Barack Obama auch in Wilhelmshaven das Gesprächsthema: Yes, we can too!

„Yes, we can“ steht nicht im Amtseid, den vor zwei Stunden der neue US-Präsident Barack Obama vor dem Kapitol in Washington geleistet hat. Es wird auch weiter Kriege geben, Hungersnot und Naturkatastophen, Kinder, die verhungern und gequälte Frauen, Menschen, die ihren Arbeitsplatz verlieren. Darum redet der erste schwarze Präsident nicht herum. Er nennt die Probleme beim Namen - doch er fügt hinzu: „Wir werden es schaffen.“

Dieses Versprechen elektrisiert nicht nur Millionen in den USA, sondern Milliarden auf der Welt. Sogar in meiner Heimatstadt Wilhelmshaven würdigen sie diesen Tag. Nach der Kommunalwahl hat kaum jemand ein Wort über das Ergebnis verloren, doch heute Abend saßen mehr vor dem Fernseher als seinerzeit zur Urne gegangen sind.

„Er ist nicht allmächtig“, sagt die Kassiererin an der Supermarkt-Kasse von Plus. Doch den Mann findet sie toll. Was ihn so toll macht, ist nicht leicht zu erklären. Vielleicht aber auch doch? Weil ein Schwarzer, der in der Schlange an der Plus-Kasse steht, der Kassiererin zustimmt? Möglicherweise. Weil sogar Kinder seinen Namen kennen? Möglicherweise. Weil alle wissen, dass es so nicht weitergehen kann? Möglicherweise.

Wahrscheinlicher aber ist: Weil Barack Obama Optimismus verbreitet, den Teamgeist einer ganzen Nation beschwört, alle zum Neuanfang aufruft und keine Ausnahmen macht, weil er sich wie ein Trainer, der die Betreuung eines Abstiegskandidaten übernommen hat, den Ball schnappt und sagt: „Um den geht es. Nicht um die Spiele, die ihr schon verloren habt.“

Alle ruft er in die Verantwortung. Damit hat er schon den größten Erfolg erzielt, den je ein Farbiger in der Geschichte der USA erzielt hat: Er ist der 44. Präsident geworden. Über die anderen 43 redet heute kaum jemand. Fest steht: Wir dürfen gespannt sein. Das ist, wenn es um Politik geht, schon mehr als man sonst sagen kann.

Ein Beitrag für www.2sechs3acht4.de - die internette Zeitung


Über Heinz-Peter Tjaden