Die heutigen calvinistischen und evangelikalen Verwerfungen im westlichen Kulturkreis und ihre geschichtlichen Hintergründe
Pressetext verfasst von WOLHA am Fr, 2024-11-01 16:26.Die Standeskultur organisiert sich seit 5000 Jahren auf eine übernatürliche, weil absolutistische Weise, weshalb sich die eingeborene zu einer besonderen Freiheit und Gemeinschaft fähige menschliche Natur grundsätzlich nicht auf eine natürliche Weise gegen die übernatürliche Konstitution der Standeskultur durchsetzen kann. Dadurch verwirklichen die Herrenmenschen, Dienermenschen und Sklavenmenschen der Standeskultur ein künstliches Überlebenskonzept, das der eingeborenen Natur des Menschen fundamental widerspricht und bilden ein unnatürliches Kultur-Ich aus, das mit Hilfe einer bodenlosen Phantasie, eines übernatürlichen Willens und einer totalitären Selbstkontrolle eine insgesamt widernatürliche Anpassung an die Standeskultur vollzieht. Die daraus sich in der Selbstorganisation des Kulturmenschen mit der Zeit ausbildende und beständig „optimierende“ absolutistische Selbstdiktatur, ist der grundsätzliche Preis, den auch heute jeder Kulturmensch für die Aufrechterhaltung der traditionellen Standeskultur bezahlt.
Entscheidet sich ein noch relativ ahnungsloses Kind dafür, in der heutigen Standeskultur zu überleben, so gerät es in eine kulturelle Falle, da der Kulturmensch mit jedem Fortschritt in Richtung einer absolutistischen Selbstdiktatur sein eingeborenes natürliches Ich immer tiefer in sein Unterbewusstsein verdrängt. Der Kulturmensch hat heute zudem das brisante Problem, dass ein bodenloses unnatürliches Machtstreben der „Herrenmenschen“ die „Sachzwänge“ in der Kultur fortschrittlich intensiviert. Dadurch wird der Kulturmensch langsam aber sicher zu einem übernatürlichen Kunstprodukt seiner Kultur, da für ihn eine fortschrittliche Selbstkontrolle und Selbstdiktatur immer selbstverständlicher wird.
Die künstliche Selbstdiktatur des heutigen Menschen geht bereits so weit, die natürliche Sexualität in eine regelrecht konsumierbare künstliche Motivationsdroge zu verwandeln. Viele Menschen manipulieren zudem die eigenen instinktiven Überlebensprogramme der Panik (Flucht) und der allergischen Reaktion (Angriff), deren zwingender biologischer Handlungsdrang in eine übernatürliche Arbeitsmotivation verwandelt werden kann. Dadurch hat der Mensch ohne sich dessen hinreichend bewusst zu sein die Fähigkeit „verbessert“ seine Natur zu verzerren, zu verraten und an die Standeskultur zu verkaufen.
Ab einem bestimmten Grad der Ausbildung eines willkürlichen übernatürlichen Kultur-Ichs entsteht das bereits durch die frühe Philosophie berühmt gewordene Phänomen der „Zwei Seelen in der Brust“. Der dadurch zwischen dem natürlichen eingeborenen Ich und einem künstlichen angepassten Kultur-Ich stattfindende dauernde Krieg kann derart intensive Konflikte in einem Kulturmenschen hervorrufen, dass er darüber seine natürliche Seele verliert und zu einem Unmenschen wird.
Wer diese auch dem heutigen Menschen drohende Gefahr begreifen kann, der kann auch nachvollziehen, weshalb Jesus für viele Menschen nach wie vor eine wichtige Bedeutung hat. Jesus repräsentiert seit 2000 Jahren die tiefe Sehnsucht des Kulturmenschen nach seiner eigentlichen sozialen Natur. Von dieser eingeborenen sozialen Natur haben vor allem die Standeskulturen mit einer monotheistischen jüdischen, christlichen und muslimischen Religionen bis heute nicht viel übrig gelassen, da in allen diesen monotheistischen Kulturen die Sklaverei und die hierarchische Einteilung der Menschen in Kulturstände selbstverständlich war. Selbst in den ursprünglichen 10 Geboten können wir daher eine selbstverständliche ideologische Einbindung der Sklaverei finden.
Vor allem die Katholische Kirche hat in dieser Hinsicht in den letzten 1500 Jahren ganze Arbeit geleistet, da die Bullen Dum Diversas und Romanus Pontifex den Portugiesen offiziell die Versklavung der Schwarzafrikaner „erlaubt“ haben. Dadurch hat sich eine Art von Kolonialismus und Imperialismus in der westlichen Kultur entzündet und immer stärker durchgesetzt, so dass auch der heutige Kapitalismus noch immer durch einen selbstverständlich praktizierten Parasitismus gegenüber allen „niedrigen“ Lebewesen der Erde gekennzeichnet ist.
Der „13. Apostel des Christentums, der römische Kaiser Konstantin repräsentiert daher bis heute die Ursünde der Katholischen Kirche, da sie als einer neuen römischen Staatskirche eine bereits bodenlos gewordene römische Machtagenda übernommen hat. Diese Machtagenda hat die Katholische Kirche in einer fortschrittlichen strategischen und systematischen Weise verfolgt, so dass sie schließlich ihre absolutistischen Machtansprüche nach dem „Gang zu Canossa“ rigoros im gesamten westlichen Kulturkreis durchgesetzt hat.
Die dadurch „normal“ gewordene brutale Kirchengeschichte kann heute jeder Mensch für sich selbst durch ein einfaches Rezept von Jesus ermessen: „An ihren Früchten sollst du sie erkennen“. Wer diese Früchte begreift, für den ist es nicht verwunderlich, dass die Sehnsucht des Menschen nach seiner wahren sozialen Natur über 2000 Jahre an dem Symbol Jesus festgehalten hat. Es ist zu einem guten Teil diesem lebendigen Symbol zu verdanken, dass der Mensch bis heute nicht vergessen hat, was menschlich und was unmenschlich ist.
Seit der Jahrtausendwende herrscht die reine Willkür in den westlichen und östlichen Kulturen, da sich die jeweilige kulturelle Macht der Herrenmenschen zu diesem Zeitpunkt bereits derart konzentriert und verfestigt hatte, dass es für die Herrenmenschen ein Leichtes wurde, die eigenen megalomanischen Macht-Zielsetzungen durch die modernen Medien durchzusetzen. So wurden die Medien durch eine ständige willkürliche Beeinflussung und Manipulation des Kulturmenschen zu einem modernen Religionsersatz mit einer materialistischen und kapitalistischen Prägung. Da es darüber für den Erhalt der Standeskultur nicht länger wichtig war, ob ein Mensch religiös war oder nicht, nahm die Macht und der Einfluss der traditionellen monotheistischen Religionsformen auf die kulturelle Alltagsgestaltung zunehmend ab.
Wir können heute die Erfindung des allmächtigen monotheistischen Gottes durch die Juden als einen aus der Not geborenen willkürlichen Akt einer übernatürlichen menschlichen Phantasie erachten. Der Glaube an einen solchen Gott hat durch die Entwicklung der modernen Wissenschaft in den letzten 150 Jahren einen fundamentalen ideologischen Widersacher gefunden, da vor allem die Entdeckung, dass sich das Universum auf eine relative Weise organisiert zu einem festen Bestandteil der wissenschaftlichen Weltanschauung geworden ist. In einem relativen Universum kann es keinen absolutistischen allmächtigen Herrscher geben der alles Leben durch eine „Pädagogik“ der Belohnung und Bestrafung redigiert und willkürliche übernatürliche Eingriffe in das Leben vornimmt. Daher ist eine fundamentale ideologische Gegnerschaft zwischen den religiösen Glaubenskonstrukten der Standeskultur und dem wissenschaftlichen Weltbild entstanden, die bis heute durch viele verschiedene wissenschaftliche Feststellungen gestützt wird. Dazu zählen auch die Forschungsergebnisse der sogenannten Ethnologie. Eine Zusammenfassung der ethnologischen Forschungsergebnisse der letzten 150 Jahre durch einen Kreis von Professoren hat bereits 1955 deutlich gemacht, dass sich die Naturvölker auf eine relative Weise organisieren, so dass es keine absolutistische Autorität in den natürlich sich organisierenden Gesellschaften gibt. Die Religion der Naturvölker idealisiert bis heute vor allem die besonderen Fähigkeiten der Tiere und erzeugt daraus einen Totemglauben. Im Gegensatz zu dem, was die absolutistischen Religionskonstitutionen der Standeskulturen bis heute in den Kulturen und an der Natur der Erde anrichten, bleiben die Auswirkungen einer natürlichen Religion daher relativ harmlos.
Grundsätzlich wurde die absolutistische Kulturreligion in der frühen Standeskultur für den Zweck erfunden, das natürliche soziale Gewissen des Menschen so weit zu neutralisieren, dass an deren Stelle das künstliche Weltbild und Gewissen einer von den „Herrenmenschen“ erfundenen himmlischen Götterwelt die Verhaltensweisen des Kulturmenschen bestimmen kann. Damit sich eine Standeskultur dauerhaft auf eine hierarchische Weise organisieren kann, so dass nur der „oberste“ Wille der Herrenmenschen in der Kultur (Militär, Wirtschaft, Politik) zählt, muss der einfache natürliche Mensch erst einmal eine solche übernatürliche Religion akzeptieren und seinen natürlichen Eigenwillen ganz oder teilweise aufgeben. Dies ist bereits in den frühen Hochkulturen vor allem dadurch erreicht worden, dass man im einfachen Menschen sowohl eine übernatürliche Begeisterung als auch eine übernatürliche Angst in Bezug auf die himmlischen Götter produziert hat. Wie gefundene Tontafeln gezeigt haben, wurde eine solche religiöse „Agenda“ bereits in der frühen Hochkultur in Mesopotamien systematisch umgesetzt. Wir können heute psychologisch nachvollziehen, dass die Agenda einer emotionalen Wechsel-Polarität durch eine übernatürliche Begeisterung und durch eine übernatürliche Angst zu einer manisch-depressiven Veränderung der menschlichen Verfassung führt, die durch eine entsprechende Kulturpolitik über einen langen Zeitraum relativ stabil aufrecht erhalten werden kann.
Die Machtentfaltung der Priesterschaften in den frühen Hochkulturen war jedoch aufgrund eines von vielen Göttern bewohnten Himmelswelt relativ begrenzt, da sich der Mensch auch an einen anderen Gott mit einer anderen Priesterschaft wenden konnte. Erst das Wegfallen dieser Wahlmöglichkeit durch die sich im jüdischen Volk erstmals durchsetzende monotheistische Religion macht eine ihrer fundamentalen Konsequenzen bis zum heutigen Tag für den einfachen Menschen deutlich.
Die Juden haben erst nach der Gefangenschaft in Babylon langsam aber sicher die Lehre eines einzigen allmächtigen Gottes akzeptiert, den die jüdischen Religionsstifter bereits seit langem beworben hatten. Wir können heute wissenschaftlich durchaus nachvollziehen, dass vor allem die religiöse Behauptung, dass die Juden das auserwählte Volk eines einzigen allmächtigen Gottes sind, eine Versuchung für die leidgeplagten Juden in der babylonischen Diaspora waren. Dadurch wird erklärbar, weshalb die Juden einen autoritären, schrecklichen und bisweilen sadistischen Gott der Prüfungen und der „pädagogischen“ Belohnung und Bestrafung akzeptiert haben, der eine beständige übernatürliche Angst vor einem potenziell tyrannisch agierenden Gott im jüdischen Weltbild normal hat werden lassen. Es ist heute anhand der psychologischen Forschung nachvollziehbar, dass Menschen, die an einen solchen Gott glauben, in die Gefahr geraten, allzu schnell panisch oder allergisch reagieren. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn man ein Unglück im Alltag als eine göttliche Strafe interpretiert.
Aus dem modernen Blickwinkel betrachtet, haben wir es bei der Erfindung eines allmächtigen, willkürlichen übernatürlichen Gottes mit einem Produkt einer alle natürlichen sozialen Maßstäbe des Menschen hinter sich lassenden menschlichen Phantasie zu tun, die zur Ausbildung einer extremistischen jüdischen Standeskultur geführt hat. Die besondere Machtstellung, die dadurch der jüdische Sanhedrin (die führenden Interpreten des religiösen Glaubens) im jüdischen Volkswesen erlangt hat, wurde auch durch den Einfluss der Sanhedrin auf die politischen Entscheidungen der Römer deutlich. Wir können zudem auf eine begründete Weise annehmen, dass die übernatürliche Angst und die übernatürliche Begeisterung, die der monotheistische jüdische Gottes in den Juden hervorgerufen hat, zu einer fanatischen Anhänglichkeit der Juden an ihre Religion und zu einer ständigen Anspannung in der Psyche der gläubigen Juden geführt hat. Nicht ohne Grund waren die Juden daher für die Römer nur schwer zu regieren, weshalb die Juden schließlich 70 n. Chr. von den Römern aus Israel vertrieben wurden. Dadurch begann eine lange und folgenreiche Zeit der Diaspora.
In der Zeit der Diaspora waren den Juden im westlichen Kulturkreis über eine lange Zeit die meisten „sittlichen“ Berufe verboten, weshalb sich die Juden zunehmend auf den Handel mit Diamanten, Luxusgütern und Sklaven und auf Geld- und Kreditgeschäfte konzentriert haben. Da der Reichtum der Juden durch die europäischen Kriege bis zum 18. Jahrhundert exorbitant geworden war und die Juden zunehmend auch in wissenschaftlichen Berufen Fuß fassen konnten, wurde der Neid und der Hass auf die Juden im westlichen Kulturkreis derart akut, dass immer wieder jüdische Vertreibungen und Pogrome an den Juden stattfanden.
Ein wesentlicher Grund, der zu dieser Feindseligkeit beitrug, war der religiöse Glaube der Juden, da sie als das auserwählte Volk Gottes nicht nur verstärkt unter sich blieben, sondern auch in ihrem Weltbild automatisch alle anderen Menschen und Religionen als „unerwählte“ Menschen und damit als „niedriger stehende“ Menschen erachtet haben. Ein solcher Glaube teilt sich den unerwählten Menschen auf eine untergründige Weise durch die Mimik und Gestik mit und hat entsprechende Folgen. Diese destruktive innere Logik des Glaubens an die eigene Auserwähltheit hat sich auch durch die religiöse Lehre der Calvinisten bestätigt, die mit ihrer Anlehnung an die Lehren von Augustinus eine strenge Unterscheidung zwischen den von Gott auserwählten und zwischen den unerwählten Menschen vollzogen haben.
Auch heute noch sind vor allem die protestantischen Religionsformen mit calvinistischer Prägung in Amerika von einem Auserwähltheits-Glauben geprägt und begünstigen dadurch gegenwärtig eine unheilvolle politische Entwicklung. Vor allem bei den sogenannten Evangelikalen Amerikas befördert der Auserwähltheits-Glaube heute einen neuen absolutistischen Egoismus und Rassismus und vernebelt und vergiftet das Bewusstsein der Gläubigen so stark, dass keine soziale Einigung in Amerika in Sichtweite ist. Dieses Abdriften in eine bodenlose Radikalität ist eine Folge der übernatürlichen und damit willkürlichen religiösen Polarisierung zwischen „auserwählten“ Herrenmenschen und „unerwählten“ Diener- und Sklavenmenschen, die bis heute in einer direkten oder indirekten Weise in vielen protestantischen Glaubenskonzeptionen fortlebt. Auch die traditionelle religiöse Forderung nach einem besonderen Gehorsam des „einfachen“ Menschen gegenüber den von Gott eingesetzten weltlichen Autoritäten hat der Calvinismus in seinen Lehren durch die Forderung eines bedingungslosen Gehorsams auch gegenüber den „wunderlichen“ Kulturautoritäten derart verabsolutiert, dass das calvinistische Gedankengut heute starke schwarze Kulturblüten in Amerika austreibt.
Laut der calvinistischen Lehre ist der von Gott „Auserwählte“ an seiner gesellschaftlichen Stellung zu erkennen. Auch aus diesem Grund hat das kapitalistische „Erfolgsstreben“ nicht nur in Amerika, sondern in der gesamten westlichen Welt bereits zur Jahrtausendwende eine fanatische Qualität erreicht. Die dadurch bodenlos „liberal“ gewordene kapitalistische Lehre hat im „normalen“ Weltbild des modernen Kulturmenschen bis heute alle „unerwählten und niedrigen“ Menschen, Tiere und Pflanzen in bloße Nutzpflanzen, Nutztiere und Nutzmenschen ohne wirkliche Rechte, jedoch mit vielen übernatürlichen Pflichten verwandelt. Der wesentliche globale „Erfolg“ den der Mensch dadurch heute erzielt, ist eine Mischung aus einer religiös und ideologisch angefeuerten menschlichen Megalomanie, die mit der Natur der Erde umspringt, als spielte man nur ein Monopolispiel.
Es ist daher an der Zeit, dass der Mensch den traditionellen Monotheismus der Standeskultur eingehend auf seine heutigen Wirkungen hin untersucht, da sich auf diese Weise viele heutige kulturbedingte Fehlannahmen und Irrtümer in relativ kurzer Zeit auflösen lassen. Sobald sich eine ausreichende Anzahl von Menschen bewusst von den religiösen und ideologischen Konzeptionen der Standeskultur distanziert und gezielt nach einer biologischen Gemeinschaftsorganisation verlangt, löst sich auch der heutige innere Krieg zwischen einem künstlichen Kultur-Ich und dem abgewerteten und verdrängten natürlichen Ich im Menschen auf. Erst dadurch erhält der Einzelne wieder einen neuen natürlichen Mut und eine neue Hoffnung, die ihm die Kraft verleihen, die Entwicklung einer relativen biologischen Kulturorganisation und Selbstorganisation tatkräftig zu unterstützen.
Wolfgang Hauke
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