Jugendamter und Kindesunwohl: Lüneburg holt auf - aber auch Mönchengladbach hat einen Gutachter
Pressetext verfasst von Heinz-Peter Tjaden am Di, 2009-04-07 17:08.Das Jugendamt von Mönchengladbach spürt den Kindesunwohl-Atem des Jugendamtes von Lüneburg in seinem Nacken. Bei einer Umfrage auf www.kindesunwohl.de sind die Heidjer einige Wochen nach den Niederrheinischen ins Abstimmungsrennen geschickt worden. Da es aber um einen Pokal geht, mit dem jene Behörde ausgezeichnet werden soll, die sich am fleißigsten um das Kindesunwohl bemüht, strengt man sich selbstverständlich in diesem ansonsten schönen Ort an. Behördlicherseits hält man es nämlich dort zu Stadt nicht mit beispielsweise den im Heideboden wachsenden leckeren Kartoffeln, sondern mit einem hc-Experten, der Vätern gelegentlich vorzuwerfen pflegt, selbige hätten sich widersprochen. Dazu genügt hin und wieder ein einziger Satz in einem also sehr kurzen Gespräch.
Jedoch, die Mönchengladbacher Jugendamtsstubenhocker (33 Stimmen) sind wie die Lüneburger (29 Stimmen) auch nicht ohne - Gutachter. Wenn der los schreibt, endet der nicht vor 130 Seiten. Die füllt der Dreifach-Doktor Z. mit dem Stoff, aus dem jeder halbwegs begabte Schriftsteller mehrere Bestseller machen könnte.
Beispiel: „Behzad muss die Schule wechseln, weil der Antragsteller mit seinem Bruder an der vorherigen Schule in Hofheim am 28. 6. 2007 gegen 8.15 Uhr erschienen ist. Der Bruder der Antragsgegnerin konnte verhindern, dass sich der Vater der Kinder bemächtigt.“ Zugegeben, das klingt ein wenig schräg, aber immerhin scheint sich dieser Gutachter im übernächsten Satz selbst zu analysieren. Er lautet: „Wegen der Lese- und Rechtschreibschwäche…“ Pustekuchen, es folgt jetzt nicht der Name des Gutachters, sondern eines noch ziemlich unschuldigen Kindes. Das im nächsten Absatz in einem Hort landet. Nicht etwa, weil wieder einmal gegen 8.15 Uhr jemand aufgetaucht ist, sondern: genau, wegen Lese- und Rechtschreibschwäche.
Sie haben sich gerade köstlich amüsiert und hätten gern ein weiteres Beispiel? Können Sie haben! Erneut zufällig ausgewählt. Also Gutachten wieder schließen und an anderer Stelle öffnen. Dort erfahren wir: „Die Vorwürfe gegen die Mutter, sie habe eine akute Psychose, wird von den Mitarbeitern des Frauen Hauses nicht bestätigt. Frau R. gehe fürsorglich mit ihren Kindern um, trotz der Mehrfachbelastung nach der erst kürzlich erfolgten Geburt des dritten Kindes, einem Jungen. Daher besteht zurzeit keine akute Gefahr der Kinder durch die Mutter. Solange sich Frau R. im Frauenhaus aufhält, steht sie auch unter Betreuung.“
Falls das jemand verstanden haben sollte: Hut ab! Dann verstehen Sie bestimmt auch das Ergebnis der Umfrage, die nun auf www.kindesunwohl.de mit diesem Zwischenergebnis neu gestartet wird: Hinter Mönchengladbach und Lüneburg belegen die weiteren Plätze Stuttgart (5 Stimmen), Viersen (3 Stimmen), Cottbus (2 Stimmen) und Herford (1 Stimme). 49 Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer halten ein anderes Jugendamt für des Preises würdig.
Vorübergehend voneinander Abschied nehmen wir mit einem dritten Zufallsblick in jenes Dr. Dr. Dr. Z.-Gutachten. Dort erblicken wir: „Die Beziehung zu seiner Mutter und zu seinen Geschwistern nehme ich als für Behzad sehr stabilisierend und wohltuend war. Im Zusammenhang mit ihnen habe ich ihn einige Male - wie sonst in keiner anderen Situation - ganz beseelt erlebte.“ Um Himmels willen: Die Rechtschreibfehler sind nicht von mir…und die Fragen, die auftauchen, wenn man den übernächsten Absatz liest, kann sich jeder selbst beantworten.
Wehe, wenn nicht: Dann ruf ich diesen Gutachter an! Und schon ist Schluss mit beseelt! In diesem Absatz auch schon: "Das Kind zeigte deutliche Beeinträchtigungen in der adäquaten Darstellung und mutmaßlich auch in einer adäquaten Empfindung seiner emotionalen Grundsituation. Erfahrungsgemäß sind dies Folgen von Traumatisierung, die nicht verarbeitet worden sind."
Ein Beitrag für www.kindesunwohl.de und www.sajonara.de