k3 mapa GmbH: Deflation in China ? Abwertung gegen Gold kommt
Pressetext verfasst von k3 mapa am Mo, 2024-12-09 13:16.Wiesbaden, 09. Dezember 2024. Die Konsumenteninflation liegt in China nahe der Null-Prozent Linie. Was für die Verbraucher vorteilhaft ist, könnte für die Banken zu einer Bedrohung werden. Falls die Inflation weiter sinken sollte und in eine Deflation drehen sollte, steigen de facto die Belastungen der Gläubiger und es ist mit Kreditausfällen zu rechnen. Wie kann die chinesische Zentralbank reagieren ?
Die Verbraucherpreise sind in China im Jahresvergleich im November um 0,2% gestiegen. Das ist nahe an der Nulllinie. Im Monatsvergleich (Oktober 2024 zu November 2024) sind die Preise sogar um 0,6% gesunken, wie aus Daten des nationalen Statistikamtes (NBS) hervorgeht.
In der Vergangenheit gab es zahlreiche Analysten, die die Qualität der Daten des NBS bezweifelt haben. Sie behaupten, dass die Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes viele Jahre „überschätzt“ worden sei. Analog zu den Erfahrungen in der EU (massiv gestiegene Lebenshaltungskosten, aber sehr niedrig ausgewiesene Verbraucherpreisinflation), könnten auch die Daten der NBS bezüglich der „wahren“ Inflation verzerrt sein. Die Qualität der Daten spielt bei der Bewertung der makroökonomischen Lage zwar eine Rolle, aber eigentlich ist es vollkommen irrelevant, ob die Preise im Monatsvergleich um 0,6% gefallen, oder um 1% gefallen oder um 0,3% gestiegen sind.
Die chinesische Wirtschaft leidet weiterhin an rückläufigen Preisen für Immobilien. (siehe unser Artikel vom 29.5.2024). Zusätzlich kühlt sich die wirtschaftliche Situation durch zunehmende Handelshemmnisse ab. Analog zu Deutschland, sind die von Donald Trump angekündigten Zölle auf chinesische Waren Gift für die Konjunktur. Jüngst wurde sogar die Drohung ausgesprochen, dass Länder, die „im Handel nicht mehr den US Dollar zu Abwicklung nutzen“ mit amerikanischen Strafzöllen von 100% belegt werden sollen. Nun ist genau die Abwendung vom US Dollar im Handel das erklärte Ziel der BRICS Länder. Eine weitere geopolitische Eskalation bahnt sich an.
Keine besonders vorteilhaften Aussichten für eine so erfolgreiche Exportnation wie China.
Sollten aufgrund der wirtschaftlichen Abkühlung (bzw. einer sinkenden Geldmenge) die Preise auf breiter Front über einen längeren Zeitraum fallen, so liegt Deflation vor. Im Grunde genommen ist dieses für Verbraucher vorteilhaft, denn es erhöht die Kaufkraft der Währung. Die Bürger können für eine Einheit ihrer Währung mehr kaufen.
Aus Sicht der Banken ist Deflation aber ein Horrorszenario. Sinkende Preise bedeuten, dass die Gläubiger (Unternehmen, Haushalte, Staat) real mehr für die Zinszahlungen aufwenden müssen. Nicht wenige der Gläubiger brechen unter der steigenden Last zusammen. Es drohen Kreditausfälle und somit Abschreibungen auf Aktiva.
Eine Standard Antwort zur Ankurbelung der Wirtschaft besteht in der Abwertung der eigenen Währung. Sollte China versuchen den Yuan abzuwerten, dann ergeben sich komparative Vorteile für chinesische Unternehmen auf dem Weltmarkt. Parallel steigen die Importpreise und wenden tendenziell eine Deflation ab.
Die chinesische Zentralbank (oder andere Institutionen) könnten durch den Kauf von US Dollar die Nachfrage nach Dollar erhöhen (das Angebot an Yuan erhöhen) und somit den Yuan (künstlich) abwerten und dann amerikanische Staatspapiere (bonds) erwerben. Dieses war ein Baustein der chinesischen Währungspolitik der letzten Jahrzehnte.
Doch genau dieser Weg scheint aus strategischen Gründen für die Chinesen versperrt.
Zum einen ist seit dem Einfrieren der auf US Dollar lautenden russischen Zentralbankguthaben (ca. 300 Milliarden US Dollar) in der Wahrnehmung vieler Länder der US Dollar „nicht mehr sicher“. Zum anderen nimmt die Wahrscheinlichkeit eines Staatsbankrotts der USA mehr und mehr zu. Die USA sitzen mit einer Staatsverschuldung von ca. 125% bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt in einer Schuldenfalle (Artikel vom 19. Februar 2024).
Somit ist eine primäre Abwertung gegen den US Dollar aus Sicht der Chinesen nicht vorteilhaft.
Eine Abwertung des Yuan gegen Gold ist aus Sicht der Chinesen wesentlich vorteilhafter. Ein steigender Preis des Goldes (in US Dollar) entspricht - bei einem konstanten Wechselkurs US Dollar gegen Yuan - einer Abwertung des Yuan und wirkt gegen deflatorische Effekte.
Parallel dazu scheint China bezüglich der Gefahr einer Sanktionierung der von China gehaltenen amerikanischen Staatspapiere eine Lösung gefunden zu haben: Seit 2022 hat China US Staatspapiere im Wert von ca. 200 Milliarden Dollar auslaufen lassen / verkauft. Allerdings würde ein Umtausch der durch den Verkauf der Staatspapiere erhaltenen Dollar in Yuan potentiell zu einer Aufwertung des Yuan (gegen Dollar) führen und dem Ziel einer Abwertung des Yuan zuwiderlaufen. Auf den ersten Blick eine ausweglose Situation.
„China scheint einen Ausweg aus dem Dilemma gefunden zu haben: die Abwertung des Yuan gegen Gold muss stärker ausfallen als die Aufwertung des Yuan gegen Dollar.“ - kommentiert Thorsten Schuppenhauer, Geschäftsführer der k3 mapa GmbH. Und er fährt fort: „Somit wird auch der Dollar gegen Gold abgewertet und China kann doppelt gewinnen: Ökonomisch und politisch. Wir gehen deshalb von weiter steigenden Gold Preisen, einer weltweit wieder anziehenden Inflation und steigenden Zinsen für die nächsten Jahre aus.“
Die k3 mapa GmbH ist eine Managementberatung mit starkem Umsetzungsfokus. Alle k3-Berater besitzen mindestens 15 Jahre internationale Erfahrung in der Managementberatung und / oder in weltweit tätigen Konzernen / Mittelstand. k3 besitzt Expertise in den Kernfunktionen der Wertschöpfungskette. Basierend auf diesen Kompetenzfeldern bietet k3 seinen Kunden Unterstützung in drei Themenbereichen an: Strategie, Effizienz- und Restrukturierungsprogramme und Operational Excellence. Weitere Informationen: www.k3-mapa.com oder direkt über info@k3-mapa.com