Beirut-Reporter.de: Nachrichtenzusammenfassung - Mittag - Sonnabend, 05. April 2008

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14:45 Uhr (Beirut GMT +3)
Der Vorsitzender der Lebanese Forces, Samir Geagea, hat gestern gegenüber der Presse gesagt, General Michel Sleiman bleibe Präsidentschaftskandidat, selbst wenn er im August von seinem Amt als Oberkommandeur der libanesischen Streitkräfte zurücktrete. Sleimans Wahl bedürfe nach wie vor einer Änderung der Verfassung.

Im Libanon dürfen Staatsdiener erst nach Ablauf einer Frist von zwei Jahren nach Ausscheiden aus dem Dienst zum Präsidenten gewählt werden.

14:17 Uhr (Beirut GMT +3)
Israel wird ab dem 06. April die größte Katastrophenschutzübung in der Geschichte des Landes abhalten, inklusive groß angelegter Manöver der Armee.

Aus diesem Anlass hat Libanons Premierminister Fouad Siniora die libanesischen Armee zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen. Das berichten libanesischen Medien.

Siniora fürchte, Israel könne die Gelegenheit nutzen, auf libanesisches Territorium vorzurücken.

Ebenso bat Siniora die UNIFIL Truppen um erhöhte Wachsamkeit in Hinsicht auf mögliche territoriale Verletzung der libanesischen Grenzen durch Israel.

Wie die libanesischen Tageszeitung As-Safir berichtet, hat Israel Libanon mehrfach versichert, dass es keine Absicht habe, auf libanesisches Territorium vorzurücken.

Die Nervosität auf beiden Seiten ist derzeit groß.

Die Hisbollah Organisation hat gegenüber Israel Rache für den Tod ihres Kommandeurs Imad Mougniyah geschworen. Israel hat mehrfach bekräftigt, etwaige Angriffe auf Israel oder seine Staatsbürger im Ausland würden nicht ohne Antwort bleiben.

13:20 Uhr (Beirut GMT +3)
Australische Sicherheitsbehörden untersuchen einen Vorfall, der sich auf der Internet Plattform Facebook zugetragen hat.

Ein Mitglied des Netzwerks aus dem Libanon soll einer Frau in Australien gedroht haben, sie und ihre Familie zu ermorden, weil sie verweigert hatte, ihn zu ihrer virtuellen Freundes-Liste hinzuzufügen. Das berichtet die Tageszeitung The Weekend Australien.

Den Informationen des Blattes zufolge ist die Frau Jüdin und gehört einer israelischen Facebook Gruppe an, währenddessen der Mann angab, zur Hisbollah Organisation zu gehören. Er soll gesagt haben: “Ich bin Hisbollah und werde Dich und Deine Familie töten - versprochen.”

Der Mann wurde bei Facebook gesperrt, die australische Polizei leitete eine Untersuchung ein.

Einordnung: Im Libanon identifizieren sich viele Menschen mit Massen-Organisationen wie der Hisbollah und geben auch lautstark in privaten und öffentlichen Diskussionen ihre politischen Motivation kund. Ganz typisch dafür sind Aussagen wie: “Ich bin Hisbollah … Lebanese Forces … Amal … Al Mustaqbal …Orange (Aoun) …”.

Wenn jemand über eine virtuelle Plattform angibt, er gehöre zur Hisbollah Organisation, heißt das weder, dass er tatsächlich Mitglied ist, noch dass er auf irgendeine Weise berechtigt ist, für die Organisation zu sprechen. Wahllos Menschen ohne politischen Anlass oder Hintergrund zu bedrohen, ist nicht Hisbollahs Stil und auch nicht in ihrem Interesse.

Ungeachtet dessen warnen Sicherheitsexperten schon längere Zeit davor, dass soziale Netzwerk wie Facebook unter anderem dazu genutzt werden können, Opfer für terroristische Anschläge auszumachen. Die kanadische Armee hatte erst vor kurzem ihre Soldaten angewiesen, keine Fotos von sich in Dienstuniform auf Facebook zu veröffentlichen.

Ebenso weisen Experten daraufhin, dass soziale Netzwerke möglicherweise von Terrororganisationen genutzt werden könnten, um Rekruten anzuwerben.


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