Kommentar: Mönchengladbacher Jugendamt oder: Wehe, du bist Heimkind
Pressetext verfasst von Heinz-Peter Tjaden am Fr, 2008-11-28 20:13.Man kennt sich - man arbeitet zusammen. Eine Familienrichterin aus Mönchengladbach und eine Diplom-Sozialpädagogin aus der gleichen Stadt. Es geht schon lange nicht mehr: um Jessica Müller, die seit über vier Jahren in einem Kinderheim lebt. Es geht um: Recht behalten. Das ist im Sommer 2008 nicht gelungen. Da hat das Düsseldorfer Oberlandesgericht den Beiden alles bisher Geschehene um die Ohren gehauen. Jetzt heißt es: Die Ohren steif halten!
Ob es in Mönchengladbach nur eine Familienrichterin gibt und nur eine Sozialpädagogin, die sich um Jessica Müller kümmern kann? Das sei dahingestellt. Vermutlich gibt es die schon. Vermutlich würden die sich auch nicht die Bälle so zuwerfen wie diese Richterin und diese Diplom-Sozialpädagogin.
Es geht um die Frage: Darf die Elfjährige endlich wieder nach Hause? Wird dafür der Weg geebnet? Wird dafür mit den Eltern zusammengearbeitet? Wird nicht. Denn die haben sich am 30. Oktober 2008 nach Meinung der Diplom-Sozialpädagogin etwas Unverschämtes geleistet. Als sie wieder einmal beim Mönchengladbacher Jugendamt erscheinen sollten, nahmen sie einen Dritten mit. Einen Beistand. Der durfte nicht lange im Büro bleiben. Das Jugendamt entschied: Einen Dritten wollen wir nicht dabei haben, wenn wir uns über die Zukunft von Jessica unterhalten. Was dann geschah, teilte die Diplom-Sozialpädagogin als Vormünderin der Elfjährigen umgehend der Familienrichterin mit: „Daraufhin verließen Herr und Frau Müller gemeinsam mit Herrn R. das Jugendamt Mönchengladbach.“ Ergo: „Da die Eltern durch dieses Verhalten keinerlei Kooperations- und Gesprächsbereitschaft gezeigt haben, haben die Beteiligten des Hilfeplangesprächs entschieden, die Besuchskontakte weiterhin auszusetzen…“ Bis zur gerichtlichen Entscheidung solle das so bleiben. Die soll jene Richterin treffen. Düsseldorfer Oberlandesgericht hin oder her.
Nun ist Jessica wieder im Heim, ihre Eltern müssen draußen bleiben. Klappt doch alles prima. In Mönchengladbach, wo sich eine Richterin und eine Diplom-Sozialpädagogin die Bälle zuwerfen. Bis Jessica endlich sagt: Ich will nicht mehr nach Hause? Immerhin schlägt die Diplom-Sozialpädagogin Treffen auf „neutralem Boden“ vor. Dabei sein soll ein „neutraler Beobachter“. Wo kämen wir auch hin, wenn Eltern mit ihrem Kind allein sein dürften? Könnte ja wer weiß was passieren! Vielleicht würden die sich verbünden und Jessica wäre kein Heimkind mehr. Geht doch nicht. Nicht in Mönchengladbach!
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