Das neue Rollenbild der Jungen Alten

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Zählte man früher spätestens mit 60 Jahren zum „Alten Eisen“, so prägt diese Gesellschaftsschicht gegenwärtig ein ganz neues Bild.
Aufgrund sich wandelnder sozialer und ökonomischer Lebensbedingungen sind die klassischen Altenklischees der Passivität, des Desinteresses, der Hilflosigkeit und der Betreuungsbedürftigkeit längst überholt.
Die Generation der „Jungen Alten“ ist reisefreudig, unternehmungslustig, sportlich aktiv und offen für Bildungsangebote.
Auch beruflich ist diese Generation offen für neues. Selbst der Schritt in die berufliche Selbstständigkeit ist für viele denkbar. Diese Männer und Frauen haben Berufswissen, Lebenserfahrung, Ideen und Energie. Sie trauen sich zu, noch viele Jahre selbst für Ihr Alter zu sorgen. Unternehmen und Arbeitsvermittler haben dieses Potential leider vielfach noch nicht erkannt und behandeln diese Altersgruppe eher als Sorgenkinder des Arbeitsmarktes. Politisch und Gesellschaftlich wird diese Altersgruppe eher als ein Problem empfunden. Sie gelten oftmals noch als pflegebedürftig, versorgungsbedürftig. Einzig die Wirtschaft hat diese Generation mittlerweile als kaufkräftige Konsumenten erkannt.
Die „jungen Alten“ selbst, sind dabei sich neu zu definieren. Sie sind in ihrer Selbstwahrnehmung in der Lebensmitte zwischen „nicht mehr“ und „noch nicht“ angekommen. Sie sind frei von familiären Verpflichtungen und oft finanziell unabhängig. Der Versuch, diese Lebensphase in einen Begriff zu fassen, ist noch nicht wirklich gelungen. Bezeichnungen wie Generation 50+, Best Ager, Silver-Generation sind die sprachlichen Experimente, aber noch nicht das Ergebnis einer Selbstfindung.
Diese neue Lebensphase beinhaltet mehr, als nur die Zeit zwischen „Jung“ und „Alt“ mit Bildung und Aktivitäten zu füllen und sich auf das Alter vorzubereiten. So wie die Jugendphase eine Phase des Experimentierens, Rollensuchens und Sinnfindens ist, könnte dies eine Phase der selbstbezogenen Bedürfnisbefriedigung sein. Frei von beruflichen und familiären Verpflichtungen und noch frei von Krankheiten und Gebrechen, bietet diese Zeit optimale Möglichkeiten, sich selbst zu verwirklichen.
Aber diese Lebensphase hat auch Schattenseiten: Was im Alter körperlich und geistig möglich ist, wissen wir nicht. Es existieren keine Rollenbilder mehr. Der Platz in der Gesellschaft ist ebenfalls neu zu definieren. Früher war diese Zeit meist ausgefüllt mit dem Kümmern um die erwachsenen Kinder und die Enkelkinder. Die Entpflichtung des Alters ist das Ergebnis der Industriegesellschaft. Der damit einhergehende Sinnverlust wird erst jetzt deutlich.
Hier sind neue Inhalte gefragt. Dies könnte durchaus darin bestehen, sich ehrenamtlich zu engagieren, die gemachten Erfahrungen der Gesellschaft oder auch dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen. Aber auch Zeit zu haben für die Dinge, die bislang im Leben zu kurz gekommen sind.
Anregungen und Informationen dazu finden Sie auf dem Internetportal Herbstzeit, Perspektiven im Alter finden.http://www.herbstzeit.de

Leseranfragen:
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Anmerkungen:
Veröffentlichung nur mit Quellennachweis (www.herbstzeit.de)

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