ob Medien zu „Skandalisierungen“ neigen, wenn sie über Versäumnisse von Jugendämtern berichten.

Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sei gesagt: Wenn es um diesen Gutachter, wenn es um das Jugendamt in Mönchengladbach und wenn es um das Familiengericht Mönchengladbach-Rheydt geht, kann man nichts mehr „skandalisieren“. Der Skandal ist: Sie machen weiter wie bisher!

Broschüre über Jessica Müller "Papa, böse Kinder kommen in böse Kliniken" bei http://stores.lulu.com/hwilmers


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